Voltaire Zitate

Bedenkt, dass Fanatiker gefährlicher sind als Schurken. Einen Besessenen kann man niemals zur Vernunft bringen, einen Schurken wohl.

Die Leidenschaften des Menschen sind wie der Wind für die Segelschiffe. Sie können ihn zerstören, aber ohne sie kann er nicht vorwärtskommen.

Gewohnheit, Sitte und Brauch sind stärker als die Wahrheit. Es braucht neue Revolutionen der Geister, es braucht einen neuen Enthusiasmus, um den alten zu zerstören.

Das Glück ist nur ein Traum, doch der Schmerz wirklich.

Es ziemt uns nicht, Gott menschliche Attribute beizulegen, es ziemt uns nicht, Gott nach unserm Bilde zu schaffen. Menschliche Gerechtigkeit, menschliche Güte, menschliche Weisheit, das Alles läßt sich unmöglich auf ihn übertragen.

Ich glaube nicht einmal Augenzeugen, wenn sie mir Dinge sagen, die dem gesunden Menschenverstande widersprechen.

Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.

Fürsten, die Verse lieben, sind oft rettende Engel.

Besser man riskiert, einen Schuldigen zu retten, als einen Unschuldigen zu verurteilen.

Menschen diskutieren; die Natur handelt.

Allein die Lektüre entwickelt unseren Geist, das Gespräch verwirrt und das Spiel verengt ihn.

Die Philosophie macht heute so große Fortschritte in der Milderung der menschlichen Sitten.

Es gibt keine unbestrittene Wahrheit.

Der Handel hat seine Grenzen genau wie die Fruchtbarkeit des Bodens auch, sonst stiege die Wachstumsrate ins Unendliche.

Die Menschen suchen ihr Glück, ohne zu wissen, auf welche Art sie es finden können: wie Betrunkene ihr Haus suchen, im unklaren Bewußtsein, eins zu haben.

Der Charakter eines Volkes verändert sich in nur einem Tag.

Seit jenem Tag, an dem der erste Schuft seinen ersten Dummkopf fand, gibt es Quacksalber.

Die Vielzahl an Wahrheiten und Schriften ist so ausgeartet, daß wir sehr schnell Zuflucht zu Bruchstücken nehmen werden.

Das Wort Seele gehört zu den Worten, die jedermann braucht, ohne sie zu verstehen. Wir verstehen nur die Dinge, von denen wir eine Vorstellung haben. Von der Seele, vom Geist haben wir keine Vorstellung; also verstehen wir sie nicht.

Eigenliebe ist ein windgefüllter Schlauch, dem Stürme entweichen, wenn man auch nur mit einer Nadel hineinsticht.

Alle vereinigten Laster aller Zeiten und Länder werden nicht dem Unheil gleichkommen, welches ein einziger Krieg verursacht.

Arbeit befreit uns von drei Übeln: Langeweile, Laster und Not.

Unbefriedigte Liebe wächst, wenn Liebende einander fern sein müssen, und keine Philosophie hilft dagegen.

Die Ehre ist ein Diamant, den die Tugend an ihrem Finger trägt.

Jedes neue Verlangen ist der Anfang neuen Elends, der Beginn neuen Kummers.

Wir heißen Seele, was beseelt; mehr wissen wir nicht.

Bei jeder Streitfrage gibt es zwei Standpunkte: Meinen und den falschen.

Ärzte geben Medikamente, von denen sie wenig wissen, in Menschenleiber, von denen sie noch weniger wissen, zur Behandlung von Krankheiten, von denen sie überhaupt nichts wissen.

Je mehr einer weiß, desto mehr bezweifelt er.

Dummköpfe zu ertragen ist sicherlich der Gipfel der Toleranz.

Nur eine Religion, die alle anderen duldet und so deren Wohlwollen würdig ist, kann aus der Menschheit ein Volk von Brüdern machen.

Mein Leben ist ein Streit.

Gewiss ist nichts wahrscheinlicher als ein Verbrechen; aber es muß wenigstens nachgewiesen sein.

Wenn man von einer schönen Frau geliebt wird, kommt man auf dieser Welt immer mit heiler Haut davon.

Gelegenheit, Böses zu tun, bietet sich hundertmal am Tage, Gutes zu tun dagegen nur einmal im Jahre, wie Zarathustra sagt.

Die Zwietracht ist das wesentliche Unglück der Menschheit und Toleranz die einzige Arznei.

Ein Scherz entscheidet manchmal für den Rest unseres Lebens über unsere Denkweise.

Wer nicht den Verstand seines Alters hat, hat das ganze Unglück seines Alters.

Worte sind für Gedanken, was Gold für Diamanten, nötig zur Einfassung, aber es gehört davon nur wenig dazu.

Sowie man Gutes tun will, kann man sicher sein, Feinde zu finden.

Recht zu haben ist gefährlich, wenn die Regierung unrecht hat.

Atheismus kann als das Laster der weniger intelligenten Menschen gelten, der Aberglaube aber als das Laster der Toren.

Wie kann man den Genuss von Greifenfleisch verbieten, wenn es diese Tiere gar nicht gibt?

Freiheit bedeutet, von nichts anderem abhängig zu sein, als von den Gesetzen.

Erst das Alter verhärtet gewöhnlich das Herz der Minister.

Auf den Weg in die Unsterblichkeit geht man meist mit wenig Reisegepäck.

Das Überflüssige, der Luxus: höchstnotwendige Sache.

Die Philosophen haben von je her weder Homer noch die Pharisäer gebraucht, um überzeugt zu sein, daß alles nach unabänderlichen Gesetzen geschieht, daß alles im voraus geordnet ist, daß alles zwangsläufige Wirkung ist.

Die Türken nennen die Syphilis Christenseuche, und das erhöht noch die tiefe Verachtung, die sie für unseren Glauben hegen.

Anscheinend haben Europäer anstatt Blut laue Milch in den Adern.