Zitate von Oscar Wilde
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Wir können im Leben höchstens eine große Erfahrung haben, und das Geheimnis des Lebens ist, diese Erfahrung so oft wie möglich wieder zu haben.
Sprich nie verächtlich über die Gesellschaft! Nur wem es nicht gelingt hineinzukommen, spottet darüber.
O, Freiheit, o mächtige Mutter auf ewige Zeit, dein Kleid ist purpurn vom Blute derer, die für dich gestorben sind!
Mir liegt überhaupt nichts daran, zu erfahren, was die Leute hinter meinem Rücken sagen. Das macht mich viel zu eingebildet.
Die Männer sind Bestien; darum ist es höchst wichtig, die Kerle gut zu füttern. Ein guter Koch vermag Wunder zu wirken.
Es gibt eine dreifache Art des Despotismus: den Despotismus, der unseren Leib, den Despotismus, der unsere Seele, den Despotismus, der Leib wie Seele knechtet. König heißt der eine Despot, der Papst der andere, das Volk der dritte.
Ich bin durchaus nicht zynisch, ich habe nur Erfahrung – und das ist so ziemlich dasselbe.
In dieser Welt gibt es nur zwei Tragödien. Die eine ist, nicht zu bekommen, was man möchte, und die andere ist, es zu bekommen.
Wie gerne die Frauen gefährliche Dinge tun. Es ist eine ihrer Eigenschafen, die ich am meisten bewundere.
Der einzige Unterschied zwischen einer Laune und einer ausfüllenden Leidenschaft ist nur: die Laune währt ein wenig länger.
Die einzigen des Erzählens werten Tatsachen sind diejenigen, die man vergißt. Die einzigen Taten, die man begehen sollte, sind diejenigen, über die die Welt die Köpfe schüttelt.
Das Vernügen ist ein Prüfstein der Natur, ein Zeichen ihrer Zustimmung. Wenn wir glücklich sind, sind wir immer gut. Aber nicht jeder, der gut ist, ist glücklich.
Der einzige Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Sünder ist, dass jeder Heilige eine Vergangenheit hat und jeder Sünder eine Zukunft.
Zur Frage der Glaubwürdigkeit: ich vermag alles zu glauben, vorausgesetzt, daß es ganz unglaubwürdig erscheint.
Der Profi macht nur neue Fehler. Der Dummkopf wiederholt seine Fehler. Der Faule und der Feige machen keine Fehler.
Ein ewig heiterer Gesichtsausdruck ermüdet uns auf Dauer weit mehr, als ein ständisches Stirnrunzeln.
Die Literatur greift immer dem Leben vor. Sie ahmt das Leben nicht nach, sondern formt es nach ihrer Absicht.
Wenn es überhaupt einen Zweck des Lebens gibt, so ist es dieser: sich immer in Versuchung zu begeben.
Nur die oberflächlichen Qualitäten überdauern. Die tiefere Natur des Menschen wird bald entlarvt.
Manches, das gesagt werden sollte, darf nicht zu unrechter Stunde, nicht zu unrechten Zuhörern gesagt werden.
Unzufriedenheit ist der erste Schritt in Richtung Fortschritt; für den Einzelnen wie für die Nation.
Du bist am wenigsten du selbst, wenn du im eigenen Namen redest. Nimm eine Maske vor, und du sprichst die Wahrheit.
Die wahre Vollkommenheit des Menschen liegt nicht in dem, was er hat, sondern in dem, was er ist.
Ich habe gelernt, daß nicht das, was ich tue, falsch ist, sondern das, was infolge meines Handelns aus mir wird.
Männer wollen immer die erste Liebe einer Frau sein. Wir Frauen haben in diesen Dingen mehr Gefühl: Wir möchten die letzte Liebe eines Mannes sein.
Die Stärke der Frauen rührt aus der Tatsache her, daß die Psychologie sie nicht zu deuten vermag. Männer kann man analysieren, Frauen nur anbeten.
Je länger man Leben und Literatur studiert, desto stärker empfindet man: hinter allem Wundervollen steht die Persönlichkeit; nicht die Zeit prägt den Mann, vielmehr prägt der Mann die Zeit.