Martin Gerhard Reisenberg Zitate
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Im Laufe ihres steinernen Daseins, nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
In der Masse trennt man sich gern einmal heimlich von der eigenen Meinung.
Vom größten Erbe der Griechen, der Demokratie, scheinen die Alphatiere recht wenig abbekommen zu haben.
Wer beständig sein Gewissen verkleinert, wird dessen völligen Verlust eines Tages nicht mehr bemerken.
Wie es auch verlaufen mag, das Leben wird stets zu den spektakulärsten Angeboten zählen!
Wer sich seiner Nacktheit schämt, bekam nur noch nicht mit, wie blamabel er angezogen aussieht.
Gerade die Einfachheit braucht sich über mangelnde Fachidioten nicht zu beklagen.
Die Schamröte bleibt den Gefühlsmenschen überlassen, wenn Denker erröten, erröten sie vor Zorn.
Sei vorsichtig beim Umhertappen! Auch Gedankengänge sind nicht immer beleuchtet.
Auf Luxusjachten interpretiert man bestimmtes maritimes Liedgut anders als auf Windjammern oder Handelspötten. Beispiel: „Wir lagen vor Madagaskar und hatten den Frust an Bord“…!
„Fallen Sie nicht von einem Extrem ins andere, Sie Rekonvaleszent! Auch ihre Krankheit muß sich schließlich erst mal von Ihnen erholen.“
Wer keine Zukunft mehr hat, errichtet sich dafür oft eine glorreichere Vergangenheit.
Immerhin wird das Wegsterben eines Pedanten infolge seiner Diszipliniertheit einige Bewunderung finden.
So manche Billigkeit erweist sich im Nachherein als eine recht teure Angelegenheit.
Um lügen zu können, verfügt die Statistik tatsächlich über zu wenig Phantasie.
Nimmt der Dieb statt des Obstes einen Gartenzwerg mit, hat dieser seiner abschreckenden Funktion Genüge getan.
Von eingebildeten Kranken mag man halten, was man will, das Gesundheitswesen halten sie zumindest sehr emsig am Leben.
Missionare können von sich behaupten, daß sie fortwährend eine Heidenarbeit leisteten.
Auch ein freier Schriftsteller sollte sich als Angestellter betrachten. Dem seines Gewissens.
Wenn Augen erzählen, erzählen sie in ihrer Farbe, das macht den Unterschied aus.
Das Leseland DDR krankte auch an seinen Drucksachen, die begehrteren gab es nicht und in den leichter erschwinglicheren ging eine kerngesunde Form des Analphabetismus um.
Nicht das gelegentliche Schielen deines Gatten nach jüngeren Röcken dürfte bedenklich sein, wackeres Eheweib, bedenklich wird es erst, wenn er dich Mutti zu nennen beginnt.
Als die Moderne noch jünger war, hatte sie sogar noch Zeit zum Heranwachsen.
Kinder denken viel mehr nach, als es Erwachsene glauben. Aber sie denken viel schneller, darum fällt es kaum auf.