seite 3
Es gibt Einfallsreichtum, der macht denkfaul.
Michael RumpfJournalismus definiert sich als Versuch, den Zeitgeist auf Flaschen zu ziehen.
Michael RumpfLieber kentern als nicht lossegeln.
Michael RumpfWer Zeit totschlägt, vergißt gern: Sie hat den letzten Schlag.
Michael RumpfGleichgültigkeit ist das Trittbrett der Verachtung.
Michael RumpfDer Lustverächter ist der Atheist der Gegenwart. Er leugnet die sinngebende Instanz.
Michael RumpfDas Leben zur Einmaligkeit zu bringen scheitert an der Aufgabe, es der Wiederholung zu entreißen.
Michael RumpfMit den Adern tritt im Alter der Charakter hervor. Da die Möglichkeiten verblassen, gewinnt die Wirklichkeit an Farbe.
Michael RumpfDie Lust am Reisen entspringt der Lust, dort zu sein, wo es auf uns nicht ankommt.
Michael RumpfNur wer anderes ernster nimmt als sich, kann sich entwickeln.
Michael RumpfAlle Irrtümer sind gleichberechtigt.
Michael RumpfDer Denker verachtet den Lebemann.
Michael RumpfDie Welt ist ein Colt, dem wir Erlebnisse einkerben.
Michael RumpfFortschritt hetzt die Generationen gegen einander. Zu leben oder zu denken wie seine Eltern bedeutet, den Wettlauf verloren zu haben.
Michael RumpfAttraktivität: Marktwert des Körpers.
Michael RumpfKünstler zu sein, ist, wenn alle Künstler sind, so erhebend wie das Bewußtsein, Mensch zu sein - welches eine derartig geringe Auszeichnung darstellt, daß es noch nie den kleinsten Minderwertigkeitskomplex verhinderte.
Michael RumpfIm Lachen steckt Erleichterung darüber, versagen zu dürfen.
Michael RumpfAlter macht nicht weise, aber Weisheit alt.
Michael RumpfVon Jahr zu Jahr werde ich mir ähnlicher.
Michael RumpfAm schwersten entkommen wir Käfigen, die wir uns selber bauten.
Michael RumpfMit jeder Sprosse, die wir emporsteigen, klingt die Kritik an der sozialen Leiter leiser.
Michael RumpfAußer dem Streben nach Besitz befriedigt eine Anschaffung das Bedürfnis nach Neuem: Haben, um etwas zu erzählen zu haben.
Michael RumpfGeld regiert die Welt. Es wurde demokratisch gewählt.
Michael Rumpf