Zitate von Voltaire
page 2
Verwendet nie ein neues Wort, sofern es nicht drei Eigenschaften besitzt: Es muss notwendig, es muss verständlich und es muss wohlklingend sein.
Gibt es etwas Dümmeres, als immerfort eine Last weiter mit sich herumschleppen, die man jederzeit von sich werfen möchte? Gibt es etwas Törichteres, als wenn einem vor dem eigenen Leben graut und man doch dran hängt?
Braucht niemals ein neues Wort, es habe denn drei Eigenschaften: es sei nötig, verständlich und wohlklingend.
Der Fanatismus ist für den Aberglauben, was das Delirium für das Fieber, was die Raserei für den Zorn.
Es ist eine verabscheuenswerte Schwäche der Menschen, bewundernd zu jenen emporzuschauen, die ihnen auf glänzende Art Böses angetan haben. Sie sprechen lieber vom Zerstörer eines Reiches als von dessen Gründer.
Beim Lesen ereifert man sich selten und kann einen kühlen Kopf bewahren. Aber wenn ein phantasiebegabter Hitzkopf auf einen wenig phantasievollen Menschen einredet, glühen seine Augen, und diese Glut steckt an; sein Tonfall, seine Gesten überwältigen die Zuhörer.
Das Bestehen völliger Gleichheit oder Gemeinschaft der Güter setzt immer ein Sklavenvolk voraus.
Um wirklich weise und folglich auch auch wirklich glücklich zu sein, braucht man nur frei von allen Leidenschaften zu sein.
Der Krieg ist eine unvermeidliche Geißel. Wenn man genau hinsieht, haben alle Menschen den Gott Mars angebetet.
Tatsächlich ist die Geschichte nur ein Gemälde von Verbrechen. Die Masse der Unschuldigen und Friedliebenden bleibt fast stets im Hintergrund dieser Riesenbühne.
Was diese Welt zu einem Jammertal gemacht hat und immer wieder machen wird, das ist die unersättliche Begierde und der unbezähmbare Hochmut der Menschen.
Lieber sich der Gefahr aussetzen, einen Schuldigen freizusprechen, als einen Unschuldigen verurteilen.
Das siegreiche Volk hat niemals einen Vorteil von den Trümmern des besiegten Volkes. Es bezahlt alles. Es leidet, auch wenn seine Waffen siegreich sind.
Nichts langweilt so wie außergewöhnliche Dinge, die alltäglich geworden sind. Allein Bedürfnisse, die immer neu aufleben, können alle Tage Freude bereiten.
Der Abergläubische ist für den Schurken, was der Sklave für den Tyrannen ist. Ja mehr noch: der Abergläubische wird vom Fanatiker beherrscht und wird selbst zum Fanatiker.
Wenn ich diese Weltkugel oder besser dies Kügelchen in den Blick nehme, dann dünkt mich, Gott hat es einem bösartigen Wesen überlassen.
Warum muss es nur so sein, dass sich die Fanatiker gegenseitig helfen, und die Philosophen sind uneinig und zersplittert?
Ich nenne keinen Mann groß, es sei denn, dass er der Menschheit große Dienste geleistet habe.
Ich habe angefangen, ein bisschen vergnügt zu sein, da man mir sagte, das sei gut für die Gesundheit.
Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muß nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion.
In der ersten Hälfte unseres Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben, in der zweiten Hälfte opfern wir unser Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen. Und während dieser Zeit gehen Gesundheit und Leben von dannen.
Könnte man seinen Charakter ändern, man würde sich einen geben, man wäre der Herr der Natur.
Statt dass man uns geloben lässt, keusch zu bleiben, sollte man uns lieber zwingen, es zu sein, und alle Mönche zu Eunuchen machen. Solange ein Vogel seine Federn hat, fliegt er.