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Wir müssen mehr Normen gehorchen als jemals zuvor, dafür dürfen wir sie schneller wechseln.
Michael RumpfVerhöhnen kann man ein Ideal, nicht einen Wahn.
Michael RumpfAnderssein gilt als Rettung vor dem Minderwertigersein.
Michael RumpfBeliebige Deutbarkeit schlägt um in Bedeutungslosigkeit.
Michael RumpfGeborgenheit schließt Bedeutung ein. Wo man (jemandem) etwas bedeutet, fühlt man sich geborgen.
Michael RumpfSoll eine Idee hohl klingen, poche auf die Wahrheit.
Michael RumpfWenn niemand zu mir findet, finde ich auch nicht zu mir.
Michael RumpfProfit schafft Profil. Wer reich ist, ist er selbst geworden.
Michael RumpfWenn man tief in sich hineinhorcht, hört man die Stimmen der anderen.
Michael RumpfJe schneller wir vergessen, desto weniger vergeht.
Michael RumpfTräume zerbrechen selten, zerfasern oft.
Michael RumpfWer alle Seiten in sich fühlt, kann sich nicht wenden.
Michael RumpfDas Gute behält seine Faszination in der Niederlage und verliert sie im Sieg. Das Böse behält seine Faszination im Sieg und verliert sie in der Niederlage.
Michael RumpfJe gleichberechtigter die Lebensläufe, desto tyrannischer die Angst, das Wesentliche zu verpassen, das Leben...
Michael RumpfJe isolierter man lebt, desto intensiver will man leben: Intensität ersetzt Bindung.
Michael RumpfEr lebte im Trott und hielt das für Konsequenz.
Michael RumpfMoral ist der Spiegel, der uns den Splitter im eigenen Auge zeigt.
Michael RumpfDie Hoffnung stirbt zuletzt - kein Wunder, da sie von Illusionen gut gepflegt wird.
Michael RumpfIm Zufall befreit sich die Zukunft von der Vergangenheit.
Michael RumpfSchönheit und Intelligenz vermitteln Sinn: Insofern stärken der Umgang und die Deutung von Kunst das Vertrauen in die Welt.
Michael RumpfAuch im Reich der Gedanken herrschen Bürokraten.
Michael RumpfKeine Schönheitsoperation vermag das Kainsmal zu entfernen.
Michael RumpfJagt die Welt keine Furcht mehr ein, fehlt es an Respekt. Wir trampeln auf ihr herum wie Kinder auf einem Spielzeug, das seine Geheimnisse verloren hat. Hat die Welt nicht dasselbe Recht, genommen zu werden, wie sie ist, das wir für uns beanspruchen?
Michael RumpfIndividualisten möchten ganz sie selbst sein - damit sie andere etwas angehen.
Michael RumpfIn sich ruht, wer seinen Schwerpunkt außerhalb der eigenen Person findet.
Michael RumpfAugenblicke des Glücks sind siegreiche Scharmützel in einem Krieg, den der Tod schon gewonnen hat.
Michael RumpfDamals, als das Individuum noch Teil einer Gruppe war, fühlte es sich nicht als Rädchen einer großen Maschine. Es lebte, heute funktioniert es. Wo man nicht dazugehört, bleibt das Gehorchen.
Michael RumpfDass etwas zwecklos ist, weckt Verzweiflung, dass etwas zweckfrei ist, Freude.
Michael RumpfDer Glaube der Väter wird leichter weitergegeben, wenn sie sonst nichts hinterlassen.
Michael RumpfMoral dient oft als Mantel, um die eigenen Schwächen zu verhüllen, statt dazu, andere vor der Kälte zu schützen.
Michael RumpfVereinzelung schützt nicht von Vermassung.
Michael RumpfEhrlichkeit ist die Weisheit der Kinder.
Michael RumpfMit Vorsichtsmaßnahmen kann man sich ums Leben bringen.
Michael RumpfDaß es so sein soll, wie es nie wird, so war es schon immer.
Michael RumpfDie Religion ist nicht am erwachsenen Verstand gestorben, sondern am einschlafenden Gefühl.
Michael RumpfIch mache mir ein schönes Leben lautet das Geständnis, keines zu haben.
Michael RumpfWer nicht begreift, hat leicht gewähren lassen.
Michael RumpfAb und zu macht sich die Wahrheit auf die Suche nach einer passenden Wirklichkeit.
Michael RumpfDas freie Spiel der Kräfte ist das freie Spiel des Kräftigeren.
Michael RumpfWas man seiner Ehre schuldet, stundet man gerne.
Michael RumpfErklärt man die Unterschiede von Herkunft, Religion und Geschlecht für gleichgültig, treten die Begabungsunterschiede hervor. Sie rechtfertigen Rangfolge und Vorrecht, nur der Geist darf, seine Herrschaft entfaltend, diskriminieren - Intelligenz trennt strenger als Stand.
Michael RumpfLieber zwischen den Stühlen sitzen als zwischen den Fronten stehen.
Michael RumpfViele tauschen ihre Gedanken aus, ohne ihre Meinung zu ändern.
Michael RumpfMan muß das Leben genießen - um niemand in seinem Genuß zu stören.
Michael RumpfJe weniger wir vernichten, desto heteronomer zerstört der Tod.
Michael RumpfTabulosigkeit gibt sich als Tochter der Toleranz aus.
Michael RumpfNot treibt dem Überfluß jene Flausen aus, die ihm die Moral vergebens auszureden versucht.
Michael Rumpf"Genieße dein Leben": Die Aufforderung verschweigt ihre heimliche Fortsetzung "und belästige uns nicht".
Michael RumpfNichts teilt man lieber als die eigene Meinung.
Michael RumpfWer Anleitungen zur Emanzipation schreibt, gehört zu den Häuptlingen, wer es nötig hat, sie zu lesen, zu den Indianern.
Michael Rumpf