Nichts Gemeineres als kein Gemeinsinn.

Wenn die Welt demnächst untergeht, können wir später voller Stolz sagen: Ich war dabei.

Nicht jede ausgestreckte Hand bettelt. Sie kann auch Hilfe anbieten.

Auf künstliche Intelligenz könnte ich verzichten, wenn es genügend menschliche gäbe.

Worüber ein Mensch nicht schweigen kann, darüber kann ich mit ihm nicht reden.

Überalterung der Orden: Die Jünger werden nicht jünger.

Auf dem Schnee von gestern können wir auch morgen noch skifahren.

Sich mit Humorlosen abzugeben, ist gar nicht lustig.

Besserwisser sind Schlechterwisser.

Wir protestieren dagegen, dass jemand das Tier getötet hat, das wir heute mit Genuss essen.

Alle wollen gebraucht werden. Doch verbraucht sein möchte niemand.

Um erlöst zu werden, müssen wir uns von vielem lösen.

Hektik: Gut Ding will Eile haben.

Einer der ganz wenigen Sätze, die immer und überall stimmen: Wir sind hier.

Perfekte Menschen sind so perfekt unmenschlich.

Wo ein Genie auftritt, genieren sich die meisten.

Er ist ganz seinem eigenen Willen gehorsam.

Was wird morgen sein mit den Ewiggestrigen?

Wehe uns, wenn die Tiere so unmenschlich mit uns umgehen, wie wir mit ihnen.

Diktatoren haben einen ökologischen, Papier sparenden Effekt. Sie lassen Journalisten und Schriftsteller zwischen den Zeilen schreiben.

Visuelles Zeitalter Aus den Augen, aus dem Mund.

Wer nicht blödelt, verblödet. Wer nur blödelt, ist es bereits.

Auch nach dem größten Regen trocknen die Sonnenscheine.

Wenn die guten Zeiten vorbei sind, gibt es vielleicht bessere.

Fortschritt kann auch vom Guten weg schreiten.

In den Ferien bekommen wir das Privileg der Tiere zurück: zu schlafen, wenn wir müde sind.

Planen heißt bestimmen, was eventuell geschehen wird. Hommage an Brecht: Ja, mach nur einen Plan Sei nur ein großes Licht! Und mach dann noch ’nen zweiten Plan Gehn tun sie beide nicht.

Gehen wir! Lassen wir es auf uns zukommen.

Manche werden nur deshalb Helden, weil sie das Leben mehr fürchten als den Tod.

Überall Feindbilder. Und wo bleiben die Freundbilder?

Mein erster Laptop hatte 1993 Speicherkapazität von 120 MB; mein aktueller, immerhin schon fünf Jahre alt, eine von 465 GB. Mich ergreift das metaphysische Gruseln, wenn ich mir vorstelle, mein Hirn hätte sich entsprechend entwickelt.

Nebengedanken sind oft interessanter als Hauptgedanken.

„Nicht jetzt“ heißt meistens „überhaupt nicht“.

Was dem einen Schamröte hervorruft, lässt den anderen erbleichen.

Nicht jeder, der einen andern Langohr schimpft, ist ein Esel.

Wer Vorurteile hat, wird oft bestätigt.

Anmaßung Auf ein langes erfülltes Leben zurückblicken und gleichzeitig zu den Jungen zählen wollen.

Konventionen Fesseln, die wir uns selber angelegt haben.

Viele Traditionen sind so alt, daß niemand sich an ihren Sinn erinnert.

Es gibt bisweilen keinen schwierigeren Satz als: „Das war ich.“

Kopf und Knopf gehen schnell verloren.

Wenn’s kühl wird finden’s viele nicht mehr cool.

Weil das Leben mit dem Tod endet, sollten wir es vorher leben.

Wählen kann auch abwählen heißen.

Nur ein Mal ist Heute.

Verdammen verdummt.

Kirchengeschichte: Vom Kreuzweg zu den Kreuzzügen.

Wer sich im Kreise dreht, muß lange warten, bis er an sein Ende kommt.

Angebliche Gottesliebe dient oft als Ersatz für Menschenliebe.

Es gibt kaum glücklichere Menschen als Bahnreisende, die an langen Staus vorbeifahren.