Zitate von Richard von Weizsäcker
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Nicht behindert zu sein, ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das uns jederzeit genommen werden kann.

Wir haben keine andere Wahl, als den Umweltschutz zur Wachstumsindustrie zu machen und dafür zu sorgen, daß die Marktpreise die ökologische Wahrheit sagen.

Wenn die Parteien die Lösung der Probleme dem Streit gegen die Konkurrenz unterordnen, dann leidet ihre Glaubwürdigkeit.

Eine zweite Arche Noah wird es nicht geben, die uns in eine bessere Zukunft hinüberrettet.

Das Ziel des Dialogs ist nicht Unterwerfung und Sieg, auch nicht Selbstbehauptung um jeden Preis, sondern gemeinsame Arbeit in der Methode und in der Sache

Kein Weg führt an der Erkenntnis vorbei. Sich zu vereinigen, heißt teilen lernen.

Niemand weiß auch besser als ein Soldat, dass der Frieden kein kostenloses Geschenk ist, sonder dass man bereit sein muss, etwas für ihn einzusetzen. Das ist es, was der Soldat tut, nicht allein und primär für sich selber, sondern für die Gesellschaft und das Land im Ganzen.

Ohne den entscheidenden Beitrag der Arbeitnehmer und ihrer Organisationen wäre die Bundesrepublik Deutschland nicht zu jenem Land voll anziehender Kraft geworden, als das sie heute überall in der Welt gilt.

Politiker werden immer mehr von Jugend an zu parteiabhängigen Berufspolitikern, Selbständigkeit und Qualität nehmen ab.

Am heutigen Tag (03.10.1990) findet die vereinte deutsche Nation ihren anerkannten Platz in Europa.

Es wäre weder aufrichtig noch hilfreich, wollten wir in dieser Stunde verschweigen, wie viel uns noch voneinander trennt.

Das Auto hat eine Zukunft nicht im Konflikt mit der Umwelt, sondern nur in unbeirrbarer Achtung vor ihren Erfordernissen.

Die Weimarer Republik ist letztlich nicht daran gescheitert, dass zu früh zu viele Nazis, sondern dass zu lange zu wenige Demokraten vorhanden waren.

Demokratie lebt vom Streit, von der Diskussion um den richtigen Weg. Deshalb gehört zu ihr der Respekt vor der Meinung des anderen.

Die alte Weisheit Handwerk hat goldenen Boden wird sich nicht so leicht verrücken lassen.

Kunst hat oft der Seele Nahrung gegeben. Sie hat zu ihrem Teil mitgeholfen, den Raum der inneren Freiheit zu erweitern.

Unsere Kultur ist gewachsen wie ein kräftiger und vielgestalteter Mischwald. Er leistet seinen Beitrag zur lebensnotwendigen Frischluft.

Die Nähe der Journalisten zu den politisch Mächtigen kann zur Falle werden. Sie selbst kann korrumpieren.

Eine Gesellschaft, die glaubt, sich keine starken und unabhängigen Gewerkschaften erlauben zu können, spricht sich selbst die Berechtigung ab, eine freie Gesellschaft genannt zu werden.

Es gibt keine Alternative zur Erkenntnis, daß wir, allen Konflikten zum Trotz, in einem Boot sitzen.

Vergangenheit kann man nicht bewältigen, man kann sie nur verantwortlich zu verstehen versuchen.

Es geht nicht um große Taten, die wir uns vornehmen. Es geht um die Pflichten und Freuden eines jeden Tages.

Ich halte öffentliche Gelöbnisse für einen Bestandteil der demokratischen Gesellschaft, zu der unsere Bundeswehr gehört. Sie sind völlig normal und richtig.

Konfrontation ist nicht so schlecht wie ihr Ruf; sie dient der Verdeutlichung von Standpunkten, wenn Regeln zu ihrer Austragung bestehen.

Es wäre keine menschlich überzeugende Gesellschaft, der alles wertlos gilt, was nicht bezahlt wird.

Das Befinden der Automobilindustrie ist ein Barometer für die gesamte Wirtschaft.

Politik, Demokratie und Marktwirtschaft können ohne einen Bodensatz von Ethik nicht existieren.

Boris Becker ist eine aus dem Rahmen fallende, markante Einzelerscheinung. Ich finde ihn wirklich selbständig in seinem Denken und Handeln, unbeeinflussbar und charakterstark.

Europa muss, seinem Erbe getreu, einen neuen Humanismus verkörpern, als Hort der Menschenwürde und der sozialen Gerechtigkeit.

Ich halte an meinem schon 1989 öffentlich geäußerten Vorschlag fest, den Umweltschutz uneingeschränkt in die Verfassung aufzunehmen.

Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren.

Am Ideal gemessen versagt die Wirklichkeit. Aber was wäre das für eine traurige Wirklichkeit, wenn sie aufhören würde, sich nach dem Ideal zu orientieren und nach der Wahrheit zu fragen?

Nach einem chinesischen Sprichwort verwandeln sich Berge in Gold, wenn Brüder zusammenarbeiten. Es muß nicht Gold sein, und es geht auch nicht ohne Schwestern. Aber kein Weg führt an der Erkenntnis vorbei: Sich zu vereinen, heißt teilen lernen.