Ich bin empört meist über das, was keinen andern stört.

Aphorismus, starke Verdichtung.

Menschlicher Fortschritt scheint in der Kultivierung der Ängste zu liegen.

Du darfst schweigen, wenn das Leben für dich spricht.

Diese Hoffnung braucht das Leben, also laß ihm auch seine Angst!

Verbote wachsen sich gern zu Verbotswäldern aus.

Anderes Denken, anderes Fühlen als das, was Massen müssen, werden Massen hassen. – Die Inquisition hat nie aufgehört.

Ohne menschliche Intelligenz können Arten Jahrmillionen überleben.

Zittern vor dem Tode ist ein Lebenszeichen, aber keine Überlebensstrategie.

Erfolgsschienen vergessen oft ihre Nebengleise.

Leicht weicht Bewunderung dem Neid.

Nur der Tod schaut entspannt in die Zukunft.

Eintracht erlaubt Kontroversen, Zwietracht kaum.

Selbst Intimität braucht ihre Distanz.

Schnell kann zugrunde gehen, wer immer allem auf den Grund geht.

Ich mag Teppiche, nur keine Ölteppiche.

Von Baustelle zu Baustelle, das ist das Leben.

Eine klare Linie erlaubt auch Kurven.

Eine Erektion kann schmerzen, ihr Ausbleiben noch mehr.

Oft kann Vergangenes erst nach gründlicher Würdigung sterben.

Normalerweise gilt weit mehr als die Hälfte aller menschlichen Anstrengung der Anerkennung.

Sie suchen den Sinn und finden den Wahn.

Schau in den Spiegel! – Du siehst einen Verpackungskünstler.

Die Liebe lebt, wer’s Leben liebt.

Freundlichkeit ist ein allgemein gültiges Zahlungsmittel.

Kosmetik: Sexuelle Kriegsbemalung.

Jede Zeit findet ihre Helden.

Es gibt nur Hinwege.

Ein gutes Vorbild will zum Rivalen werden.

Die Liebe baut oft Hochhäuser, ohne auf künftige Stürme und Erdbeben zu achten.

Hat sich der Mensch ernst genommen, schnell ist der Humor verkommen.

Wenn es ums Prahlen geht, kennt die Schau keine Grenzen.

Üble Vorreden können so zerstörend sein wie üble Nachreden.

In Sexualtrancen werden Sackgassen als Tore zur Welt begriffen.

Meist haben die Korpulenten das bessere Verhältnis zum Kühlschrank.

Ob legal oder nicht, es kommt auf den Gesetzgeber an – spätestens auf das jüngste Gericht.

Mit dem Tod einer Sprache geht auch viel von ihrem Gedächtnis verloren.

Lehre es, wenn du es richtig lernen willst.

Was du nicht loslassen kannst, läßt dich nicht los.

Moral hin, Werte her. – Er lebte in tiefster Gesinnungslosigkeit.

Das Dogma traut nur seinen Begriffen.

Ein guter Aphorismus weiß, welche Details er weglässt.

Trügen wir keine Masken, wir würden uns vor uns selbst erschrecken.

Wollen, oft nur verinnerlichtes Sollen.

Mein schwierigster Gegner bin ich zuweilen selbst.

Selbstbefriedigung ist mehr als nur eine Vor-liebe.

Eine deutliche Ahnung ist oft besser als undeutliches Wissen.

Überstürzte Flucht ist häufig kein Entkommen.

Ich bin meine eigener Gegenverkehr.

Nichts wurde philosophisch so eigenwillig definiert wie der eigene Wille.