Robert Hamerling Zitate

Menschen für sich geben nicht Menschen zu zweien. Ehe und Haus vertragen keine Originale.

Schönsein ist kein Zustand, sondern ein Tun, ein Wirken.

Sei wie die Goldorange, die mit Süßigkeit beträuft, den Mund, der sie verwundet!

Das Höchste menschlicher Weisheit ist, einzusehen, daß alle Behauptungen nur bedingt und relativ, nur unter Umständen wahr sind.

Ein graues Haar steckt alle die andern an.

Großes wächst erst dann, wenn es verneint wird: Dann faßt sich's selbst in seiner ganzen Kraft, Und bäumt sich auf in seiner ganzen Größe.

Wer seinen Glauben mit Gründen verteidigt, kann mit Gründen widerlegt werden.

Was du erlebst, kann dir kein Gott mehr rauben.

Selbst ist der Mann! Wer tut was er soll, ist so groß wie die Großen.

Trösten möchtest du mich, mein Freund? Dann mußt du den Schmerz mir Nicht benehmen, er ist eben mein einziger Trost.

Langeweile ist die beste Krankenwärterin.

Euer Verlangen geht danach, von außen her so viel Schönes und Gutes und Angenehmes an euch zu bringen, als eben möglich. Aber ich behaupte, die wahre, die rechte Lust ist diejenige, welche nicht von außen kommt, sondern welche man als innerstes, wesenhaftes Leben seiner erkennenden Natur hat.

Zeitalter gibt es, trübe, wo nach neuer Gestalt das Dasein ringt.

Menschlich und edel ist das Gute, göttlich und unsterblich aber das Schöne.

Ich suchte die Unendlichkeit des Ichs - vielleicht beginnt sie dort erst, wo wir uns des eigenen Ichs entäußern!

Was Wirklichkeit dir immer für goldene Kränze flicht, mein Volk, der Ideale Bilder stürze nicht! Steht ihre Tempel offen, du walle noch dahin, in ihrer Sternglut bade sich ewig jung der deutsche Sinn!

Deutsch Ich grüb es gern in alle Rinden ein, An jede deutsche Türe möcht ichs schreiben: Das einzige Mittel, deutsch zu bleiben: Ist deutsch zu sein!

Wer Höchstes sucht, geht immer eigene Bahn; das Beste haben Menschen nie gemeinsam, wer glücklich werden will, erst sei er einsam.

Es gibt nur zwei Todsünden: Die Bosheit und den Egoismus

Wer das Schöne mit Begeisterung liebt, kann nicht Pessimist sein. Denn man sage was man will zu Ungunsten der Welt, des Schönen ist und bleibt sie nun einmal voll.

Die erzwungene, nicht natürliche Strenge bei Kindern ist so wenig wert und so unwirksam als erzwungene, nicht natürliche Liebe und Milde.

Des Mannes Langeweile ist des Eheglücks, der Frauenherrschaft sichres Grab. Kosen oder grollen, girren oder fluchen mag der Mann, gleichviel! nur gähnen, gähnen darf er nicht!

Waltete Liebe nicht, ewige Güte, Irdisches triebe nicht himmlische Blüte.

Wenn uns Gewohntes hold und lieb geworden, so ängstigt uns, so schmerzt uns fast das Neue.

Auch Mutterliebe wächst zur Eifersucht.

Entfache des Geistes Leuchte zu niegeseh'nem Glanz; Doch pflege das Herz auch, pflege den keuschen Kranz Tiefsinniger Gefühle; wahre duftig zart Die Blume deutschen Gemütes im frostigen Hauch der Gegenwart.

Das Glück besteht so wenig aus den Dingen, daß es vielleicht am besten ohne sie besteht, und wem die Dinge gleichgültig geworden, der ist dem Geheimnisse des Glücks vielleicht am nächsten.

Liebe ist ein Ding, nicht abzuweisen, wenn es kommt, nicht aufzuhalten, wenn es geht. Ein Gefühl ist sie, das entarten kann zur Tyrannei, indem sie das Geliebte zum willenlosen Werkzeug machen will. Diesen Drang zur Entartung muß sie zu unterdrücken wissen.

Kind sei immer die Phantasie, jünglingsfrisch das Gemüt, männlich gereift das Wollen, altersklug der Verstand.

Wenn der Mensch zu seinem Leid von heute nicht immer auch sein Leid von gestern und sein Leid von morgen hinzurechnete, so wäre jedes Schicksal erträglich.

Die Stätte der letzten Rast kann keinem verwehrt werden und das Recht des süßen ewigen Schlafes ist gleich für alle.

Es bleibt eine Thatsache, daß die Beschäftigung mit Künsten, Wissenschaften und geistigen Interessen eine Art Immunität gegen das Aufkommen verbrecherischer und gewalthätiger Triebe in der Menschennatur zu gewähren scheint.

Nicht eins mit dem Genusse ist die Lust.

...menschliche Begier hat keine Grenze, Als die mit fester Hand der Wille steckt.

Nichts ist süßer für den Liebenden, als den Aufenthalt der Geliebten so reizvoll als möglich auszuschmücken. Kein Mann schmückt für sich selbst das Haus; für ein geliebtes Weib aber wird auch der Geizhals zum Verschwender.

Zuletzt ermessen doch nicht die Glücklichen selbst, sondern nur die Entbehrenden ganz und voll das Glück der Glücklichen. Wohlmeinend mischen die Götter gern einen Tropfen Wermut in jeden Freudenbecher: denn nur das getrübte oder gefährdete Glück kommt zum Bewußtsein.

Heitere Weisheit war dem Sophokles treu geblieben und hatte ihn gelehrt, nichts seinem Herzen teurer werden zu lassen und dem Ernste des Lebens nicht allzu große Gewalt über sein Gemüt zu verstatten.

O ihr verwünschten Idealisten! An euren Theorien ist nichts reell, als das Blut, das ihr dafür vergießt!

Ist dir so unbekannt, daß nicht zum Unglück allein, Daß auch zum Glücke Mut gehört?

O bettelarmes Ich, das nichts besitzt als sein unbändig, maßlos eignes Selbst.

Die Lust ist Erdenblume, ein Himmelsstern die Pflicht.

Süß ist's, wenn liebend uns das Ich entschwindet, Doch süßer, wenn's geliebt sich wiederfindet.

Was oft als Glorienschein ein Haupt verklärt, Abglanz der Glut ist's, die ein Herz verzehrt.

Die erste Liebe tötet nicht - Man stirbt nur an der letzten.

Schön hat Gott die Welt gemacht. Der Mensch soll sie gut machen.

Mitleid tut wohl, aber man läßt sich doch nicht immer gern seine Tränen mit einem fremden Taschentuch trocken.

Bilde dir nur nicht ein, den wahren Charakter einer Frau zu kennen, solange sie dich liebt!

Glücklich, wer noch mit dem Aug' der Sehnsucht sieht!

Das Unerreichbare reizt am meisten.

Wer die Ehe schilt, der kennt die Liebe nicht.