Zitate von Lü Buwei
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Es ist ein Unterschied, was einen Weisen und was einen unbedeutenden Menschen zum Handeln bringt. Ein unbedeutender Mensch wird durch Lohn und Strafe zum Handeln getrieben, ein Weiser durch die Pflicht.

Ein Fisch, so groß, daß er ein Schiff verschlingen kann, ist auf dem Trockenen nicht einmal den Ameisen gewachsen.

Was das Herz bewegt, das strömt in Tönen aus; und was als Ton draußen erklingt, das beeinflußt wieder das Herz drinnen.

Blüte und Untergang, Würdigkeit und Unwürdigkeit, edle und gemeine Gesinnung, alles drückt sich in der Musik aus und läßt sich nicht verbergen.

Wenn man Worte hört, darf man sie nicht ungeprüft lassen. Wenn sie mehrfach überliefert werden, so wird aus weiß schwarz und aus schwarz weiß.

Wer reichlich zu belohnen versteht, nach dem richten sich die Leute; nach wem sich die Leute richten, dem gelingt sein Werk.

Die Außendinge sind dazu da, daß man sie benützt, um durch sie das Leben zu gewinnen, nicht daß man das Leben benützt, um sie zu gewinnen.

Die Weisesten verstehen die Zukunft, die weniger Weisen die Vergangenheit, die noch weniger Weisen die Gegenwart.

Es liegt in der Natur der Menschen, daß sie nicht über einen Berg stolpern, wohl aber über einen Ameisenhügel.

Das Höchste ist es, in sich selbst zu gehen; tiefer steht es, von anderen etwas zu verlangen.

Die Möglichkeit des Siegens darf man nicht bei anderen suchen, sondern muß sie in sich selber finden.

Wenn ein Reh schnell läuft, kann ein Pferd es nicht einholen. Wenn man es doch schließlich fängt, so geschieht es, weil es immer sich umsieht.

Die Natur des Mundes ist es, Wohlgeschmäcke zu lieben, aber wenn das Herz nicht heiter ist, so mögen Speisen von allen fünf Geschmacksarten vor einem stehen, und man ißt sie nicht.

Die Worte sind nur das Äußere der Gedanken. Es ist töricht, wenn man nur das Äußere ansehen wollte und darüber die Gedanken vernachlässigte.

Es ist das Unglück der Unvernünftigen, dass sie das, was nicht unvernünftig ist, für unvernünftig halten.

Es gibt in der Tat nichts in der Welt, das nicht einen Vorzug hat, und nichts, das nicht ein Gebrechen hat.

Wenn Hochmut und Betörung nicht den Untergang nach sich ziehen, worauf will man dann noch warten?

Der Grund, warum es so schwer ist, ein großes Werk zu vollbringen, ist das Geschrei der Menge.

Ist der Herrscher tüchtig und die Zeit in Ordnung, so sind die Tüchtigen obenauf. Ist der Herrscher untüchtig und die Zeit in Unordnung, so sind die Tüchtigen unten durch.

Die Ursachen, die das Begreifen bewirken, sind für den Erkennenden dieselben, wie für den Nichterkennenden. Aber die beiden Menschen unterscheiden sich darin, daß der eine das, was der andere begreifen kann, nicht begreift.

Je rauschender die Musik, desto melancholischer werden die Menschen, desto gefährlicher wird das Land, desto tiefer sinkt der Fürst.

Wenn man sich nach den Umständen zu richten versteht, hat man Erfolg. Wenn man eigenwillig ist, so mißlingt es einem.

Das Gesetz ist etwas, in dem alle übereinstimmen, dessen Befolgung sich Weise und Toren gleich angelegen sein lassen müssen.

Die Feststellung der Begriffe und die Begrenzung der Befugnisse sind die Zügel der Herrschaft.

Große Weisheit hat keine äußere Form. Wertvolle Dinge können nicht rasch vollendet werden. Edle Töne erklingen nur selten.

Wer einen schönen Schatten werfen kann, achtet nicht auf den Schatten, sondern auf den Körper.

Die Beherrschung der Persönlichkeit und die Beherrschung des Staates müssen sich nach denselben Grundsätzen richten.

Trifft man das Richtige, so werde man nicht eingebildet, trifft man daneben, so schäme man sich nicht.

Die Weisen verstehen einander, ohne daß sie erst der Worte bedürften, sie reden zueinander ohne Worte.
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Der Weise [bekümmert sich] nicht um die herbeigezogenen Schicksale, sondern um das, was diese Schicksale herbeizieht. Dann fällt ihm alles zu, ohne daß es jemand hindern kann.

Wenn man sich selbst prüft, lernt man die anderen kennen; denn das Altertum und die Neuzeit sind im Grunde dasselbe, ebenso wie die anderen Menschen mit dem eigenen Ich gleichgeartet sind.

Dadurch, daß man nicht ausgeht, kommt man hinaus, dadurch daß man nichts macht, macht sich alles.

Das Kriegshandwerk läßt sich nicht abschaffen und die Rüstungen lassen sich nicht einstellen.

Wenn einer ein kostbares Schwert oder ein gutes Pferd hätte und würde unermüdlich damit spielen und es unersättlich betrachten, so bleiben kostbare Taten und der gute Weg dennoch ungetan und unbegangen; man kann sie zu nichts weiterem gebrauchen.