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Die Dummheit macht im Kampf... stets überlegen, solange sie angreifen kann; erst wenn sie gesiegt, dann stellt es sich heraus, daß sie nicht neu zu bauen vermag...
Paul ErnstSehen wir ab von den oberflächlichen Unterschieden, so finden wir, daß es immer dieselben Mächte sind, welche zerstört haben.
Paul ErnstDas Grundgesetz der verbeamteten Gesellschaft ist, daß ein Mann bei jedem neuen Aktenstück sich zunächst überlegt, ob es nicht in den Pflichtenkreis eines andern gehört.
Paul ErnstDer letzte Sinn der heutigen Revolution ist, daß die Menschen nicht wissen, wohin sie gehören.
Paul ErnstIch haderte mit Gott in meinen Qualen. Da stand er lächelnd mit den blutgen Malen: Du Mensch hast mich geschaffen, ich schuf dich: Mit Leiden müssen wir einander zahlen.
Paul ErnstDie Zeit verrinnt, es kommt der Tod; Du denkst, nun ist die Ewigkeit. Die Ewigkeit ist ohne Zeit, Und Abendrot ist Morgenrot.
Paul ErnstRevolutionäre Bestrebungen erscheinen erst, wenn das Verhältnis nicht mehr in Ordnung ist, vor allem, wenn nicht mehr die Menschen, die oben sind, nach oben gehören.
Paul ErnstIn dem Gedanken des Werdens liegt die unerschöpfliche, immer trostreiche Besserungsmöglichkeit des Menschen.
Paul ErnstGegen den Untergang der Völker gibt es eben nur ein Mittel: daß die Guten herrschen und nicht die Feigen, Schlechten und Dummen.
Paul ErnstDie Gemeinen müssen glücklich sein - glücklich, wie sie es verstehen - sonst werden sie schlecht. Das Leiden ist eine Auszeichnung der Vorzüglichsten, denn die allein werden gehoben durch das Unglück.
Paul ErnstEs wurde mir klar, daß Gott nichts Äußeres ist, sondern ein Inneres, und daß er sich nicht damit beschäftigt, ob eine Frucht vom Baum fällt, sondern damit, wie ich meine Seele forme.
Paul ErnstDer Mensch faßt sich nicht mehr als einen ganzen Menschen auf, sondern nur als den Ausüber einer Tätigkeit.
Paul ErnstEs gibt kein Gesetz der Sittlichkeit, sondern Gott sagt einem jeden, was er darf und was er nicht darf.
Paul ErnstJeder bedeutende Mensch geht notwendig über die Schranken hinweg, denn die Schranken sind eben für die Bedürfnisse der großen Menge der Menschen berechnet, das heißt, für die Unbedeutenden.
Paul ErnstJedes Werturteil, welches wir abgeben, ist zunächst ein Werturteil über uns selbst. Indem wir Dinge verehren, lieben, schätzen, laufenlassen, belächeln, bekämpfen, verachten, sitzen wir über uns selber zu Gericht. Eine hohe Seele verehrt das Hohe, eine gemeine haßt es.
Paul ErnstWer Verstand hat zu sehen, der sieht schon heute, daß wir als Volk uns in der äußersten Verzweiflung befinden.
Paul ErnstDie Dichter aber sollten doch nicht auf dem Niveau der großen Menge stehen, sondern die höchsten Gedanken haben, welche ihrer Zeit erreichbar sind.
Paul ErnstJe höher einer steht, desto mehr sieht er, desto mehr muß er wünschen, desto mehr bleibt ihm unerfüllt - desto weniger bedeutet ihm eine Erfüllung.
Paul ErnstSchon frühzeitig ist mir klar geworden, daß es das Höchste ist, was man von den Menschen erwarten darf, in Ruhe gelassen zu werden. Allerdings muß man sich frühzeitig auch darüber klar sein, was die Gnaden wert sind, die sie zu verteilen haben.
Paul ErnstEs gibt viele Menschen in der Welt, aber nur sehr selten gibt es einen, der eine Persönlichkeit ist und ein Schicksal hat.
Paul ErnstJeder wirkliche Dichter, d.h. jeder Dichter, der mit dem Jenseitigen verbunden ist, weiß, daß Gott durch ihn spricht.
Paul ErnstUnsere bürgerliche Gesellschaft ist ja nun einmal so eingerichtet, daß sich die höheren Naturen in ihr nicht durchsetzen können.
Paul ErnstEs ist nicht ein grundsätzlicher Unterschied der Art des Verstandes zwischen Mann und Weib vorhanden; aber grundsätzlich verschieden in der Art des Willens.
Paul ErnstVergeßt euer zufälliges irdisches Selbst, euer Selbst, das ohnehin zugrunde gehen muß durch Hunger und Krankheit, durch Verzweiflung und Aufruhr; denkt an euer ewiges, himmlisches Selbst, an eure Seele.
Paul ErnstWas aus einem reinen Munde kommt und in ein reines Herz geht, das kann keinen Schaden tun.
Paul ErnstMan mag von den Deutschen sagen, was man will, und ich bin geneigt, das Härteste von ihnen zu sagen. Aber sie sind jedenfalls ein männliches Volk.
Paul ErnstDie Natur macht sich nicht überflüssige Kosten; für das Verschwenden hält sie sich den Künstler.
Paul ErnstEin Frommer ist durch keine Bibelkritik zu widerlegen, und, wenn man ihm nachweist, daß drei nicht gleich eins sein kann, so macht das gar keinen Eindruck auf ihn.
Paul ErnstEs gibt nur sittliche Unterschiede unter den Menschen, und jemand, der Höheres fühlt, muss Höheres leisten.
Paul ErnstWenn einer etwas ist, so kann er sich mit einem Menschen anderer Einstellung, sofern der auch etwas ist, meist besser verständigen als mit Menschen gleicher Gesinnung, die bloß schwätzen.
Paul ErnstIch meine, daß für jeden jungen Menschen, wenn er anders Kraft in sich hat, eine Zeit kommen muß, wo ihm alle bestehenden Einrichtungen unsinnig erscheinen; denn die haben ihren Grund ja nicht in den sittlichen Idealen, sondern in der menschlichen Gebrechlichkeit.
Paul ErnstDem Arbeiter selbst ist... die Arbeitsfreude genommen. Aber das höchste Glück des Mannes ist das Arbeitsglück. Wenn das aus der Welt verschwindet, dann müssen die Menschen entarten.
Paul ErnstDes Morgens erhebe ich mich aus meinem Bett, und ich freue mich auf den Reichtum, den mir der neue Tag bringen wird.
Paul ErnstDie letzten Entscheidungen, die Taten in Religion, Politik, Philosophie und Kunst, können nur von diesen Menschen (von Verstand und Willen) getroffen werden, die man ausgerottet und geschwächt hat.
Paul ErnstDie heutigen Menschen glauben, daß man die Arbeit so einrichten müsse, daß sie möglichst viel Ertrag abwerfe. Das ist ein falscher Glaube; man muß die Arbeit so einrichten, daß sie die Menschen beglückt.
Paul Ernst