Max Weber Zitate
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Die Eitelkeit: das Bedürfnis, selbst möglichst sichtbar in den Vordergrund zu treten, führt den Politiker am stärksten in Versuchung.
Max WeberVon einem Markt soll dann gesprochen werden, wenn mindestens die Personen einer Gruppe um ihre Tauschchancen konkurrieren.
Max WeberDie christliche Askese, anfangs aus der Welt in die Einsamkeit flüchtend, hatte bereits aus dem Kloster heraus, indem sie der Welt entsagte, die Welt kirchlich beherrscht.
Max WeberDer Mensch will „von Natur“ nicht Geld und mehr Geld verdienen, sondern einfach leben, so leben, wie er zu leben gewohnt ist, und soviel erwerben, wie dazu erforderlich ist.
Max WeberEin weiterer Grundbegriff ist derjenige der „Uebung“. Sie bedeutet: Steigerung der Leichtigkeit, Schnelligkeit, Sicherheit und Gleichmäßigkeit einer bestimmten Leistung durch deren oftmalige Wiederholung.
Max WeberDer Kapitalismus kann den praktischen Vertreter des undisziplinerten „liberum arbitrium“ [i.e. freien Willens] als Arbeiter nicht brauchen.
Max WeberDas Selbstverständliche wird am wenigsten gedacht.
Max WeberDer Einfall ersetzt nicht die Arbeit.
Max Weber[…] Herrschaft ist im Alltag primär: Verwaltung.
Max WeberEs ist durchaus wahr und eine – jetzt hier nicht näher zu begründende – Grundtatsache aller Geschichte, daß das schließliche Resultat politischen Handelns oft, nein: geradezu regelmäßig, in völlig unadäquatem, oft in geradezu paradoxem Verhältnis zu seinem ursprünglichen Sinn steht.
Max WeberDer heutige, zur Herrschaft im Wirtschaftsleben gelangte Kapitalismus […] erzieht und schafft sich im Wege der ökonomischen Auslese die Wirtschaftssubjekte – Unternehmer und Arbeiter -, deren er bedarf.
Max WeberEs gibt keinen Frieden auch im wirtschaftlichen Kampf ums Dasein; nur wer jenen Schein des Friedens für die Wahrheit nimmt, kann glauben, daß aus dem Schoße der Zukunft für unsere Nachfahren Frieden und Lebensgenuß erstehen werde.
Max WeberDenn der radikalste Zweifel ist der Vater der Erkenntnis.
Max WeberMan kann das Große nicht wahrhaft lieben, wenn man das Niederträchtige nicht hassen kann.
Max WeberGottes Gnade ist, da seine Ratschlüsse unwandelbar feststehen, ebenso unverlierbar für die, welchen er sie zuwendet, wie unerreichbar für die, welchen er sie versagt.
Max WeberPolitik wird mit dem Kopfe gemacht, nicht mit anderen Teilen des Körpers oder der Seele.
Max Weber„Distanzlosigkeit“, rein als solche, ist eine der Todsünden jedes Politikers.
Max WeberWer sich in seiner Lebensführung den Bedingungen kapitalistischen Erfolges nicht anpaßt, geht unter oder kommt nicht hoch.
Max WeberEs ist durchaus richtig und alle geschichtliche Erfahrung bestätigt es, daß man das Mögliche nicht erreichte, wenn nicht immer wieder in der Welt nach dem Unmöglichen gegriffen worden wäre.
Max Weber[…] Parteinahme, Kampf, Leidenschaft – ira et studium – sind das Element des Politikers. Und vor allem: des politischen Führers.
Max WeberPolitik wird zwar mit dem Kopf, aber ganz gewiß nicht nur mit dem Kopf gemacht.
Max WeberDie heutige kapitalistische Wirtschaftsordnung ist ein ungeheurer Kosmos, in den der einzelne hineingeboren wird und der für ihn, wenigstens als einzelnen, als faktisch unabänderliches Gehäuse, in dem er zu leben hat, gegeben ist.
Max WeberWir haben lieber Leute als Beamte, auf die wir spucken, als eine Beamtenkaste, die auf uns spuckt.
Max WeberRein wertrational handelt, wer ohne Rücksicht auf die vorauszusehenden Folgen handelt im Dienst seiner Ueberzeugung von dem, was Pflicht, Würde, Schönheit, religiöse Weisung, Pietät, oder die Wichtigkeit einer „Sache“ gleichviel welcher Art ihm zu gebieten scheinen.
Max WeberWenn nur soziale Gebilde beständen, denen die Gewaltsamkeit als Mittel unbekannt wäre, dann würde der Begriff „Staat“ fortgefallen sein, dann wäre eingetreten, was man in diesem besonderen Sinne des Wortes als „Anarchie“ bezeichnen würde.
Max WeberWer Politik überhaupt und wer vollends Politik als Beruf betreiben will, hat sich jener ethischen Paradoxien und seiner Verantwortung für das, was aus ihm selbst unter ihrem Druck werden kann, bewusst zu sein. Er lässt sich… mit den diabolischen Mächten ein, die in jeder Gewaltsamkeit lauem.
Max WeberNicht in erster Linie für die Art der volkswirtschaftlichen Organisation, die wir ihnen überliefern, werden unsere Nachfahren uns vor der Geschichte verantwortlich machen, sondern für das Maß des Ellenbogenraums, den wir ihnen in der Welt erringen und hinterlassen.
Max WeberAlle Parteikämpfe sind nicht nur Kämpfe um sachliche Ziele, sondern vor allem auch: Ämterpatronage.
Max Weber[W]as für ein Mensch muß man sein […], um seine Hand in die Speichen des Rades der Geschichte legen zu dürfen.
Max WeberEinen ganz trivialen, allzu menschlichen Feind hat der Politiker täglich und stündlich in sich zu überwinden: die ganz gemeine Eitelkeit, die Todfeindin aller sachlichen Hingabe und aller Distanz, in diesem Fall: der Distanz sich selbst gegenüber.
Max WeberVerblichen sind die naiv freiheitlichen Ideale unserer frühen Jugend, und manche von uns sind vorzeitig alt und allzu klug geworden.
Max WeberNur auf dem Boden ganz harter Arbeit bereitet sich normalerweise der Einfall vor.
Max WeberDaß eine wirklich gute journalistische Leistung mindestens so viel „Geist“ beansprucht wie irgendeine Gelehrtenleistung […], ist nicht jedermann gegenwärtig.
Max WeberMit Glaubenskämpfern läßt sich nicht reden.
Max WeberDer bloße „Machtpolitiker“, wie ihn ein auch bei uns eifrig betriebener Kult zu verklären sucht, mag stark wirken, aber er wirkt in der Tat ins Leere und Sinnlose.
Max WeberMan kann sagen, daß drei Qualitäten vornehmlich entscheidend sind für den Politiker: Leidenschaft – Verantwortungsgefühl – Augenmaß.
Max WeberDer Gelderwerb ist – sofern er in legaler Weise erfolgt – innerhalb der modernen Wirtschaftsordnung das Resultat und der Ausdruck der Tüchtigkeit im Beruf.
Max WeberAuch unsere höchsten und letzten irdischen Ideale sind wandelbar und vergänglich.
Max WeberDen rücksichtslosen, an keine Norm innerlich sich bindenden Erwerb hat es zu allen Zeiten der Geschichte gegeben, wo und wie immer er tatsächlich überhaupt möglich war.
Max WeberEs ist ja nicht wahr – wie man behauptet hat -, daß die „Persönlichkeit“ in dem Sinn eine „Einheit“ sei und sein solle, daß sie sozusagen in Verlust geraten müßte, wenn man ihrer nicht bei jeder Gelegenheit ansichtig wird.
Max Weber[E]s gibt letztlich nur zwei Arten von Todsünden auf dem Gebiet der Politik: Unsachlichkeit und – oft, aber nicht immer damit identisch – Verantwortungslosigkeit.
Max Weber„Gelegenheits“politiker sind wir alle, wenn wir unseren Wahlzettel abgeben.
Max WeberCharisma soll eine als außeralltäglich geltende Qualität einer Persönlichkeit heißen.
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