Mancher Selbstverfall beginnt mit der Selbstentfaltung.

In der weichen Schale des Opportunisten steckt ein starker egoistischer Kern.

Gereifte Gedanken unterliegen schnell einem Fäulnisprozeß.

Für manchen Menschen beginnt erst mit dem Lebensabend die Morgenröte.

Verleger geben ungerne Bücher heraus.

Der Scherbenhaufen am Polterabend wird selten richtig gedeutet.

Bei der Eifersucht will man eher eifrig finden denn suchen.

In der Basisdemokratie schafft der Wille aller selten einen Gemeinwillen.

Im Hochdruckgebiet der Finanzen gedeiht die Schattenwirtschaft.

Wer ausschließlich in der Vergangenheit fischt, dem kann nur eine trübe Zukunft ins Netz gehen.

Findlinge der deutschen Leitkultur: Gartenzwerge.

Der Aphorismus hat trotz Kürze eine große Reichweite.

Im moralistischen Gewand entblößte er sich von jeglicher Ethik.

In Zeiten der Konjunkturkrise wartet man vergebens, daß aus dem kategorischen Konjunktiv wieder ein Imperativ wird.

Der Kapitän funkte SOS – zurück kam nur eine SMS.

Liebesmathematik: Die Summe der Ehejahre ergab eine eindrucksvolle Vertrauensdifferenz.

Der Physiker schätzte alle Körper richtig ein – bis auf den eigenen.

Als der Abgeordnete eine Diätenerhöhung forderte, setzte er seinen Spürsinn auf Diät.

In sturmfreien Buden warten laue Liebeslüftchen.

Bei Abkürzungen ist nicht die Kürze des Gedankens, sondern die gedankenlose Verkürzung maßgeblich, welche Banalitäten unzulässig mystifiziert.

Das Logos der Biologen hat bisher selten die Sophia der Philosophen erreicht.

Zur Lebenskunst gehört die Fähigkeit, die Taube aus der Hand fliegen zu lassen, um nach dem Spatz auf dem Dach zu spähen.

Die Befreiung von allen Zwängen ist die Vorstufe der Unfreiheit.

Der platonische Ideenhimmel erwies sich dem Skeptiker als Dogmenhölle.

Mancher menschliche Abstieg tarnt sich als gesellschaftlicher Aufstieg.

Die verlorenste Zeit ist die ausschließliche Beschäftigung mit sich selbst.

Er hatte Ideale, wenn auch wenig Ideen.

Genies sind oft Trommler, die ihr Talent ohne Taktgefühl durchsetzen.

Im Aphorismus zeigt sich ein Gleichgewicht von Reife und Faulheit.

Kalauer sind die Aphrodisiaka des Aphoristikers.

Geschützte Erziehungsräume gewähren leider auch Schutz vor kritischem Geist.

Der Feminismus emanzipiert sich von der Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Die Pisastudie beweist exakt die Schieflage der Bildungsevaluation.

Außerhalb seines Fachgebietes konnte man dem Informatiker keine Auskunft entlocken.

Im Umgang mit Texten versteht die Erlebnispädagogik keinen Spaß.

Sage mir, welche wissenschaftliche Ergebnisse du gefunden hast und ich teile dir mit, welches Wirtschaftsunternehmen dich protegiert hat.

Neuerdings kann man sich auf Volksbanken am besten ausruhen.

Das Genesungsprogramm der deutschen Leitkultur läßt nicht nur das deutsche Wesen am Tresen verwesen.

Selbstfindung heißt, den am weitesten entfernten Standpunkt außerhalb seiner selbst auszuhalten.

Die Wahrheit ist ein Rinnsal, in dem weder eine Mücke baden noch ein Elefant ertrinken kann.

Mancher Aphorismus erlangt erst durch einen Kalauer Würze.

Die Selbstbeherrschung ist die schwierigste Regierungsform.

Der Fortschrittsglaube ist der aberwitzigste Glaube.

Weltenbummler verfahren sich in der Welt.

Nur der Flüchtende kann den Schwindel der Freiheit aufspüren.

Größter Schrecken geht von den Religionen aus, die einen neurotischen Zwang verspüren, Glauben in Wissen umwandeln zu müssen; höchste Gefahr geht von den Wissenschaften aus, die ihren Reduktionismus als Glaubensdogma verkünden.

Medienallmacht erzeugt Sprachohnmacht.

Selbstsucht ist die Suche nach einem unauffindbaren Selbst.

Am Aschermittwoch beginnt der Rosenmontagszug der Tugenden.

Wenn alle an einem Strang ziehen, reißt dieser.