Theodor Storm Zitate

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Zur Erziehung Freilich nur nach Gewissen und gänzlich nach Überzeugung! Riet‘ ich ein anderes dir, gut nicht wär es fürwahr. Aber bedenk’s, ich bin hier sehr – sehr anderer Meinung; Und – daß du meiner bedarfst, hoffentlich weißt du es doch!

Theodor Storm

Seufzend in geheimer Klage streift der Wind das letzte Grün. Und die süßen Sommertage – ach, sie sind dahin, dahin!

Theodor Storm

Am letzten Ende pflegen die Idealisten doch recht zu behalten, wenn auch mitunter vielleicht hundert Jahre, nachdem sie begraben sind.

Theodor Storm

Ein Punkt nur ist es, kaum ein Schmerz, nur ein Gefühl empfunden eben; und dennoch spricht es stets darein und dennoch stört es dich zu leben.

Theodor Storm

Wenn es für unser Leben etwas Ewiges geben soll, so sind es die Erschütterungen, die wir in der Jugend empfangen.

Theodor Storm

Von drauß‘ vom Walde komm ich her; Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr! Nun sprecht, wie ich’s hierinnen find‘! Sind’s gute Kind‘, sind’s böse Kind‘?

Theodor Storm

März Und aus der Erde schauet nur Alleine noch Schneeglöckchen; So kalt, so kalt ist noch die Flur, Es friert im weißen Röckchen.

Theodor Storm

Hehle nimmer mit der Wahrheit! Bringt sie Leid, nicht bringt sie Reue; Doch weil Wahrheit eine Perle, Wirf sie auch nicht vor die Säue.

Theodor Storm

Eine Arbeit, die uns Befriedigung gewährt, ist gewiß das beste und solideste Glück.

Theodor Storm

Abends Warum duften die Levkoien so viel schöner bei der Nacht? Warum brennen deine Lippen so viel röter bei der Nacht? Warum ist in meinem Herzen so die Sehnsucht auferwacht, Diese brennend roten Lippen zu küssen bei der Nacht?

Theodor Storm

Und geht es noch so rüstig Hin über Stein und Steg, Es ist eine Stelle im Wege, Du kommst darüber nicht weg.

Theodor Storm

Auf Erden stehet nichts, es muß vorüberfliegen. Es kommt der Tod daher, du kannst ihn nicht besiegen. Ein Weilchen weiß vielleicht noch wer, was du gewesen. Dann wird das weggefegt, und weiter kehrt der Besen.

Theodor Storm

Bei dem Mangel näher Befreundeter kam dieser löbliche Trieb ihren jeweiligen Miethern zu Gute, und auch ich habe manche Freundlichkeit und Aufmerksamkeit von ihrer Hand erfahren.

Theodor Storm

Die Kinder haben die Veilchen gepflückt, all, all, die da blühten im Mühlengraben. Der Lenz ist da; sie wollen ihn fest in ihren kleinen Fäusten haben.

Theodor Storm

Darum liebe ich die Kinder, weil sie die Welt und sich selbst noch im schönen Zauberspiegel ihrer Phantasie sehen.

Theodor Storm

Ans Haff nun fliegt die Möwe, Und Dämmrung bricht herein; Über die feuchten Watten Spiegelt der Abendschein.

Theodor Storm

Man leiste nur was und lasse Wirkungen von sich ausgehen, so kommen gute Gegenwirkungen von selbst.

Theodor Storm

Over de stille Straten Geit klar de Klokkenslag: God Nacht! Din Hart will slapen, Und morgen ist ok en Dag.

Theodor Storm

Der Glaube ist zum Ruhen gut, doch bringt er nichts von der Stelle. Der Zweifel in ehrlicher Männerfaust, der sprengt die Pforten zu Hölle.

Theodor Storm

Was hilft alle Erkenntnis, wenn die Kraft fehlt?

Theodor Storm

Wer je gelebt in Liebesarmen Der kann im Leben nie verarmen.

Theodor Storm

Vergessen und Vergessenwerden! – Wer lange lebt auf Erden, Der hat wohl diese beiden Zu lernen und zu leiden.

Theodor Storm

Und sind die Blumen ausgeblüht, so brecht die Äpfel goldne Bälle! Hin ist die Zeit der Schwärmerei, nun schätzet endlich das Reelle!

Theodor Storm

Man wird grimmig in sich, wenn man’s nicht an einem ordentlichen Stück Arbeit auslassen kann.

Theodor Storm

Der Sperling gleicht dem Menschen, an sich ist er ohne Wert, aber er trägt die Möglichkeit zu allem Großen in sich.

Theodor Storm

Die Liebe, welch‘ lieblicher Dunst! Doch in der Ehe, da steckt die Kunst.

Theodor Storm

Weihnachten – Es war immer mein schönstes Fest.

Theodor Storm

Im Winde wehn die Lindenzweige, Von roten Knospen übersäumt; Die Wiegen sind’s, worin der Frühling Die schlimme Winterzeit verträumt.

Theodor Storm

Rastlos mußt du weiterstreben, nie ermüdet stillestehn; nur dann kann ich in Ruhe leben, sonst würden wir uns wiedersehn.

Theodor Storm

Es liegt in diesem Vergänglichkeitsgedanken, der wohl jeden in der letzten Jahresstunde erfaßt, etwas Ungeheueres, wovor unsere Seele erschrickt.

Theodor Storm

Vom Unglück erst zieh ab die Schuld, Was übrig bleibt, trag‘ mit Geduld.

Theodor Storm

Und am Ende der Qual alles Strebens Ruhig erwart ich, was sie beschert, Jene dunkelste Stunde des Lebens; Denn die Vernichtung ist auch was wert.

Theodor Storm

Es kommt das Leid, Es geht die Freud; Es kommt die Freud, Da geht das Leid – Die Tage sind immer dieselben.

Theodor Storm

Über die Heide hallet mein Schritt; dumpf aus der Erde wandert es mit.

Theodor Storm

Autorität – die innerliche – sowohl wie Vertrauen werden durch nichts mehr erschüttert als durch das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden.

Theodor Storm

Nur wenige Muscheln haben Perlen.

Theodor Storm

Unerbittliches Licht dringt ein; Und vor mir dehnt es sich, Öde, voll Entsetzen der Einsamkeit; Dort in der Ferne ahn‘ ich den Abgrund, Darin das Nichts.

Theodor Storm

Heiter, gut und klug, das sind die besten Gaben, die eine Frau dem Manne mitbringen kann.

Theodor Storm

Ein Blatt aus sommerlichen Tagen, ich nahm es so im Wandern mit, auf daß es einst mir möge sagen, wie laut die Nachtigall geschlagen, wie grün der Wald, den ich durchschritt.

Theodor Storm

Man muß sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man zur Verfügung hat.

Theodor Storm

Geduld und Liebe überwinden alles.

Theodor Storm

Und war es auch ein großer Schmerz Und war es auch ein großer Schmerz, und wär’s vielleicht gar eine Sünde, wenn es noch einmal vor dir stünde, du tätst es noch einmal, mein Herz.

Theodor Storm

Das Geld, wenn der Pöbel aller Sorte tanzet um die goldenen Kälber, halte fest: du hast vom Leben doch am Ende nur dich selber.

Theodor Storm

Lied des Harfenmädchens Heute, nur heute bin ich so schön; Morgen, ach morgen muß alles vergehn! Nur diese Stunde bist du noch mein; Sterben, ach Sterben soll ich allein.

Theodor Storm

Und wimmert auch einmal das Herz – stoß an und laß es klingen. Wir wissen’s doch, ein rechtes Herz ist gar nicht umzubringen.

Theodor Storm

Streichen Sie! Sie glauben kaum, welch ein Genuß darin liegt.

Theodor Storm

Genießen! Gefährliches Wort! Wir leben, um uns auszubilden.

Theodor Storm

Hüte, hüte den Fuß und die Hände, eh sie berühren das ärmste Ding! Denn du zertrittst eine häßliche Raupe und tötest den schönsten Schmetterling!

Theodor Storm

Die Lieb ist wie ein Wiegenlied: Es lullt dich lieblich ein; Doch schläfst du kaum, so schweigt das Lied, Und du erwachst allein.

Theodor Storm

Es wird Weihnachten! Mein ganzes Haus riecht schon nach braunem Kuchen – versteht sich nach Mutters Rezept -, und ich sitze sozusagen schon seit Wochen im Scheine des Tannenbaums. Ja, wie ich den Nagel meines Daumens besehe, so ist auch der schon halbwegvergoldet.

Theodor Storm

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