Notunterkünfte Elendsquartiere Grabstätten Friedhöfe: das sind die Themen unserer Themen. Seit der Mensch reden und schreiben kann, ist es nie anders gewesen – der Blick in die Bibliographie ist der Blick zurück auf die Unfallstatistik des Lebens.
Wer sich schon heute im Land umsieht, sieht mehr Löcher als Sachen. Die Landschaft des gewöhnlichen Menschen ist ein Eldorado von Bremsspuren und falsch angelegter Kurven. Für uns Kleine und Schmächtige gibt es keine Fahrkarte zum Genuß und keinen Flughafen zum Glück.
Was Sprache ist und bedeutet, bestimmt nicht irgendein Makler Psychopath Anarchist oder Sektierer, sondern ganz allein ihr geistiger Vater: die Bibliografie.
Wortmüll und Bedeutungsschrott lassen sich bis zu einem gewissen Grade in Gruben und Löcher stecken, wo sie verrotten mögen, wie es ihnen gefällt. Doch Abfälle entschließen sich verdammt leicht zur Gewalt.
Der Professor sagt Nahrung. Der Bauer sagt Futter. Bürokraten sagen Verpflegung. Ich aber sage es so: Das Grundprinzip des Daseins ist das vernünftige Fressen.
Paradies: das ist der einzige Begriff, der in allen Richtungen stimmt. Alle andern Wörter aus dem Repertoire Gottes haben das fatale Bedürfnis, sofort zu versagen, wenn sie stabilisatorisch gebraucht werden.
Neugeborene haben keine Eigenschaften. Sie haben eine Größe und ein Gewicht – sie sind durch und durch Körper. Es wäre verrückt zu behaupten, daß Neugeborene nicht denken. Doch sie übergeben ihre Einfälle dem Körper, und der Körper gibt sie ihnen als Gedanke zurück.
Der Mensch ist ein Stiefkind der Evolution. Was das Väterliche betrifft, ist er vermutlich verunglückt, und das Mütterliche hat er zwar immer und ewig gesucht, aber nie wirklich gefunden.