Zitate von Martin Gerhard Reisenberg
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Um nicht von der Restwelt mißbraucht zu werden, blieb er stets sein eigenes Vorbild.
Bei den Abschreibern handelt es sich um die harmloseren Plagiatoren. Gefährlicher bezeigen sich die Abdenker.
„Die bunten Karten gerieten mit deinem Dienstanzug in den Hauptwaschgang,“ seufzte die Frau des Schiedsrichters, „hoffentlich verfärben sie sich nicht, ich will nicht schon wieder eine Meisterschaft entscheiden!“
Oft genug sollen Pseudonyme nur die Unscheinbarkeit ihres Trägers verbergen.
Ich bin mit mir nie im Zweifel, sollen sich doch die anderen gefälligst damit herumplagen…!
Wer was will, kommt von alleine. Doch hoffentlich kommt er dann auch allein.
Schlimm genug, vor leeren Häusern zu gastieren! Noch schlimmer, auch noch vor leeren Köpfen!
Die Heiterkeit gleicht einem Garten, in welchem selbst Unkräuter zu Altruisten werden.
Fast jeder Kranke begeht den Fehler, die Ärzte stets dem gesünderen Teil der Menschheit zuzurechnen.
Gerät ein Aphorismus auf die schiefe Bahn, muß er sich als Witz durchs Leben schlagen.
Welchen Kopfschmuck der Souverän dem Volk auch aufsetzt, die Dornenkrone entgeht ihm nie.
Nicht wenige Gefälligkeiten werden lediglich als Hilfe zum Fallen verabreicht.
Die Eitelkeit mag noch so sehr vereinsamen, sie möchte dennoch immer gesehen und wahr genommen werden.
Es gibt nicht wenige Nebensätze, die ein schlechteres Verstehen garantieren, als beispielsweise mancher Gegensatz.
Ein Gedanke läßt sich oft leichter in eine fremde Sprache übertragen, als in einen fremden Kopf.
Auch so manches Ehemahl verdient es, in die Kategorie der Trennkost eingereiht zu werden.
Echte Kunstbanausen hören statt des Gesanges der Nachtigall wirklich nur ihr Trapsen.
Nach den Postangestellten werden demnächst wohl auch die postmodernen Autoren um ein Mindestgehalt kämpfen.
Wehe dem, der fremde Gedanken nicht verarbeiten kann! Immerfort muß er sich selbst zitieren.
Wer sich aus taktischen Gründen schlafend stellt, sollte sich hüten, dabei auch noch zu träumen.
Die das Rennen ins offene Messer bevorzugen, haben die Gefahr immerhin vor Augen.
Willst du einen dir überlegenen Menschen quälen, so aktiviere eine zusätzliche Portion Masochismus in dir.
Häufig sind es die Nebensätze, die dazu einladen, ein Wörtchen mitzureden.