seite 2
Rezept für die Sudelköche Wann lernt denn die Menge das Echte erkennen! Schreibt nur recht süß und schleckericht, dann wird man's schön und lieblich nennen: das Wörtchen schönlich giebt's ja nicht.
Richard DehmelWir sind alle Werkzeuge Gottes, der eine so, der andere so.
Richard DehmelDas Eine Was sind Worte, was sind Töne, all dein Jubeln, all dein Klagen, all dies meereswogenschöne unstillbare laute Fragen - rauscht es nicht im Grunde leise, Seele, immer nur die Weise: still, o still, wer kann es sagen!
Richard DehmelNimm dein Schicksal ganz als deines! Hinter Sorge, Gram und Grauen wirst du dann ein ungemeines Glück entdecken: Selbstvertrauen.
Richard DehmelEs ist zum Lachen wie zum Weinen, wir mögen lieben oder hassen, es wurzelt alles in dem Einen: das Herz will sich erschüttern lassen.
Richard DehmelWohin kämen wir, wenn nicht ab und zu etwas unseren Weg versperrte?
Richard DehmelVom Kritiker Der Kritiker hat immer recht, unfehlbar wie der Kletterspecht. Die Eiche trotzt dem stärksten Sturm, der Specht entdeckt in ihr den Wurm.
Richard DehmelWenn wir nur erst wieder so weit wären, ein bewußtes Lebensprinzip aus der Freude am Genuß zu machen, Herrgottsakra!
Richard DehmelEin bißchen Güte von Mensch zu Mensch ist mehr wert als alle Liebe zur Menschheit.
Richard DehmelWir haben ja noch gar nicht unser Letztes ausgekostet; alles, was Instinkt und Phantasie an Lust bescheren kann - und das, das allein ist Leben!
Richard DehmelNichts ist schwer, sind wir nur leicht.
Richard DehmelDer Bräutigam Mein tolles Herz, ich leg auf dich die Hände. Nun träum dich an ein sonnig fern Gelände, da deckt man dich mit stillen Blumen zu. Da lauscht eine Mutter dem Ruf der Maiglocken und glättet einer Braut die wirren Locken und bittet dich: gib Ruh, gib Ruh.
Richard DehmelWenn es von der Sonnenwärme aus den Tälern und den Wäldern dampft, wie warm schwillt da auch das Menschenherz! Diese phantasieschwangeren Nebel, was gebären sie alles!
Richard Dehmel