Zitate von Epikur
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Mach dir deine eigenen Götter und unterlasse es, dich mit einer schnöden Religion zu beflecken.
Das Wort ‚Sieh auf das Ende eines langen Lebens‘, ist unerfreulich, wenn es sich auf vergangenes Glück bezieht.
Der Tod geht mich eigentlich nichts an. Denn wenn er ist, bin ich nicht mehr, und solange ich bin, ist er nicht.
Weder in der Jugend sollte man zaudern, sich der Philosophie zu ergeben, noch im Alter dessen müde werden. Denn es ist nie weder zu früh noch zu spät, wenn es sich um die Gesundheit der Seele handelt.
Es hat keinen Wert, sich Sicherheit vor den Menschen zu verschaffen, solange die bedenklichen Vorstellungen von den Dingen über und unter der Erde, kurz im Unendlichen, fortbestehen.
Den Träumen kommt keine göttliche Natur noch prophetische Bedeutung zu, sondern sie entstehen durch das Eindringen von Bildern.
Die natürliche Gerechtigkeit besteht in einem den (gegenseitigen) Nutzen bezweckenden Vertrag, einander nicht zu schaden, noch sich schaden zu lassen.
Der Anfang und die Wurzel alles Guten ist die Lust des Magens; auch Weisheit und Überlegenheit läßt sich darauf zurückführen.
Man muß niemand beneiden; denn die guten Menschen verdienen den Neid nicht und die schlechten schaden sich selbst um so mehr, je mehr sie Glück haben.
Bei allen Begierden muß man sich fragen: Was geschieht, wenn mein Begehren befriedigt ist, und was, wenn es nicht befriedigt wird?
Für den ist kein Übel im Leben, der sich wahrhaft überzeugt hat, daß nicht zu leben kein Übel sei.
Diese schönen, sanften und wohltuenden Erregungen des Fleisches laden von selbst, ohne Lehrer, ein.
Weder die Leichtfertigen noch die Zauderer soll man der Freundschaft würdigen. Man muß allerdings etwas riskieren um der Freundschaft willen.
Der Gerechte ist am wenigsten zu erschüttern; der Ungerechte ist von höchster Erschütterung durchdrungen.
Wenn die gesamte Lust sich verdichtete nach Raum und Zeit und in der gesamten Zusammensetzung vorhanden wäre oder doch in den hauptsächlichsten Teilen der Natur, dann würden die Lustempfindungen niemals voneinander verschieden sein.
Man sollte immer daran denken, dass die Zukunft weder ganz noch gar nicht in unserer Hand liegt, damit wir nicht ständig erwarten, was geschehen wird, und nicht verzweifeln an dem, was nicht geschehen wird.
Der Gerechtigkeit kommt an sich kein Sinn zu, vielmehr ist sie nur ein im gegenseitigen Verkehr in beliebigen Ereignissen getroffenes Übereinkommen zu Verhütung gegenseitiger Schäden.
Der naturgemäße Reichtum ist begrenzt und leicht zu beschaffen, der durch eitles Meinen erstrebte läuft dagegen ins Grenzenlose aus.