Martin Gerhard Reisenberg Zitate
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Die Ekstase der Selbsterniedriger dürfte im Tiefenwahn ihre Erfüllung finden.
Iß das, was du kochtest, sehr schonend auf. Es bleibt nur vorübergehend dein Eigentum.
„Impotenz ist keine Erkrankung, sie ist eine vergeistigte Lebensform,“ verkündete ein stolzer Eunuch.
Manchmal heilt die vielzitierte Zeit alle Wunden, indem sie den Tod im Schlepptau führt.
Der Mensch kann zum Schwein, Affen und dergleichen mehr werden! Wie wäre es mal mit dem Saurier!
Menschen können, wie alles Hölzerne, zu den besten Stützen oder Knüppeln werden.
Um sich selbst etwas Milde zu verordnen, begann der Revisor mit seiner Arbeit am Abteilungskühlschrank.
In meiner Jugend wuchs mir der Wald noch entgegen, heute muß ich ihn mir erwandern.
Verantwortungen trägt man nicht wie Kleidungsstücke, folglich trägt man sie auch nicht ab.
Im Suff ginge so manches unter! Im Gegenteil, oft taucht manches erst auf.
Werden in Zukunft auch die Roboter mit dem genetischen Code überführbar sein?
In gewissen elitären Kreisen bleibt der Wahrheit kein anderer Weg, sie muß sich durchlügen lassen.
Der Mittelpunkt der Welt mag sich ja manchmal geometrisch verändern, doch einige Male im Jahr befindet er sich in der eigenen Küche.
Auch jene, die dich loben, wollen oft nur mit ihrer eigenen Menschenkenntnis glänzen.
Gerät ein Aphorismus auf die schiefe Bahn, muß er sich als Witz durchs Leben schlagen.
Spotte nicht zu leichtfertig über fremde Dummheit, manchmal ist sie es nur, die deine Mittelmäßigkeit groß erscheinen läßt.
Wenn manche Typen auch behaupten, aus dem Bauch heraus zu agieren, handelt es sich dennoch nur um den verdorbenen Magen, der ihr Handeln zeitweise diktiert.
Manchem Volk muß selbst die Demokratie mit diktatorischen Maßnahmen aufgezwungen werden.
Manchem verhalf sie zu Fersengeld, die deutsche Wende, einige bekamen noch ein Kopfgeld hinzu.
Willst du über den neuesten Wissensstand informiert sein, so halte dich an gebildete Idioten.
Es wäre klug, immer glücklich zu sein. Doch vertreibt dieses oder jenes Glück die Klugheit sehr rasch.
Die Welt wäre immer zu retten, gäbe es nicht so viele rettungslose Menschen.
Muß ein Finger auf eine offene Wunde gelegt werden, wird sich stets der schmutzigste dieser Aufgabe unterziehen.
„Die Medizin“, äußerte nachdenklich mein gedankenvoller Arzt, „die Medizin hilft uns, alle Mißlichkeiten des Lebens zu bewältigen“. „Falsch“, fiel ich ihm vorlaut ins Wort: „Das Leben selbst hilft uns, auch die Medizin zu bewältigen“.
Wer echte Toleranz demonstrieren möchte, der gehe mit der T-Shirt-Aufschrift „mein Freund ist Beamter“ promenieren.
Als Dichter besaß er eine solch kräftige Sprache, daß seine Zuhörer vor geschwollenen Ohren nicht mehr zum Denken kamen.
Das Schlimmste in der Vorhölle sind, wie beinahe überall, die unerträglichen Wartezeiten.