Zitate von Elvira von Ostheim
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Oft laufen wir mit dem Wind um die Wette, ohne zu merken, dass er sich längst gedreht hat.
Oft beklagen wir unsere Vergesslichkeit. Doch bei gewissen Ereignissen unseres Lebens würden wir sie mit Freuden willkommen heissen.
Hätte ich keine Fantasie, wäre das Leben mit mir selbst wohl nicht sehr spannend.
Erzählt dir jemand, er hätte ganz reizende Verwandte, dann frag ihn, ob er mit ihnen schon mal geerbt habe.
Der Volksmund sagt: „Die Zeit heilt alle Wunden.“ Müsste es nicht eher heissen: „Die Zeit lässt aus Wunden Narben werden?“
Das Glück, einem besonderen Menschen zu begegnen, gleicht dem Geschenk des fruchtbringenden Regens nach einer langen Dürre.
Das Leben ist wie ein Kartenspiel. Man weiss nie, ob oder wann man einen Joker zieht.
Es kann sich einer noch so gebildet geben, der Moment, wo er seine Kinderstube verrät, lässt nie lange auf sich warten.
Träume sind anhänglich. Sie begleiten uns auch dann noch, wenn sie längst ausgeträumt sind.
Wenn ich etwas verliere, überlege ich mir, ob es jemals wirklich mir gehört hatte.
Erinnerungen sind wie fallende Blätter im Herbstwind. Leise gleiten sie zu Boden. Das eine oder andere berührt dich sanft und bleibt bei dir liegen.
Ehrfurcht ist nicht ein banal einstudierter Knicks. Ehrfurcht beginnt dann, wenn wir aus tiefstem Herzen den Kopf neigen und den Blick senken.
Wir bedauern den Blinden mit seinem weißen Stock und rennen selbst mit geschlossenen Augen durchs Leben.
Manche Menschen sind so verstimmt, dass sie ihre eigene Melodie nicht mehr finden.
Was für ein Irrtum, zu glauben, das Wachstum des Menschen sei mit Erreichen der Volljährigkeit abgeschlossen.