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Ich glaube nicht an ein Schicksal, das über Menschen hereinbricht, gleichviel wie sie handeln. Aber ich glaube an ein Schicksal, das über Menschen hereinbricht, wenn sie nicht handeln.
G. K. ChestertonMan kann den Kosmos verstehen, aber nie das Ich. Das Ich ist weiter entfernt als jeder Stern.
G. K. ChestertonWer meint, Jesus sei freiwillig zu den Menschen gekommen, kennt seinen Vater schlecht.
G. K. ChestertonFortschritt besteht nicht darin, dass wir in einer bestimmten Richtung unendlich weiterlaufen, sondern dass wir einen Platz finden, auf dem wir wieder eine Zeit lang stehen bleiben können.
G. K. ChestertonWo auf Erden gibt es vernünftige Ehen? Man könnte genauso gut von vernünftigen Selbstmorden sprechen.
G. K. ChestertonDer wahre Fortschritt besteht darin, daß man im Vorwärtseilen nach der Stelle ausschaut, auf der man stehenbleiben kann.
G. K. ChestertonTraditionen gleichen Strassenlaternen, die den Weg ausleuchten sollen. Nur Betrunkene klammern sich an sie.
G. K. ChestertonDie Menschen streiten im allgemeinen nur deshalb, weil sie nicht diskutieren können.
G. K. ChestertonEs ist unmöglich, Künstler zu sein und dabei der Schranken und Gesetze nicht zu achten. Die Kunst ist Begrenzung; zum Wesentlichen eines Bildes gehört der Rahmen.
G. K. ChestertonEs ist besser, wir verkünden auf sonderbare Art die Weisheit wie Heilige, anstatt nachdenkliche Dummheiten wie die Vertreter der Kirche.
G. K. ChestertonDas ist das erste Prinzip der Demokratie: dass das Wesentliche an den Menschen das ist, was sie verbindet, nicht das, was sie trennt.
G. K. ChestertonDie Auffassung, daß die Zivilisation nicht poetisch sei, ist ganz falsch, eine irrige Ansicht zivilisierter Menschen.
G. K. ChestertonEin Abenteuer passiert dem, der es am wenigsten erwartet, d.h. dem Romantischen, dem Schüchternen. Insofern blüht das Abenteuer dem Unabenteuerlichen.
G. K. ChestertonUnter all den denkwürdigen Dingen, die wir vergessen haben, ist der universalste und folgenreichste Lapsus der, welcher uns vergessen ließ, dass wir einen Stern bewohnen.
G. K. ChestertonDies ist es, was ich das Erahnen der verborgenen Exzentrizitäten des Lebens nannte: Das heißt zu wissen, dass das Herz eines Menschen links ist und nicht in der Mitte. Das heißt, nicht nur zu wissen, dass die Erde rund ist, sondern auch genau zu wissen, wo sie flach ist.
G. K. ChestertonGeistige und emotionale Freiheit sind nicht so einfach, wie sie aussehen. Tatsächlich erfordern sie ein beinahe ebenso sorgfältiges Gleichgewicht zwischen Gesetzen und Verhältnissen wie die soziale und die politische Freiheit.
G. K. ChestertonStrebe in allem nach Vollkommenheit, obwohl sie in den meisten Dingen unerreichbar ist. Wer sich konsequent um sie bemüht, wird ihr viel näher kommen als andere, die sie aus Faulheit und Mutlosigkeit als unerreichbar abschreiben.
G. K. ChestertonDoch wenn man die Wahl zwischen alten Freunden und neuen hat, und seien diese auch noch so bezaubernd, so muß man sich auf die Seite der alten stellen.
G. K. ChestertonEin Mann, der einem Hut hinterherläuft, ist nicht halb so lächerlich wie ein Mann, der einer Frau hinterherläuft.
G. K. ChestertonDas ist sehr beeindruckend! Wenn ich jedoch nicht lesen könnte, wäre der Eindruck noch größer.
G. K. ChestertonBei allen Dingen dieser Welt, die der Mühe wert sind, getan zu werden, gibt es einen Punkt, wo keiner sie tun würde, außer aus Notwendigkeit oder um der Ehre willen. Das ist der Augenblick, wo die Institution eines Menschen hält.
G. K. ChestertonStrikte Regeln braucht es nicht nur zum Regieren, es braucht sie auch zum Rebellieren.
G. K. ChestertonNicht der ist wahnsinnig, der seine Logik verloren hat. Wahnsinnig ist der, der alles verloren und seine Logik behalten hat.
G. K. ChestertonZwanzig Millionen junge Frauen erheben sich und schreien: "Wir lassen uns nichts mehr diktieren" - und gehen hin und werden Stenotypistinnen.
G. K. ChestertonEs muss eingestanden werden, dass viele Kriminalromane so voller sensationeller Verbrechen sind wie ein Drama von Shakespeare.
G. K. ChestertonDer Mensch ist bereit, für jede Idee zu sterben, vorausgesetzt, dass ihm die Idee nicht ganz klar ist.
G. K. ChestertonEs ist mir völlig gleichgültig, wohin das Wasser fließt, solange es nicht in meinen Wein läuft.
G. K. ChestertonJugend nimmt die Dinge leicht zu ernst, und augenscheinlich nimmt sie die Frivolität zu ernst.
G. K. ChestertonDarin liegt das Beglückende an Kindern, daß mit jedem von ihnen alle Dinge neu geschaffen werden und daß das Weltall wieder auf die Probe gestellt wird.
G. K. ChestertonDer Mensch muss gerade so viel Selbstvertrauen haben, dass er Abenteuer erlebt, und gerade so viel an sich zweifeln, dass er sie genießt.
G. K. ChestertonTapferkeit ist stets ein Widerspruch in sich. Sie ist der mächtige Wille, am Leben zu bleiben, gekleidet in die Bereitschaft, zu sterben.
G. K. ChestertonEmerson besaß bestimmt Bedeutung, aber jene trockene Art Bedeutung, der gegenüber ich immer fürchte, ungerecht zu sein: ein Puritaner, bemüht ein Heide zu sein, der es auch erreicht, ein Heide zu werden, aber zaudert, ob er hingehen soll, sich eine Tänzerin anzusehen.
G. K. ChestertonDas Warten ist so qualvoll, daß man beinahe wünschen könnte, das Schreckliche möchte eintreten, nur damit man endlich Ruhe hat.
G. K. ChestertonDas große und ganz unverkennbare Verdienst des englischen Adels ist, dass ihn niemand ernst nehmen kann.
G. K. Chesterton