Zitate von Molière
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Wonach das Herz verlangt, gesteht der Mund nicht ein, jedoch der Liebende errät’s auch aus dem Nein.

Er ist die Schmeichelei, die Achtung, das Wohlwollen selbst, sobald es nur auf Worte ankommt; aber Geld? Da ist’s aus.

Mitunter ist es gut, wie’s uns auch widerstrebt, Daß wir verbergen, was uns tief im Busen lebt.

Der materielle Vorteil ist etwas so Niedriges, daß ein Mann von Ehre sich nie so sehr auf ihn bedacht zeigen sollte.

Das Licht der Wahrheit bringt viele Menschen dazu, sich hinter ihrem Schatten zu verstecken.

Wenn ich gut gegessen habe, ist meine Seele stark und unerschütterlich; daran kann auch der schwerste Schicksalsschlag nichts ändern.

Die volle Wahrheit kann ein tapfres Herz ertragen; doch nicht die Zweifel, die im Finstern an ihm nagen.

Diese übermäßige Gesundheit ist beängstigend, und es wäre nicht übel, an ihr einen kleinen netten Aderlass vorzunehmen, ihr ein kleines sanftes Klistierchen zu verabfolgen.

Alle Dienste, die eines Feindes Hand uns erweist, haben keinen Wert und verpflichten uns zu nichts.

Ich schlage niemand, daß man mich nicht schlägt. Und Sanftmut war stets meine größte Tugend.

Man kann das Laster nicht wirksamer angreifen, als wenn man es vor aller Welt lächerlich macht; denn kaltblütig läßt sich wohl ein Tadel, nicht so eine Verspottung hinnehmen.

Denn ein Pantoffelheld kann mich just nicht begeistern, Und sucht ich mit Gekeif mal meinen Mann zu meistern, So wär es angebracht, verstopft‘ er mir, nicht faul, Mit wohl gezieltem Schlag das allzu lose Maul.

Es gibt wohl manchen Fall, wo zu viel Offenheit So lächerlich erscheint, daß niemand sie verzeiht

Man muß der Zeit und Sitte Rechnung tragen; die lächerlichsten aller Träume sind die Träumereien der Weltverbesserer.

Nein, sag‘ ich. Geißeln soll man schonungslos den schnöden Austausch hohler Freundschaftsformeln.

Herr, die Vernunft weiß auch nicht immer, was sie will; vor dem geliebten Weib steht manches Mal sie still.

Wenn eine Frau etwas im Schilde führt, wird auch der schlauste Mann zuletzt von ihr düpiert.

Kann man das Werden eines schlechten Buches vergeben, dann nur den Ärmsten, welche schreiben, um zu leben.

Des Himmels Wille hat bei der Geburt schon Uns zu verschiedenem Beruf bestimmt; Und nicht ein jeder Geist ist von dem Stoffe, Aus dem ein Philosoph sich schnitzen läßt.

Beim Schreiben ist es wie bei der Prostitution. Zuerst macht man es aus Liebe, dann für ein paar Freunde und schließlich für Geld.