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Alles Wachstum ist Verzweigung. Eine Frau verliert sogar ein Kind, indem sie ein Kind bekommt. Die ganze Schöpfung ist Trennung. Die Geburt ist ein ebenso feierlicher Abschied wie der Tod.
G. K. ChestertonEs braucht sogar eine gewiße Unzufriedenheit mit den Dingen, so wie sie sind, damit wir überhaupt zufrieden sind.
G. K. ChestertonDaß es dem Menschen heilsam ist, sich als den Erben aller Zeiten zu fühlen, darüber sind sich die Menschen ziemlich einig; weniger populär, aber dennoch von gleicher Wichtigkeit ist die Ansicht, daß es heilsam für ihn ist, sich nicht nur als ein Abkömmling, sondern als ein Urahn zu fühlen.
G. K. ChestertonWenn eine Sache wert ist, getan zu werden, ist sie es auch wert, ordentlich getan zu werden.
G. K. ChestertonSchlecht geschriebene Bücher zu veröffentlichen, ist kein Verbrechen. Da kämen gar viele Stilgebauer ins Gefängnis.
G. K. ChestertonWir beurteilen uns danach, was wir uns zutrauen. Andere beurteilen wir danach, was sie bereits geleistet haben.
G. K. ChestertonDer gute Künstler ist jener, den man verstehen kann; es ist der schlechte Künstler, der immer "missverstanden" wird.
G. K. ChestertonEs hilft nichts, die Vergangenheit zurückrufen zu wollen, außer sie wirkt noch in die Gegenwart hinein.
G. K. ChestertonWovon ich nichts weiß, und was mich gänzlich gleichgültig läßt, gibt mir zur Selbstüberhebung keinerlei Anlaß.
G. K. ChestertonIn der echten Philosophie geht es um den Augenblick. Schlägt einer diesen Weg oder jenen ein? - das ist das einzige, worüber man nachzudenken hat, wenn man gerne nachdenkt.
G. K. ChestertonEin normaler Leser möchte wissen, wie das Buch endet, der Dickens-Leser wünscht, es möge niemals enden.
G. K. ChestertonIst es nicht sonderbar? Da sagen Millionen junger Frauen: Wir lassen uns nichts mehr diktieren!, und dann gehen sie hin und werden Stenotypistinnen.
G. K. ChestertonEs gibt keine Gleichheit in der Natur; es gibt auch keine Ungleichheit in der Natur.
G. K. ChestertonDer ganze Unterschied zwischen einem Redner und irgendeinem anderen Künstler, Poeten oder Bildhauer, besteht darin, daß der Bildhauer uns überzeugen will, daß er ein Bildhauer ist, während die Absicht des Redners dahin geht, uns weiszumachen, daß er kein Rhetoriker ist.
G. K. ChestertonDas gemeine Volk lacht häufig, aber lächelt niemals, während wohlerzogene Leute häufig lächeln, aber selten lachen.
G. K. ChestertonEin großer Klassiker ist heutzutage ein Mann, den man loben kann, ohne ihn gelesen zu haben.
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