Peter Sirius Zitate

Lobend sollst und tadelnd du Eines stets bedenken: Loben sei nie Schmeicheln dir, Tadeln sei nie kränken!

Die größte Lebenslüge vieler Menschen ist die, daß sie zu leben meinen.

Das Lächeln des Glücks ist meist ein ironisches.

Die Fehler der großen Geister zeigen sich am ausgeprägtesten bei ihren - Nachahmern.

Auch in der Erinnerung gibt es Bilder, die nachdunkeln.

Je weiter vorwärts auf der Bahn Des Lebens sich dein Fuß gewandt, Je öfter wendet rückwärts sich Das Haupt dir nach dem Einst, das schwand.

Nicht die Summe seiner Eigenschaften bildet den Charakter eines Menschen, sondern ihr Produkt.

Dem Morgenrot einer neuen Idee geht es wie dem Morgenrot überhaupt - Die meisten Menschen findet es schlafend.

Pedanterie ist die leidige Kunst, im Kleinen groß, im Großen klein zu sein.

Es ist bitter, sich später darüber Gedanken machen zu müssen, daß man sich früher so gar keine gemacht hat.

Eines ist fast an allen Menschen groß - die Meinung, die sie von sich selbst haben.

Nicht nur der Glaube, auch der Unglaube kann Märtyrer erzeugen.

Es wird viel Unglück geheuchelt, aber noch viel mehr Glück.

Es gibt auch eine Philosophie der Dummheit, aber keine der Dummköpfe.

Man muß mit manchem umgehen, den man lieber umgehen möchte.

Gar mancher hat mit dem Leben abgeschlossen, ohne seinen Schlüssel gefunden zu haben.

Durch die Liebe hat mancher den Verstand verloren, durch den Verstand mancher die Liebe.

Daß die Dummheit nicht ausstirbt, ist verträglicher, als wenn alle gescheit würden.

Die Korrespondenz mancher Leute beschränkt sich darauf, auf Postkarten Briefe zu versprechen.

Grundsätze lob' ich, sieht man sie Eines Menschen Handeln leiten, Doch die du hörst nur, haben meist Recht wenig zu bedeuten.

Grundsätze sind oft gründliche Phrasen.

Manches erweckt den Eindruck von Treue und ist nur - Gewohnheit.

Viele Tränen sind Perlen, die nicht gehoben wurden.

Wo Dummheit ins Kraut schießt, gilt Weisheit als Unkraut.

Zur Selbsterkenntnis gehört vor allem Eines: ein Selbst.

Die Erinnerung an einen Menschen wird uns bisweilen dadurch getrübt, daß er plötzlich wieder vor uns erscheint.

Das Glück vieler Menschen besteht in ihren Vorurteilen.

Es gibt Menschen, deren Geist nie Toilette macht.

Eine Rede anzuhören ist oft schwerer, als sie zu halten.

Unser Tadel für jemand kleidet sich oft in das Lob eines anderen.

Die Augen sind die Signalfeuer der Seele.

Am Kreuze unbefriedigten Ehrgeizes blutet mancher ein Leben lang.

Die Welt malt sich in jedem Kopfe anders - daher das Kaleidoskop von Weltanschauungen.

Es gibt Sittlichkeitsbonzen, die ohne Zweifel schon vor dem Sündenfall entdeckt hätten, daß sie nackt sind.

Mancher, der vom Leben nichts als Kurzweil hatte, ist schließlich aus Langeweile gestorben.

Man sieht sich nie so sehr nach Bundesgenossen um, als wenn man Unrecht hat.

Jede Sünde des einzelnen ist eine der ganzen Menschheit.

Ein unfehlbares Mittel, seine Autorität zu verlieren, ist, nicht an sie zu glauben.

Vorsicht lehrt zurückschauen.

Auf manche Leute machen nur die Erfahrungen des Geldbeutels Eindruck.

Zur Würze des Lebens gehört auch ein Quantum Reue.

Gerade Leute ohne Takt wollen ihn oft angeben.

Es gibt Menschen, die etwas von einem i ohne Punkt haben.

Menschenverachtung ist oft nur eine Spielart der Selbstverachtung.

Auch Gründlichkeit kann oberflächlich sein; das lehrt uns der Pedant.

Man muß viel Charakterlosigkeit kennen gelernt haben, um "Charaktere" schildern zu können.

Auf dem Maskenball des Lebens demaskiert sich mancher erst in der Todesstunde.

Wenn eine Größe am Boden liegt, rennen die Kleinen, sich mit ihr zu messen.

Mancher fühlt sich als Priester der Wahrheit und ist nur Knecht im Tempel seiner Selbstgefälligkeit.

Die Barmherzigkeit der Zeit besteht in ihrer Unbarmherzigkeit.