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Wir plaudern zusammen, mein Arzt und ich; er verschreibt mir seine Rezepte, und ich brauche sie nie; so befinde ich mich immer wohl.
MolièreWer sucht der findet oft mehr als er zu suchen ging.
MolièreDen Frauen, kurz gesagt, ist jeder Zwang verhaßt, drum ist's gewagt, wenn man mit Argwohn sie verfolgt und gar versucht, sie einzusperren.
MolièreGehaßt wir und verfolgt die Tugend jederzeit; Die Neider sterben zwar, doch leben bleibt der Neid.
MolièreMan muss zugeben, die Liebe ist eine große Lehrmeisterin: Sie bildet uns zu einem Wesen, das wir nie waren.
MolièreGeburt hat da keinen Wert, wo die Tugend fehlt.
MolièreDa heißt es laufen, Herr, und ohne Abschied!
MolièreKannst du dem Manne trauen, der, da er kaum verschmäht von der Geliebten, gleich zu einer andern geht?
MolièreWas einer öffentlich nicht tun mag, das soll er auch heimlich lassen.
MolièreDie väterliche Macht läßt niemals mit sich spaßen.
MolièreDie falschen Frommen sind wie falsche Krieger; Ein wahrhaft tapfrer Mann macht kein Geschrei!
MolièreAller Menschen Freund ist nicht mein Freund.
MolièreDie Heuchelei ist ein privilegiertes Laster, das mit seiner eigenen Hand aller Welt den Mund verschließt und in Ruhe seine Straflosigkeit genießt.
MolièreWer jedermans Freund sein will, ist der meine nicht.
MolièreDie Menschen gleichen sich in den Worten, aber an den Taten kann man sie unterscheiden.
MolièreWer unter Menschen lebt, muß sich auch nach ihnen richten, und muß auf manches, was ihm sonst gefiel, verzichten.
MolièreDie kürzesten Irrtümer sind immer am besten.
MolièreDie Tochter muß gehorsam ihrem Vater sein, Und gäb er ihr selbst einen Affen zum Gemahl.
MolièreDie Liebe erkennt keine Macht über sich an.
MolièreMan muß sich selbst sehr lange betrachten, ehe man davon träumen kann, andere Leute zu verdammen.
MolièreMan isst um zu leben und lebt nicht, um zu essen.
MolièreGeist ist es keineswegs, was man im Haushalt.
MolièreSchließlich gibt es nichts Schöneres, als über den Widerstand einer schönen Frau zu triumphieren.
MolièreDie meisten Menschen sterben eher am Heilmittel als an der Krankheit selbst.
MolièreDieweil mein schwächrer Geist, vom Irdischen durchtränkt, Sich auf das traute Glück des Ehestands beschränkt.
MolièreAbhängigkeit ist das Los der Frauen, Macht ist, wo die Bärte wachsen.
MolièreDas kleinste Mißgeschick, und die euch erst schmeichelten, würdigen euch keines Blickes mehr.
MolièreMuß der Person, die man zum Vorbild wählt, man doch im Schönen nur zu gleichen trachten und wenn, wie sie, man hustet auch und spuckt, ist man ihr deshalb noch lange nicht ähnlich.
MolièreSie ist tot und ich beweine sie. Wenn sie noch lebte, würden wir uns zanken.
MolièreDie Klügsten sind meist der Schmeichelei gegenüber die Allerverblendetsten, und es gibt nichts so Abgeschmacktes, nichts so Lächerliches, das sie nicht hinunterschlucken, wenn es mit Lobeserhebungen gehörig gewürzt ist.
MolièreJetzt heißt's davon und ohne Sang und Klang.
MolièreMan soll ein jedes Ding beim richtigen Namen nennen. Und sagen, was man denkt.
Molière