Zitate von Richard von Weizsäcker
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Wir haben eine gute Verfassung. Aber sind wir auch in einer guten Verfassung?

Erst wenn wir uns einander ganz und ernsthaft öffnen und annehmen, nähern wir uns dem tieferen Sinn von Einheit.

Zur Freiheit der Gewerkschaften gehört es, das sie unbequem sind. Bequem sind Gewerkschaften nur dort, wo sie unter dem Zwang von rechten oder linken Diktaturen stehen.

Es gibt in der deutschen Sprache Sätze von höchster Schönheit und Reinheit, die so nur auf Deutsch gesagt wurden.

Wer sich selbst und allein verwirklichen will, der baut sich nur ein eigenes Gefängnis. Wir sind nicht Herren der Natur, sondern nur ihr Teil.

In einem Land, in dem niemand mehr auf die Gewerkschaften zu achten braucht, steht es schlecht um die Freiheit im Staat.

An drei Dingen erkennt man den Weisen: schweigen, wenn Narren reden; denken, wenn andere glauben und handeln, wenn Faule träumen.

Aus dem Journalismus hat niemand zur Öffnung des Brandenburger Tores so viel getan wie Axel Springer.

Wir lernen aus der Geschichte nicht, was wir tun sollen. Aber wir können aus ihr lernen, was wir bedenken müssen. Das ist unendlich wichtig.

Unsere Geschichte ist nichts anderes als der Augenblick der Geschichte, der uns begegnet.

Je besser die Konjunktur ist, um so dringlicher ist es, Überstunden abzubauen, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Um die Technologie zu beherrschen, bedarf es der Zusammenarbeit im Weltverbund.

Es ist immer leicht, aus der eigenen Erfahrung zu sprechen und sehr schwer, sich in einen anderen Menschen zu versetzen.

Sein großes Herz hat es vermocht, seine Zeit und seine Mitmenschen zu bewegen.

Überall dort, wo Menschen mit ihren Schwierigkeiten aus unseren Maßstäben herausfallen, werden diese Maßstäbe selbst fragwürdig.

Keiner darf für sich den Besitz der Wahrheit beanspruchen, sonst wäre er unfähig zu Kompromiß und überhaupt zu Zusammenleben.

Lassen Sie uns alles daransetzen, daß wir der nächsten Generation, den Kindern von heute, eine Welt hinterlassen, die ihnen nicht nur den nötigen Lebensraum bietet, sondern auch die Umwelt, die das Leben erlaubt und lebenswert macht.

Gesetze zu verschärfen ist sicher manchmal notwendig, notwendiger ist es, unser Gewissen zu schärfen.

Es entwickelt sich eine Vollkasko-Gesellschaft. Eigene Interessen werden auf Kosten des Ganzen abgesichert und durchgesetzt.

In freier Selbstbestimmung wollen wir die Einheit Deutschlands vollenden. Für unsere Aufgaben sind wir uns der Verantwortung vor Gott und den Menschen bewusst.

Es gibt keine Stunde Null. Mit keinem demokratischen Machtwechsel droht der Untergang, mit keiner neuen Regierung fängt die Sache erst richtig an.

Ich war immer schon der Überzeugung und bleibe dabei, dass ein guter Europäer kein schlechter Patriot sein muss.

Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Die ganze Kunst der Politik besteht darin, das langfristig Notwendige kurzfristig mehrheitsfähig zu machen.

Eine Partei ist, wie die lateinische Wurzel des Wortes besagt, nicht das Ganze, sondern Teil des Ganzen.

Damit die Zivilisation die Herausforderungen der Zukunft bewältigen kann, muß sie gesellschaftliche Bindungen weiterentwickeln.

Schuld oder Unschuld eines ganzen Volkes gibt es nicht. Schuld ist, wie Unschuld, nicht kollektiv, sondern persönlich.

Es geht nicht darum, Grenzen zu verschieben, sondern ihnen den trennenden Charakter für die Menschen zu nehmen.

Keine andere Stadt, und gewiss nicht Bonn, will Berlin, der Hauptstadt der Deutschen, ihren historischen und geistigen Rang und ihre Zukunftsaufgaben für alle Deutschen streitig machen.

Wer sich nicht traut, für seine Freiheit einzutreten, wird zum Schwarzfahrer unserer freiheitlichen Demokratie.

Unsere deutschen Landsleute, die in diesen Tagen als Aussiedler und Übersiedler zu uns kommen, verdienen unsere Solidarität. Helfen wir ihnen, bei uns als Deutsche unter Deutschen leben zu können.

Schnell fahren kann schön sein. Wer wollte das leugnen! Aber rasen, zumal in der Selbstbehauptung gegen andere, geht auf Kosten der Nerven, der Gesundheit, der Seele, der mitmenschlichen Vernunft.

Jedes Leben hat seinen Sinn und seine eigene Würde. Kein Lebensabschnitt ist umsonst, zumal nicht einer in der Not.