Zitate von Marcus Tullius Cicero
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Nichts ziemt einem großen und berühmten Manne mehr, als Versöhnlichkeit und Milde.

Wer nicht weiß, was vor seiner Geburt geschehen ist, wird auf immer ein Kind bleiben. Was ist das menschliche Leben wert, wenn es nicht durch die Zeugnisse der Geschichte mit dem unserer Ahnen verwoben wird.

Das ist also keine wahre Freundschaft, daß, wenn der eine die Wahrheit nicht hören will, der andere zum Lügen bereit ist.

Der Vortrag ist die Beredsamkeit des Körpers. Est actio quasi corporis quaedam eloquentia.

Was für ein größeres und besseres Geschenk können wir dem Gemeinwesen darbringen, als wenn wir die Jugend lehren und unterrichten, zumal bei den gegenwärtigen Sitten und Zeiten, wo sie sich so verrannt hat, daß sie mit aller Macht gezügelt und in Schranken gehalten werden muß.

Beschuldige niemand der Wankelmütigkeit, weil er sich zu seinem Vorteil verändert hat.

Wer mithin wahren Ruhm erlangen will, möge die Pflichten der Gerechtigkeit erfüllen.

Jede Person, die einem Bürger gegen Geld dessen Wählerstimme abkauft, abzukaufen versucht oder deren Kauf veranlaßt, soll mit zehn Jahren Exil bestraft werden.

Das Publikum schätzt diejenigen Männer hoch und hebt sie in den Himmel, an denen es ausgezeichnete und eigentümliche Tugenden wahrzunehmen glaubt, während es diejenigen gering achtet, denen es keine Tüchtigkeit, keinen Mut, keine Energie zutraut.

Beim Strafen muß ganz besonders der Zorn ausgeschlossen bleiben. Denn wer im Zorn straft, wird nimmer jene rechte Mitte inne halten, die zwischen dem zu viel und zu wenig liegt.

Sollten die Götter sprechen, dann würden sie die Sprache der Griechen benutzen.

Oft habe ich gehört – man sagt, das sei von Demokrit und Plato in ihren Schriften hinterlassen worden -, kein guter Dichter könne leben, ohne dass seine Leidenschaft entflammt sei und ohne einen gewissen Anflug von Wahnsinn.

Freunde sind sich nahe, auch wenn sie getrennt sind, sie sind hilfsbereit, auch wenn sie krank sind, ja, was unmöglich zu sein scheint, sie leben auch, wenn sie schon gestorben sind.

Aus dem Wissen um die Sache muss die Rede in Glanz und Fülle des Ausdrucks erwachsen. Hat der Redner die Sache nicht gründlich erfasst und erkannt, so bietet sein Vortrag nur ein leeres und beinahe kindisches Geschwätz.
![Marcus Tullius Cicero - Denn die Tugend selbst wollen nicht so viele besitzen wie sich [nur] den Anschein davon geben....](https://www.netzitate.com/bilder/587/zitate-von-marcus-tullius-cicero-237.jpg)
Denn die Tugend selbst wollen nicht so viele besitzen wie sich [nur] den Anschein davon geben.

Es gibt nichts, was einen so guten Eindruck macht, als die Beharrlichkeit bei jeder geschäftlichen Verrichtung und bei jeder Beschlußfassung.

Mag jeder Ursprung, der da empfindet, begreift, lebt und existiert, sein, was er will; er ist heilig, göttlich und muß deshalb auch ewig sein.

Das zweite Zeugnis der Menge ist nicht das gewichtigste. Denn in jedem Bestreben, jeder Kunst, jeder Wissenschaft, ja selbst in der Tugend ist das Beste allemal das Seltenste.

Das Urteil der Welt über sich ganz und gar vernachlässigen beweist nicht nur Anmaßung, sondern sogar große Leichtfertigkeit.