Martin Gerhard Reisenberg Zitate
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Wozu die ganze Privatsphäre, wenn sie von keiner Privatatmosphäre begleitet wird!
Ihr Unglücklichen, vom Platz Gestellten, bleibt mit Euren Gefühlen doch niemals allein! Denn mancher Ausgewechselte wird Euch um diesen ruhmvollen Abgang beneiden.
An den guten alten Briefkästen werden sich selbst Internet wie Mobilfunk die nicht vorhandenen Zähne ausbeißen.
Es existieren Gedanken, die man festzuhalten glaubt. In Wirklichkeit aber lassen sie nicht mehr los.
Je mehr mancher Käse schimmelt, umso besser läßt er sich verkaufen. Nicht wenige Politiker nutzen diese Erfahrung.
Die tatsächlich wissen, was sie tun, verraten sich auch manchmal dadurch, daß sie es nicht tun.
Nicht selten fällt das Erweisen der ersten, mit dem der letzten Ehre zusammen.
Auch wenn es nur im Unterbewußtsein kracht, die Magensäure ist schnell mit von der Partie.
Der Mensch zählt zu den kostbarsten und kostspieligsten Familienerbstücken.
Eine bessere Führungskraft als der Blindenhund dürfte in keiner Chefetage zu finden sein.
Auch die oft so verhängnisvollen Indiskretionen bedürfen der Rechtschreibänderung. Indizkreationen klängen doch viel besser!
In früheren Zeiten arbeitete man noch für den nächsten Sonntag, heutzutage mehr für die nächste Sonnenzeit.
Ohne ausreichende Erfahrung sollte man in Deutschland kein Asyl suchen, mit ausreichender Erfahrung unterläßt man es sowieso.
Man kann dem Tod ja auch zur Lebenszeit schon sehr viel zubilligen, aber es muß nicht in die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu ihm ausarten.
So einige Mitmenschen verzichten auf jegliches Adelsprädikat. Es handelt sich um jene, die nicht von Pappe sein wollen!
Liebe, die beim ersten Hahnenschrei endet, ähnelt tatsächlich einem Teufelsspuk.
Es muß an der Unsterblichkeit der Künstler liegen, weshalb man sie zu Lebzeiten so schlecht bezahlt.
Manch betende Hände scheinen nur den Eindruck verwischen zu wollen, daß sie sich zur Faust zu ballen versuchten.
Betagtere Jungfrauen leben risikoloser als ihre jüngeren Leidensgefährtinnen.
Fern- und andere vorhandenen Spezialbrillen nützen mir wenig, Herr Optiker, entwickeln Sie mir doch eine für Schlüssellöcher.
Gute Aphorismen trösten nicht, sie erzeugen die Notwendigkeit des Trostes.