Rauschen lernt man, wo keiner zur Schule geht: an einem Gewässer oder im Regen oder im Wind. Wer die Geräusche der Natur erträgt und versteht, braucht keinen Philosophen, der ihm die Umstände seiner Stimmung erläutert.
In unserem Gedächtnis treibt sich viel Glamour herum, zuviel Sonntägliches Ehrwürdiges Sakrifiziertes und Heroisiertes, erdfreie, bodenfremde Begriffe, die Gespenstern dienstbar sein mögen – doch in den Hausrat eines biederbeinigen Menschen gehören sie nicht.
Erfahrungen sind ein Kapital, an das kein Gauner herankommt. Jeder von uns hat ein paar Fertigkeiten, die sich in aller Ruhe verzinsen, ohne daß es pekuniär irgendwem auffällt.
Betrachten wir den Aggregatzustand der von uns geschaffenen Welt: Das sind keine Flammen mehr, das ist nur noch die Glut. Das vorletzte Stadium. Wer was glühen sieht, denkt unwillkürlich an Asche.
Jetzt: das sind wir alle. Wer dem Jetzt vertraut, hat das Leichteste soeben getan und das Schwerste noch vor sich. Wer jetzt sagt, spielt Karten mit der Gegenwart: Er setzt auf sich selber und sein Partner heißt Schicksal.
Manche Aphorismen sind uneingeschränkt freßsüchtig oder bissig, im Extremfall sogar kannibalistisch, was ein bißchen verwundert beim unappetitlichen Zustand unserer Gesellschaft. Doch die Mehrzahl der Aphorismen ist schlicht schmucklos und extrem genügsam.
Wer nicht zufällig Apotheker ist oder Aphoristiker oder Schlagersänger oder sonstwie ein Herold des Lebens, hat keine Chance, die Essenzen des Neins zu begreifen, denn was lebt und wächst, bewegt sich niemals korrekt.
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