Zitate von G. K. Chesterton
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Ein Reporter fragte G. K. Chesterton, wofür er sich entscheiden würde, wenn er auf einer einsamen Insel stranden würde und nur ein einziges Buch dabei haben dürfte. Er dachte kurz nach und antwortete dann: „Selbstverständlich für ein Handbuch „Wie baue ich ein Schiff.“

Wir schaffen uns unsere Freunde, wir schaffen uns unsere Feinde, aber Gott gibt uns unseren Nachbarn.

Die Architektur ist das Alphabet von Giganten: Sie ist die gewaltigste Reihe von Symbolen, die je für das menschliche Auge geschaffen wurde.

Ich habe gefunden, dass die Menschheit nicht zufällig, vielmehr ewig und planmäßig damit beschäftigt ist, Gold in die Gosse und Diamanten ins Meer zu werfen.

Man kann niemals eine Revolution machen, um damit eine Demokratie zu gründen. Man muss eine Demokratie haben, um eine Revolution herbeiführen zu können.

Wenn aus fünf Mann eins werden, so ist das ein großer Moment; jeder, der einen Klub gründete, kennt ihn.

Literatur und Geschichten sind zwei sehr verschiedene Dinge. Die Literatur ist ein Luxus, die Geschichten eine Notwendigkeit.

Ein Briefkasten heißt nur so; in Wahrheit ist er das Sanktuarium menschlichen Gedankenaustausches.

… denn die Menschen sprechen über die wichtigsten Dinge immer am liebsten mit gänzlich Unbekannten, weil sie in einem solchen Fremden am ehesten den Mitmenschen sehen.

Wir sitzen alle im selben Boot. Da bleibt uns nichts anderes übrig, als fest zusammenzuhalten.

Der felsenfesten Wahrheit bringt der Mensch Verehrung nicht entgegen: wohl aber einer schönen Lüge.

Je größer aber ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, vor einer Blume niederzuknien.

Die Bibel gebietet uns, unsere Nächsten zu lieben und auch unsere Feinde zu lieben, wahrscheinlich deshalb, weil es in der Regel dieselben Leute sind.

Der Fall ist nun klar: Es geht um Licht oder Dunkelheit, und jeder muss sich entscheiden, wo er steht.

Was wir gewöhnlich an unseren Nächsten beanstanden, ist, dass sie sich nicht um ihre eigenen Sachen kümmern.

Kiplings Erzählungen hat man in England nicht geschätzt, sondern geglaubt. Sie wurden von einer staunenden Nation entgegengenommen als ein wahres Bild des Reiches und des Weltalls.

Ein Puritaner ist ein Mensch, der die richtige Entrüstung in die falschen Dinge gießt.

Mit Huxley konnte man sich auseinandersetzen – gegen Darwin war kein Kraut gewachsen. Seine Überzeugungskraft verdankte sich seiner Bewusstlosigkeit, man könnte fast sagen, seiner Dumpfheit.

Wir danken den Menschen für Geburtstagsgeschenke. Kann ich niemandem danken für das Geburtstagsgeschenk der Geburt?

Unsinn und Glaube (so ungereimt dies auch klingen mag) sind die zwei stärksten symbolischen Beweise für die Tatsache, daß es ebenso unmöglich ist, das Wesen der Dinge mittels eines Syllogismus zu enträtseln, wie einen Walfisch mittels einer Angel zu fangen.

Die Tradition ist eine Ausdehnung des Wahlrechts. Tradition heißt, der unbekanntesten aller Klassen – unseren Vorfahren – Stimmen zu geben. Tradition ist die Demokratie der Toten.

Je mehr du auf der Höhe der diesjährigen Mode stehst, desto mehr bist du bereits hinter der nächstjährigen Mode zurück.

Kunst besteht darin, ebenso wie Moral, an einer bestimmten Stelle einen Strich zu ziehen.

Wenn man keine Spur von einem Dichter an sich hat, so hat man Aussicht, ein Gedicht zu werden.

Diese Manie, mit der die Menschen dem Genuß nachjagen, ist der beste Beweis, daß sie nicht in der Lage sind, ihn zu finden.

Es ist nicht so, daß sie die Lösung nicht sehen. Es ist so, daß sie das Problem nicht sehen.

Es gibt einen großen Mann, der jederzeit sich klein fühlen läßt. Aber der wirklich große Mann ist der Mann, der jedermann sich groß fühlen läßt.

Es ist nur verständlich, daß die Wölfe die Abrüstung der Schafe verlangen, denn deren Wolle setzt dem Biß einen gewissen Widerstand entgegen.

Ein Mensch muß sein Hobby schon sehr schätzen, wenn er es ohne Hoffnung auf Ruhm und Geld ausübt, ja sogar ohne jede Chance, es gut zu machen.

Das wirkliche Problem mit unserer Welt ist nicht, dass sie eine unvernünftige Welt ist, noch gar, dass sie eine vernünftige ist. Am meisten stört uns, dass sie fast vernünftig ist, aber nicht ganz.

Die Welt ist nicht eine Mietskaserne in einem Elendsviertel, von der wir ausziehen möchten, weil sie so armselig ist. Sie ist die Burg unserer Väter mit wehender Flagge auf dem Turm, und je schlimmer es um sie bestellt ist, desto weniger sollten wir sie verlassen.

Es gibt Behauptungen, die zu glauben niemandem einfällt, wie sie auch gestellt werden mögen.

Befreie das Kamel nicht von der Bürde seines Höckers, denn du würdest es davon befreien, ein Kamel zu sein.

Der einzige echte Einwand gegen die christliche Religion lautet schlicht, dass sie eine beliebige Religion unter anderen ist.

Es liegt nicht daran, daß die Welt soviel schlechter geworden ist. Vielmehr ist die Berichterstattung jetzt sehr viel besser.