Denis Diderot Zitate

Eine Zeitung muß das Werk einer Gesellschaft von Gelehrten sein; sonst wird man ihn ihr auf jedem Gebiet die gröbsten Schnitzer feststellen.

Es ist mit den Religionen wie mit den Klosterregeln: sie lockern sich mit der Zeit. Es ist ein Wahn, der nicht standhält gegen den dauernden Einfluß der Natur, die uns immer zu ihrem eigenen Gesetz zurückführt.

Es gibt nur eine Leidenschaft, nämlich glücklich zu sein. Sie heißt je nach den Objekten anders: Untugend oder Tugend, gemäß der Heftigkeit, den Mitteln und Effekten.

Ich habe mich in einem riesigen Wald verirrt und habe nur ein kleines Licht, um mich zurechtzufinden. Da kommt ein Unbekannter hinzu und sagt mir: Lieber Freund, blas deine Kerze aus, um deinen Weg besser zu finden. Dieser Unbekannte ist ein Theologe.

Unsere Tugenden sind ebenso eigennützig wie unsere Laster.

Klosterleben macht Fanatiker oder Heuchler.

Die großen Komplimentemacher sind gewöhnlich voll Affektiertheit, besonders wenn ihre Komplimente sich an mittelmäßige Menschen richten...

Der Zynismus, so verabscheuungswürdig, so unangebracht er auch in der Gesellschaft sein mag, ist für die Bühne hervorragend geeignet.

Wenn alles in dieser Welt vortrefflich wäre, so gäbe es gar nichts Vortreffliches.

Wenn ein Räuber den anderen beraubt, so lacht der Teufel dazu.

Kein Mensch hat von Natur aus das Recht, über andere zu herrschen.

Daß Jesus Christus, der Gott ist, vom Teufel versucht worden sei, ist ein Märchen, das aus "Tausendundeiner Nacht" stammen könnte.

... weil die Abwesenden immer Unrecht haben, und weil es keinen Abwesenden gibt, der abwesender ist als ein Toter...

Noth bricht Eisen

Ein Tor ist öfter ein Bösewicht als ein Mann von Geist.

Der Abend ist niemals schöner für mich, als wenn ich mit meinem Morgen zufrieden bin.

Und wenn eine Frau Genie hat, so prägt es sich bei ihr, wie ich glaube, ursprünglicher aus als bei uns.

Vorliebe für das Außergewöhnliche ist ein Merkmal von Mittelmäßigkeit.

Man kann in Mohammed den größten Feind sehen, den die menschliche Vernunft je hatte.

Die Unannehmlichkeiten der Ehe nützen dem, der sie auf sich nimmt, aber die Schwierigkeiten des Zölibats nützen niemandem.

Ist man einmal bis zum Knie gekommen, so hat man nicht mehr weit.

Der Priester, ob gut oder schlecht, ist immer ein zweideutiges Geschöpf, ein zwischen Himmel und Erde schwebendes Wesen.

Auf jeden Fall gibt es nichts Besseres, sich vor Täuschung und Irrtum zu bewahren, als immer wahr zu sein gegen sich selbst.

Wenn es keine Tugend ist, Geist zu haben, so ist es kein Laster, ihn zu entbehren.

Sei ein Heuchler, wenn du willst; aber sprich nicht wie ein Heuchler.

Die Stimme ist ein Musikinstrument, dessen sich alle Menschen ohne die Hilfe von Lehrern, Prinzipien oder Regeln bedienen können.

Wenn man mir sagt, es gebe Dinge, die über unsere Vernunft hinausgehen, so kann mich das nicht veranlassen, Unsinn zu glauben. Zweifellos gibt es Dinge, die über unsere Vernunft gehen; aber ich verwerfe kühn alles, was ihr widerstreitet, und alles, was gegen sie verstößt.

Der Islam ist der Feind der Vernunft.

Große Namen taugen nur dazu, die Menge zu blenden, die kleinen Geister zu täuschen und den Scharlatanen Stoff für ihr Geschwätz zu liefern.

Gebt, aber wenn ihr könnt, erspart dem Armen die Scham, seine Hand ausstrecken zu müssen.

Doppelzüngigkeit - Das ist das eigentümliche Laster des verschlagenen Menschen, und der verschlagene Mensch ist ein böser Mensch, der zwar das Äußere des guten Menschen hat, das heißt schönen Schein, aber ein falsches Spiel treibt.

Gehorsam geloben heißt, dem unveräußerlichen Menschenrecht entsagen, der Freiheit.

Ist der Tagelöhner unglücklich, so ist die Nation unglücklich.

Der Tote hört kein Glockengeläut.

Wenn wir die Natur beobachten, stellen wir fest, daß sie die Seele des Menschen in seinem Körper wie in einem weiträumigen Palast untergebracht hat - allerdings nicht immer in den schönsten Quartieren.

Eine große Lehre, die man oft geben kann, ist das Geständnis der eigenen Unzulänglichkeit.

Das Bedürfnis ist immer beschwerlich.

In der Regel bricht der Liebhaber seine Verschwiegenheit, weil er mißvergnügt ist, und dann gerät er leicht in Versuchung, aus Rache zu übertreiben.

Es gibt keinen wahren Reichtum außer dem Menschen und der Erde. Der Mensch ist wertlos ohne die Erde und die Erde wertlos ohne den Menschen.

Der Despotismus bedeutet die Willkürherrschaft eines einzelnen über die Mehrheit mit Hilfe einer Minderheit; aber der Despot kann zur Willkürherrschaft erst gelangen, nachdem er diese Minderheit verdorben hat.

Es ist hart, ein Bettler zu sein, indessen es so viel reiche Toren gibt, auf deren Unkosten man leben kann, und dann sich selbst verachten zu müssen ist doch auch unerträglich.

Die Philosophen haben viele Schlechtigkeiten über den Klerus gesagt. Die Kleriker viele Schlechtigkeiten über die Philosophen. Aber niemals töteten Philosophen Kleriker, doch Kleriker viele Philosophen.

Malerei ist die Kunst, die Seele zu bewegen durch Vermittlung der Augen. Wenn der Maler nur bis zu den Augen kommt, hat er nur den halben Weg zurückgelegt

Die Dankbarkeit ist eine Last, und jede Last will abgeschüttelt sein.

Man lobt die Tugend, aber man haßt sie, man flieht sie, man läßt sie frieren, und in dieser Welt muß man die Füße warm halten.

[W]illkommen sei mir das Gesetz, welches jeden gewissenlosen Buben, der eine ehrliche Frau zu Fall bringt, und dann verläßt, zu einer Dirne verdammt - den gemeinen Mann zu gemeinen Weibern.

Der einzelne kann sich vervollkommnen. Aber die Menschheit als ganzes wird weder besser noch schlechter.

Ich mag mich zu einer Wohlthätigkeit nicht hergeben, die so zweideutig aussieht.

Gewöhnlich entsteht die Größe des Charakters aus einem natürlichen Gleichgewicht mehrerer entgegengesetzter Eigenschaften.

Die Historiker sind meistens das Gegenteil von einem kreißenden Berg: Handelt es sich auch nur um eine Maus, bringt doch ihre Feder einen Elefanten hervor.