Zitate von Marcus Tullius Cicero
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Keine Macht ist stark genug, um von Dauer zu sein, wenn sie unter Furcht wirkt.

Denn was heißt eigentlich „Verbannter“? An sich bezeichnet das Wort ein Mißgeschick, nicht eine Schande.

Die Menschen kommen durch nichts den Göttern näher, als wenn sie Menschen glücklich machen.

Das Wesen der Freundschaft besteht darin, dass sie nichtig ist, sobald einer etwas lieber sich als dem anderen gönnt.

Ein männlicher und fester Charakter läßt sich in drückenden Lagen nicht außer Fassung bringen, noch von Verwirrung von seinem Plätze drängen, sondern er bewahrt Geistesgegenwart und verliert Besonnenheit und Vernunft nicht.

Vor nichts muß sich das Alter eher hüten, als sich der Lässigkeit und Untätigkeit zu ergeben.

Es gibt zwei Arten des Schönen: In der einen liegt Anmut, in der anderen liegt Würde.

Nichts zeugt so sehr von kleinlicher und engherziger Gesinnung als die Liebe zum Reichtum, nichts ist edler und großartiger als die Geringschätzung des Geldes, wenn man es nicht besitzt, und die Verwendung desselben zu wohltätigen und menschenfreundlichen Zwecken, wenn man es besitzt.

Sind Greise mürrisch, grämlich, zanksüchtig, geizig, so sind dies Fehler der Gemütsart, nicht des Alters.

Schon in der Überlegung liegt die böse Tat, selbst wenn sie nicht zur Ausführung gelangt. Man muß mithin so etwas, an dem schon die bloße Überlegung unsittlich ist, überhaupt gar nicht überlegen.

Verstand, Vernunft und Klugheit finden sich bei den Greisen, und hätte es nie Greise gegeben, so hätte es auch nie Staaten gegeben.

Der Staatshaushalt muss ausgeglichen sein. Die öffentlichen Schulden müssen verringert werden. Die Arroganz der Behörden muss gemäßigt und kontrolliert werden. Die Zahlungen an ausländische Regierungen müssen reduziert werden, wenn der Staat nicht Bankrott gehen will.

Krankheiten der Gesinnung sind verderblicher und häufiger zu treffen als Krankheiten des Körpers.

Die Philosophie ist das größte Geschenk, welches die Götter dem Menschengeschlecht je gemacht haben.

Ich mahne unablässig zum Frieden; dieser, auch ein ungerechter, ist besser als der gerechteste Krieg.

Nicht zu achten, was die Welt über uns denkt, ist nicht nur arrogant, sondern völlig schamlos.

Der niederträchtigste aller Schurken ist der Heuchler, der dafür sorgt, daß er in dem Augenblick, wo er sich am fiesesten benimmt, am tugendhaftesten auftritt.

Die Weisheit (Philosophie) ist eine Wissenschaft göttlicher und menschlicher Dinge nebst den Ursachen, worauf sie beruhen.

Nicht Berechnung macht Menschen zu Freunden, sondern das Bedürfnis nach verständnisvoller Gemeinsamkeit.

Fest kann die Freundschaft nur sein in der Reife des Alters und des Verstandes.

Man verdient kein Lob fürs Ehrlichsein, wenn niemand versucht, einen zu bestechen.

Für die Frechheit liegt der größte Reiz zur Sünde in der Hoffnung auf Straflosigkeit.

Männer sind wie Weine: Das Alter macht die schlechten sauer und verbessert die guten.

Diejenigen, die die Freundschaft aus ihrem Leben entfernen, scheinen nämlich die Sonne aus der Welt zu entfernen.

Der Speise Würze ist der Hunger, des Trankes der Durst, so höre ich Sokrates sagen.

Der höchste und vollendete Ruhm enthält drei Momente: das Volk muß uns lieben, uns Vertrauen schenken und uns mit Hochachtung einer Ehre für würdig erachten.

Das ist der beste Tod, wenn bei ungeschwächter Geisteskraft und gesunden Sinnen die Natur selbst das Werk, das sie zusammengefügt hat, auch wieder auflöst.

Unter den Erwerbsquellen ist keine so edel, so ergiebig, so lieblich und so ehrenvoll für den freien Mann als die Landwirtschaft.