Zitate von Molière
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Wir plaudern zusammen, mein Arzt und ich; er verschreibt mir seine Rezepte, und ich brauche sie nie; so befinde ich mich immer wohl.

Den Frauen, kurz gesagt, ist jeder Zwang verhaßt, drum ist’s gewagt, wenn man mit Argwohn sie verfolgt und gar versucht, sie einzusperren.

Gehaßt wir und verfolgt die Tugend jederzeit; Die Neider sterben zwar, doch leben bleibt der Neid.

Man muss zugeben, die Liebe ist eine große Lehrmeisterin: Sie bildet uns zu einem Wesen, das wir nie waren.

Kannst du dem Manne trauen, der, da er kaum verschmäht von der Geliebten, gleich zu einer andern geht?

Die falschen Frommen sind wie falsche Krieger; Ein wahrhaft tapfrer Mann macht kein Geschrei!

Die Heuchelei ist ein privilegiertes Laster, das mit seiner eigenen Hand aller Welt den Mund verschließt und in Ruhe seine Straflosigkeit genießt.

Wer unter Menschen lebt, muß sich auch nach ihnen richten, und muß auf manches, was ihm sonst gefiel, verzichten.

Man muß sich selbst sehr lange betrachten, ehe man davon träumen kann, andere Leute zu verdammen.

Schließlich gibt es nichts Schöneres, als über den Widerstand einer schönen Frau zu triumphieren.

Dieweil mein schwächrer Geist, vom Irdischen durchtränkt, Sich auf das traute Glück des Ehestands beschränkt.

Das kleinste Mißgeschick, und die euch erst schmeichelten, würdigen euch keines Blickes mehr.

Muß der Person, die man zum Vorbild wählt, man doch im Schönen nur zu gleichen trachten und wenn, wie sie, man hustet auch und spuckt, ist man ihr deshalb noch lange nicht ähnlich.

Die Klügsten sind meist der Schmeichelei gegenüber die Allerverblendetsten, und es gibt nichts so Abgeschmacktes, nichts so Lächerliches, das sie nicht hinunterschlucken, wenn es mit Lobeserhebungen gehörig gewürzt ist.