Martin Gerhard Reisenberg Zitate
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Nicht selten entwickelt sich die Macht der Gewohnheit zur Nacht der Gewohnheit.
Er verwahrte sich dagegen, ins Elend gestürzt zu sein, er sei lediglich herein gefallen worden.
Nur die Haßvollen büßen mitunter ihre Lernfähigkeit ein, der Haß an sich niemals.
Zum Vorteil eines Laufpasses gehört es, daß man sich mit ihm viel seltener verrennt.
Der Apfel fällt nicht weit vom Rosse, manchmal fällt sogar der Reiter nicht weit genug vom Apfel.
Beim Erbvorgang lernt man endlich auch mal die entfernteren Verwandten kennen.
Es versuchen so manche ins volle Leben zu greifen und vergessen dabei, welcher Schonkost ihre Leere bedarf.
Auch bei Bergen voller Probleme gehört deren Besteigung zu den vordringlichsten Problemen.
Politiker datieren die Geschichte der Menschheit wesentlich anders als etwa Biologen.
Bei der Identifizierung handelt es sich nicht um den Beginn einer ansteckenden Erkrankung, sondern höchstens eines ansteckenden Mißtrauens.
In der DDR wuchsen die Bäume schon deshalb nicht in den Himmel, weil sie einen zu freizügigen Blick über die Mauer gestattet hätten.
Was der Lehrer in der Schule meint, stimmt tatsächlich. Zumindest immer für ihn.
„Vom Fußball mag ja jeder halten was er will, ich hingegen muß ihn halten,“ äußerte Torhüter Prankenheber voller philosophischer Gelassenheit.
Die Zeitgenossen mit wahrhaft schwarzer Seele verhökern diese auch nur zu Schwarzmarktpreisen.
Wer über Leichen geht, sollte nicht verdammungswürdiger sein, als jener, der über Lebende geht.
Dummheit und Einfalt können nie identisch sein, dafür ist die Dummheit zu vielseitig.
Mitleid sei doch etwas für das gewöhnliche Volk! Meinen jene, die stattdessen lieber beneidet sein wollen.
Wohl jeder Mensch vermag irgendwann aus Händen zu lesen. Aus denen, die ihn streicheln oder schlagen.
Befindet ein Trainer sich halbwegs in Normalform, kommuniziert er mit dem halben Stadion.
Pseudonyme verraten meist mehr über ihren Träger als der angestammte Name.
Gelegenheitskünstler existieren viele, vor allem aber solche, die niemals im Leben von der passenden Gelegenheit ereilt wurden.
Erst macht das Amt den Menschen groß, danach macht der Mensch das Amt nieder.
Hobbyräume sind wahre Wunderstätten, lassen sie doch so manchen arbeitsunfähigen Invaliden wieder gesunden!
Da das Todesdatum im Nebel der Zukunft verbleibt, sollte man nie vorwitzig von irgendeiner Lebensmitte reden.
Gewiß ist der Ehrliche immer der Dumme. Vermag er doch Ehrlichkeit und Lüge gar nicht zu trennen.
Ich trete nicht gern in die Fußstapfen unserer Altvorderen, zu viele Stiefelabdrücke finden sich darunter.
Zuerst sollte man lernen, das Leben an sich zu lieben. Danach dürfte es auch mit der partnerschaftlichen Zuneigung besser klappen.