Zitate von Molière
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Zu leben, ohne zu lieben, ist kein richtiges Leben. Nimm dem Leben die Liebe, und du nimmst ihm sein Vergnügen.

Mögen wir noch so viele gute Eigenschaften haben, die Welt achtet vor allem auf unsere schlechten.

Bedecken Sie den Busen, den ich nicht darf sehn; Gar leicht bringt so etwas die Seelen in Gefahr Und weckt in uns Gedanken, die höchst sündhaft sind.

Hab dir’s wohl hundertmal gesagt, als du ein kleines Bübchen warst, dass die Tugend stets verfolgt wird. Die Neider sterben, aber nicht der Neid.

Alle menschlichen Laster sind dem Tadel zugänglich, jedermann darf sie laut angreifen, öffentlich verspotten; nur die Heuchelei ist eine privilegierte Sünde, ihre Hand schließt jeden Mund und sie genießt in voller Ruhe eine souveräne Straflosigkeit.

Es trägt der echte Christ den Glauben nicht am Rocke und hängt die Frömmigkeit nicht an die große Glocke.

Ich bin wohl reich genug, daß ich drum eine Frau heiraten will, die alles mir zu danken hat und voller Demut, weil sie sich abhängig weiß, nicht stets mit Geld und Herkunft aufzutrumpfen wagt.

Wenn ihr Herr nicht weiß, was er tut, so hat ein vernünftiges Dienstmädchen das Recht, ihn zurückzuhalten.

Man braucht beim Sprechen nur Robe und Barett zu tragen, dann wird aus jedem Unsinn Weisheit und aus jeder Dummheit Vernunft.

Wo ich auch hinschau – alle, Höflinge, Bürger, Fraun, sie reizen meine Galle. Je länger ich ringsum das Treiben mir betrachte, je mehr wird mir bewußt, wie tief ich es verachte. Unwürdige Kriecherei, Verleumdung, Eigennutz.

Der Himmel dürfte aus klimatischer Sicht angenehmer sein als die Hölle. Allerdings vermute ich, daß die Hölle in gesellschaftlicher Hinsicht weit interessanter ist.

Das Böse liegt im Aufsehn, das es macht, Im Lärmen, das die Welt darüber schlägt; Die Sünde im Geheim ist keine Sünde.

Gebt Euch die Mühe, den, von dem Ihr Euch beleidigt glaubt, besser kennenzulernen; er ist ein ganz anderer, als für den Ihr ihn haltet.

Die meisten Dichter sind ja unverbesserlich: Tyrannisch reißen sie stets das Gespräch an sich.

Im Ehestand ist mit dem Geiste nichts zu machen, und statt der Bücher braucht man da ganz andre Sachen.

Gott gib, daß ich niemals heirate. Und sollte ich dies jemals tun, gib, daß ich nicht betrogen werde. Und sollte das letzte geschehen, gib, daß ich es nicht erfahre. Und sollte ich es erfahren, gib, daß es mir dann vollkommen gleichgültig sein wird.