Die Menschen stapeln gern in die Höhe, was nebeneinander stehen muß.

Die Henne zeigt durch Gackern an, wenn ihr ein Ei gelungen, so ähnlich macht’s der Dichtermann, wenn er mal was gesungen.

Das Weib ist Sonntag, der Mann Alltag.

Das Geschäftige kann eine Gefahr für die Liebe sein: es führt zur Vernachlässigung und fordert eine gewisse Roheit.

Der Mensch weist gar viele Fertigkeiten auf. Darin aber hat er’s am weitesten gebracht: in der Kunst, möglichst wenig Mensch zu sein.

Poetische Blätter sind Tattersalls für die Sonntagsreiter ihres Pegasus, des lammfrommen Mietsgaules der Lyrik verfertigenden Konfektionsbranche.

Ich glaube, man ist besser daran in fremden Händen als in eigenen.

Kultur muß Natur haben. Noch einmal werden wir Wilde. Wann wir ganz reif sind.

Man kann auch hinauffallen. Und solche Fälle sind die tiefsten.

Der Dichter ist das Erzeugnis und der Gegner seiner Zeit im Sinn der Zukunft.

Die eigenen Früchte machen uns stark.

Ein echter Dichter ist ebenso trotz seiner Zeit wie mit seiner Zeit.

Nein, bettle, wer da will, des Glückes eitle Gaben, Im Wunsche groß, klein im Genuß; Von mir soll das Geschick nur diese Bitte haben: Gleich fern von Not und Überdruß.

Übertretungen kommen nur von Geboten wie Hühneraugen von zu engen Schuhen.

Was ein Streber werden will, krümmt sich beizeiten.

Nur nicht Erziehung im alten Sinne, die eigentlich Verziehung ist, Verzerrung sogar.

Geiz ist subjektive Armut.

Es gibt nur ein Frauenrecht, und das heißt Liebe.

Zusehn so aus Neugier, was aus mir wird. Bin ich doch mein nächster Zuschauer! Was für ein Schauspiel ginge darüber!

Man kann ausschließlich – einschließlich – mit den Schattenseiten des Lebens zu tun haben, und doch drängt man sich zum Licht, wenn welches da ist. Wie ein kindlich scheues Blumenköpfchen zur Sonne sich wendet.

Man ist allemal fast gerade das, was man nicht scheint.

Das Weib ist wie ein Geldschrank, es erschließt sich nur dem Chiffrekundigen.

Deutliche Aussprache des Schwierigen gibt Geistesgegenwart.

Reue: Ich lasse mich fliehen, um mich zu haschen.

Was für eine starke Natur muß Gott haben, daß er die Geister aller Welten ertragen kann, die von ihm zehren.

Und fürwahr: der verliert sehr viel von diesem schönen Leben, der nicht bisweilen eine glückliche Dummheit wagt. Das Leben ist sehr traurig, wenn es nur vernünftig ist.

Wandere, während du weilst!

Ich bin, also ist Schönheit.

Entscheidung ist Beschränkung.

Gott sucht Welt, Gespielen.

Du willst Freude?, dann steige in die Qual. Du willst Qual?, so steige in die Freude.

Wo Stammtisch ist, da stirbt Welt und Geist. Der mordet alles.

Es muß Übertretungen geben, weil Richter da sind, und um Übertretungen zu schaffen, müssen wir Gesetze haben.

Die Freiheit ist eine Summe aller mikroskopischer Unfreiheiten.

Wie Mann und Weib, so suchen die lebenskräftigen Meinungen einander – und fliehen sich suchend.

Gott will nicht die Verstümmlung, sondern die Vollendung unseres Wesens.

Bunt ist das Leben angelegt, und der Mensch strebt aus allen Kräften, es eintönig zu machen, Charakter hineinzubringen: ausgebleichte Astern!

Gottesfurcht ist Gotteslästerung.

Der wahre Mann ist doch etwas Schönes, habt ihr schon so einen recht innig freundlichen Morgen in seiner blauen Kraft gesehen, wenn vorher Gewitter gewesen? – Auch schwarze Augen sind dann blau.

Sprichwörter sind oft Dummheiten, die im Laufe der Jahrhunderte weise geworden sind.

Es ist nicht alles Talmi, was glänzt.

Mit wie wenig kann man doch manchem eine Freude machen, so man sich nur zu rechter Zeit zu opfern versteht.

Das Urteil: Wir bewegen uns unter und auf Porzellan, nirgends dürfen wir anstoßen. So vorsichtig sei unser Urteil.

Ein Kind bilden ist die erlesenste Aufgabe die nur irgendjemand haben kann.

Der Humor ist der Modelleur der Welt.

Die Kindheit ist ein Kundschafter, den die ratlose Menschheit voraufsendet, um einen sicheren Lebensgrund zu erspähen.

Sage mir, mit wem du umgehst, und ich will dir sagen, wer du nicht bist. Das gilt für jeden: der Umgang will Ergänzung, Andersgeartetes.

Das Weib ist der Vater der Sorge.

Sinnlichkeit ist trauliche Vorhandenheit ohne Gespräche.

Nur Starke dürfen sich dem Innenleben zuwenden, Seelenkrüppel bilden müde Kirchen.