Wenn bei uns die Ideen populär werden, dann bleibt die Popularität, die Idee geht gewöhnlich zum Teufel.

Alle Kriegsherren haben einen gemeinsamen Feind: Die Wahrheit.

Die Engländer wollen etwas zum Lesen, die Franzosen etwas zum Schmecken, die Deutschen etwas zum Nachdenken.

Aber der Frieden ist undankbar, und weiß nie, daß er seinen Bestand nur dem Krieg dankt.

Kluge Leute können sich dumm stellen, das Gegenteil ist schwieriger.

Phantasie haben doch nur die Geschäftsleute, wenn sie nicht zahlen können.

Etwas gegen den Hund zu sagen, heisst für viele, am Heiligsten rühren, was der Mensch hat.

Man wird kein Spion, man ist einer.

Das Auto hat aufgehört, ein Luxusgegenstand zu sein. Das hat sich nur noch nicht überall herumgesprochen.

Der Geist ist in Deutschland immer die letzte Rettung nach den Niederlagen.

Das Ideal eines höheren Angestellten ist es, so viel zu verwalten und so wenig zu tun zu haben, daß er schon beinah einem Beamten gleicht.

Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten. Daß einer alles hat: das ist selten.

Man muß nicht alles so genau verstehen, lesen genügt auch.

Der Standesdünkel liegt in derselben Schublade wie der Patriotismus. Vom Feuerwehrverein bis zum Vaterland sind nur wenige Schritte. Und daher sieht bei uns der Skatverein wie ein Staat und der Staat wie ein Skatverein aus.

Wir sind manchmal reizend, auf einer Feier… und den Rest des Tages ganz wie Herr Meyer.

Die Juden sind an allem Schuld, meinte einer. Und die Radfahrer… sagte ich. Wieso denn die Radfahrer?, antwortete er verdutzt. Wieso die Juden?, fragte ich zurück.

Ei ist Ei, sagte der Egoist und nahm sich das größte.

Für mich sorgen sie alle. Kirche, Staat, Ärzte und Richter. Wenn aber diese neun Monate vorbei sind, dann muss ich sehen, wie ich weiterkomme.

Der Mensch – wäre zu definieren – ist ein Tier, das schreibt.

Wie lieb ich dich! Von weitem. Mein Berlin!

Jeder hat ja so recht.

Reicht die Bruderhand als schönste aller Gaben über’n Graben, Leute, über’n Graben!

Wir in Berlin sind überall dabei, aber wir kommen zu nichts. Wir haben französischen Schick, englischen Sport, amerikanisches Tempo und heimische Hast – nur uns selbst haben wir nie gekannt.

Nichts verächtlicher, als wenn Literaten Literaten Literaten nennen.

Wie sprechen Menschen mit Menschen? Aneinander vorbei.

Shaw. So ernst, wie der heiter tut, ist er gar nicht.

Nur wenige Menschen vermögen das, was sie erleben, geschichtlich richtig zu sehn, und ganz und gar kanns keiner.

Aber das Buch ist nicht geschrieben, damit es besprochen, sondern damit es gelesen wird.

Mach dein Spiegelgesicht! Was in den letzten Jahren alles gewesen ist, nichts davon ist dir anzusehen. Alles ist dir anzusehen.

Es gibt Leute, die wollen lieber einen Stehplatz in der ersten Klasse als einen Sitzplatz in der dritten. Es sind keine sympathischen Leute.

Mit den Mädchen muß man schlafen, wozu sind sie sonst da!

Runzeln: Schützengräben der Haut.

Frauen sind die Holzwolle der Glaskiste des Lebens.

Dass der Arbeiter für seine Arbeit auch einen Lohn haben muss, ist eine Theorie, die heute allgemein fallen gelassen worden ist.

Man liebt sich auseinander, aber man zankt sich zusammen.

Die Frauen haben es ja von Zeit zu Zeit auch nicht leicht. Wir Männer aber müssen uns rasieren.

Alte haben gewöhnlich vergessen, daß sie jung gewesen sind, oder sie vergessen, daß sie alt sind, und Junge begreifen nie, daß sie alt werden können.

Wer da schreit: Dem Volke muß die Religion erhalten bleiben, lügt; gemeint ist: Das Volk muß der Religion erhalten bleiben. Das Volk ist ihr in großen Teilen weggelaufen.

Der Aktionär hat zweierlei wichtige Rechte: er ist der, wo das Geld gibt, und er darf bei der Generalversammlung in die Opposition geh’n und etwas zu Protokoll geben, woraus sich der Vorstand einen sogenannten Sonnabend macht.

Dieselben Kartoffeln, dieselben Kapitalisten. Aber andere Röcke. Das ist der Krieg.

Die Vergottung der Institution und ihrer Spielregeln ist etwas unsagbar Widerwärtiges.

Jeder Krieg ist eine Niederlage. Denn Krieg vernichtet Leben.