Epiktet Zitate
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Wer ermahnen will, muß vor allem auf das Ehrgefühl und den Ruf des zu Ermahnenden achten. Denn wer die Scham verlernt hat, dem ist durch Ermahnung nicht beizukommen.
EpiktetNiemand wähne sich beliebt, der nicht selbst liebt.
EpiktetDer Verständige widersteht den Lüsten, der Unverständige unterwirft sich ihnen.
EpiktetNiemand ist frei, der sich nicht beherrscht.
EpiktetWir müssen das, was von uns abhängt, so gut als möglich machen; das andere aber so gebrauchen, wie es uns von der Natur verliehen ist.
EpiktetEs sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen, sondern die Vorstellungen und Meinungen von den Dingen.
EpiktetNie sind die Dinge an sich schlecht, nur wie du darüber denkst.
EpiktetHat man einen verkommenen Freund, so muß man, wenn man engen Umgang mit ihm pflegt, ebenso verkommen, auch wenn man selbst unverdorben ist.
EpiktetZur Freiheit führt eine Straße: Verschmähung alles dessen, was nicht unser ist.
EpiktetZuerst muß man erkennen, daß Gott existiert und für das Weltall sorgt und daß ihm keine Tat, keine Willensregung und kein Gedanke verborgen bleibt.
EpiktetWie die Schienbeine darf man auch die Hoffnung nicht zu weit ausstrecken.
EpiktetNicht Tod und Elend sind furchterregend, sondern die Furcht vor Tod und Elend.
EpiktetWas wir am nötigsten brauchen, sind Menschen, die uns ermutigen, das zu tun, was wirklich in uns steckt.
Epiktet… der Tod ist ein Übergang aus dem, was ist, nicht in das Nichts, sondern in das jetzt noch nicht Bestehende… so werde ich sein, aber als etwas anderes, dessen die Weltordnung nun bedürfen wird. Du wurdest ja auch nicht geboren, als du wolltest, sondern als die Weltordnung es so erforderte.
EpiktetEins von beiden musst du wählen: entweder bei deinen alten Freunden ebenso beliebt sein wie früher, indem du ebenso bist wie früher, oder, falls du über deinen früheren Standpunkt hinausgeschritten bist, auf deine früheren Beziehungen zu verzichten.
EpiktetWenn du das Kleinliche anstatt des Großen bewunderst, so wird man dich verachten; wenn du aber das Kleinliche verachten kannst, dann wird man dich bewundern.
EpiktetNicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich.
EpiktetBedenke, dass du nur der Schauspieler bist in einem Stücke, das der Direktor bestimmt.
EpiktetKritisiere dein Ich, aber verzweifle nicht daran.
EpiktetIn allen Lebenslagen achte zumeist auf das Sichere! So ist Schweigen sicherer als Reden; zu meiden aber ist alles Reden, das der Vernunft entbehrt.
EpiktetWende dich mutig an die Götter, die du als deine Ratgeber betrachten mögest. Und dann, wenn dir ein Rat erteilt wird, denke daran, an welche Ratgeber du dich gewandt hast und wem du den Gehorsam verweigerst, falls du nicht hörst.
EpiktetHabe täglich den Tod vor Augen; das wird dich vor kleinlichen Gedanken und vor maßlosen Begierden bewahren.
EpiktetWie ein Schiff nicht an einen Anker hängen darf, so auch unser Leben nicht an einer Hoffnung.
EpiktetWenn dir jemand mitteilt, dir sage jemand Böses nach, dann rechtfertige dich nicht, sondern antworte: Er kannte wohl meine anderen Fehler nicht; denn sonst würde er nicht nur diese hier erwähnen.
EpiktetTrachte danach, an nichts zu denken, was du für böse hältst.
EpiktetWie sich der Gesunde nicht von Kranken bedienen lassen will, auch nicht mit Kranken umgehen will, also erträgt’s der Freie nicht, von Sklaven bedient zu werden oder mit Sklaven umzugehen.
EpiktetZwei Gäste sind es, die du stets bewirtest: deinen Leib und deine Seele. Was du dem Leib bietest, gibst du bald wieder her. Was du aber der Seele bietest, behältst du für immer.
EpiktetDie Wahrheit siegt durch sich selbst. Eine Lüge braucht stets einen Komplizen.
EpiktetStelle dir ein Muster und Vorbild auf, und lebe ihm nach, sowohl wenn du allein bist, als wenn du unter die Leute kommst.
EpiktetWohin ich auch gehe – es gibt überall eine Sonne, einen Mond, Gestirne, Träume für den Schlaf, Vögel – und die Allgegenwart Gottes.
EpiktetNenne dich niemals einen Philosophen und sprich unter Ungebildeten auch möglichst nicht über die philosophischen Lehrsätze, sondern handle danach.
EpiktetWie die Sonne nicht auf Lob und Bitten wartet, um aufzugehen, sondern eben leuchtet und von der ganzen Welt begrüßt wird, so darfst auch Du weder Schmeicheln noch Beifall brauchen, um Gutes zu tun.
EpiktetWo Vorteil ist, da ist auch Frömmigkeit.
EpiktetVermeide die Freundschaft der Schlechten, sowie die Feindschaft der Guten!
EpiktetWie der Stein, der das Gold prüft, nicht auch selbst von dem Golde geprüft wird, also ist es auch mit dem Richter.
EpiktetBedenke, was du bist: Vor allem ein Mensch, das bedeutet ein Wesen, das keine wesentlichere Aufgabe hat als seinen freien Willen.
EpiktetÜberlege dir, was du bist! In erster Linie ein Mensch, d. h. ein Wesen, das keine wichtigere Fähigkeit besitzt als seinen freien Willen.
EpiktetWillst du gut sein, so glaube zuerst, daß du schlecht bist!
EpiktetNicht Armut schmerzt, sondern Begehrlichkeit.
EpiktetWillst du gerecht richten, so prüfe nicht die Rechtenden, sondern das Recht!
EpiktetRuin und Wiederaufbau liegen dicht beieinander.
EpiktetNicht nach den Schätzen dieser Welt zu streben, halte für deine Lebensaufgabe, sondern was der Natur eigentümlich und verwandt ist, die Vernunft, das halte für deinen Wirkungskreis, darum bemühe dich!
EpiktetUnverständige befreit die Zeit von ihrem Schmerz, Verständige aber die Überlegung.
EpiktetSage nie von einer Sache: ich habe sie verloren, sondern: ich habe sie zurückgegeben.
EpiktetSollte es dir aber begegnen, daß du dich einmal vor dir selbst nach außen wendest und der Welt gefallen willst, so hast du deinen richtigen Zustand verloren. Begnüge dich, immer ein Philosoph zu sein, und willst du es auch jemand scheinen, so scheine es dir selbst – das ist genug.
EpiktetNichts ist kleinlicher als Gewinnsucht und Vergnügungssucht und Großsprecherei; nichts aber steht höher als Großsinn und Sanftmut, als Menschenliebe und Wohltätigkeit.
EpiktetWer einen guten Körper hat, dem können Hitze und Kälte nichts anhaben. Also können auch dem, welcher eine gute Gemütsverfassung hat, Zorn, Schmerz, Freude und alle andern Leidenschaften nichts anhaben.
EpiktetBesser ist es, an eines einzigen freien Menschen Seite zu leben und furchtlos und frei zu sein, als mit vielen andern sklavisch zu leben.
EpiktetDer Zorn eines Affen und die Drohung eines Schmeichlers sind in gleiche Linie zu stellen.
EpiktetNicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern die Meinungen und die Urteile über die Dinge.
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