Reiner Klüting Zitate

Ein Parasit macht die Rechnung stets ohne den Wirt.

Die Trauung besiegelte das Ende der Vertrautheit.

Befragt nach seiner Identität antwortete der Bürokrat: "Oh, ich muß meinen Ausweis verlängern."

Für manche Abenteuersuchende ist ein Paradies ohne Schlange ein Höllenfeuer.

Die Hochbegabung mancher junger Menschen verdankt sich einer phantasievollen psychologischen Diagnostik.

Die Kopie des Lebens durch künstliche Intelligenz gelingt auch nicht durch die Überflutung der Computer mit Viren und Würmern.

Es ist leichter, Texte zu verlegen, als einen Verleger für diese Texte zu finden.

Gesellschaftlicher Klimawandel: Verwüstung von Liebesoasen.

Im lyrischen Gewand entblößt sich mancher Aphorismus von jeglicher Philosophie, die ihrerseits oft nur in literarischer Verhüllung erträglich ist.

Nach seiner Heirat wurde der Casanova zum Schnäppchenjäger.

In manchen baufälligen Rathäusern kommen einem bestenfalls die Türen entgegen.

Motto der Bürokratie: Wisse die Umwege.

Im Rathaus ist Rat nur selten gut, aber immer teuer.

Das steinzeitliche Erbe der Konsumgesellschaft: Briefmarkensammler und Schnäppchenjäger.

Exotische Gefühle überkamen den Bürokraten nur im Paragraphendschungel.

Zwischen zwei Heuhaufen gibt es keine Eselsbrücke.

Himmelsstürmer lassen die Kirche nie im Dorf.

Mancher Gedanke gelangt erst durch Übersetzungsfehler ans rettende Sinnufer.

Das Surfen im Internet führt am schnellsten ins Abyssal.

Die Naturphilosophen versuchen, die Folgen der Folterungen der Natur durch die Naturwissenschaftler abzumildern.

Die meisten Nöte werden aus der Tugend geboren.

Die Ehe besiegelt das Recht zweier Menschen, aufeinander eifersüchtig zu sein.

Überstund hat Blei im Mund.

Pädagogisches Motto mancher Schulen: Objektschutz statt Subjekthilfe.

Der Schachspieler brachte virtuose Damenopfer, um den Gegner mattzusetzen; im Leben bot er sich den Damen selbst als Opfer an.

Weltbilder resultieren selten aus genauer Beobachtung.

Ein Energieverbrauch, der auch in Zeiten des Klimawandels tolerierbar ist: die Verheizung von Bürokraten.

Manche Liebesgabe führt zur Lebensaufgabe.

Wer die Singularität liebt, wird niemals in ein schwarzes Loch fallen.

Der wichtigste Ratgeber im Rathaus ist das Hinweisschild zum Ausgang.

Zweisamkeit ist der Feind jeden Dialogs.

Lebenskunst ist eine Gegenwartsaneignung, wo sich Zukunft und Vergangenheit auf Augenhöhe begegnen.

Der Zeitgeist ist noch nie durch eine Kläranlage gegangen.

Klare Sicht beim ersten Flirt verhindert spätere Augenwischerei.

Lebensmotto der Postmoderne: Werde der, den Du im nächsten Augenblick vergißt.

Dem Vergißmeinnicht folgt das anregende Gift der Herbstzeitlosen.

Auch durch Staatsbürgschaften wird der Kapitalismus nicht demokratisiert.

Die Zeit des Kalauers ist die Happy hour des Aphorismus.

Einige Menschen glauben, daß die Auto-nomie die Freiheit rasender Bürger auf der Autobahn sei.

Da der Versäumnispaniker jeden Bestimmungsort meidet, erreicht er am sichersten die Langeweile.

Heutige Spaßpädagogik identifiziert Mündigkeit mit Vollmundigkeit.

Der Zeitgeist ist ein lauter, aber einfallsloser Zaungast im Garten der Geschichte.

Wo Pünktlichkeit als oberstes Prinzip regiert, haben seine Vasallen Opportunismus und Bürokratie leichtes Spiel.

Der Philosoph späht eher nach dem Spatz auf dem Dach als nach der Taube in der Hand.

Im Schachverein wurde der Kommunikation erfolgreich ein Schach geboten.

Die SMS ist das SOS der Sprache.

Aphorismen sollten verschreibungspflichtig sein.

Manche Menschen, die ein Leben lang gehungert haben, haben es satt.

Der Weise wird leise, wenn die Verwaisung der Wahrheit droht.

Jede Freiheit hat ihren unfreiwilligen Anfang.