Ernst R. Hauschka Zitate
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Die Ehe ist ein Abenteuer, das auf der Erde beginnen und im Himmel enden sollte, nicht umgekehrt.

Auch wenn wir das ganze Weltall ausgemessen haben, fehlen noch ein paar Meter zum lieben Gott.

Manchmal suchen wir nach einem Wort wie nach einem verlorenen Schaf; und wenn wir es gefunden haben, fehlt uns ein anderes.

Wir sollten versuchen, einen Menschen dadurch zu verstehen, daß wir ihn nicht am Sprechen hindern.

Der Ärger ist als Gewitter, nicht als Dauerregen gedacht; er soll die Luft reinigen und nicht die Ernte verderben.

Ein guter Sessel ist für die Lesefreude mindestens ebenso wichtig wie ein gutes Buch.

Beim Bruch mit der Tradition blickt man mehr in die Vergangenheit als in die Zukunft.

Wer auf ein Amt verzichtet, sollte es nicht aus Bescheidenheit tun, denn der Unbescheidene wird es dann erhalten.

Ein guter Freund ist wie eine gute Medizin: Er lindert unsere Qualen, schenkt uns neue Kräfte und vermittelt uns das Gefühl, nicht krank, sondern gesund zu sein.

Es ist merkwürdig, daß manche Menschen sich eher ihrer Schlechtigkeit rühmen, als daß sie zugeben, auch manchmal etwas Gutes getan zu haben.

Für den Dichter ist Geschichte nicht das, was er an ihr feststellen kann, sondern was von ihr in ihm weiterlebt.

Der Mensch paßt hervorragend in diese Welt: Schon eine zehnfache Vergrößerung aller Pflanzen und Tiere würde ihn in ernsthafte Verlegenheit bringen.

Auch in der Literatur ist nicht zu bestreiten: Fast alle Dinge haben zwei Seiten, manche sogar drei.

Die Ungerechtigkeit der Geschichte besteht darin, dass wir die gleichen Augen und Ohren haben wie unsere Vorfahren, obwohl wir weit mehr hören und sehen als sie.

Die Nasenlänge, die einer dem anderen voraus ist, bildet die Ursache für manche Verwicklungen unter den Menschen.

Wer zu viele Verdachtsmomente gegen andere anhäuft, macht sich zunächst einmal selber verdächtig.

Es ist verhängnisvoll, wenn jemand wiederholt die falschen Dinge in seinen geistigen Mülleimer wirft.

Man muss schon sehr nüchtern oder sehr betrunken sein, um an die Gleichheit aller Menschen zu glauben.

Wer die Wahrheit hören will, den sollte man vorher fragen, ob er sie ertragen kann.

Man kann einem guten Aphorismus zustimmen oder ihn ablehnen; nur wenn er gleichgültig lässt, das tut weh.

Die zunehmende Wärme der Erdatmosphäre wird durch die wachsende Kälte der Menschen wieder ausgeglichen.

Der Verstand ist wie eine Fahrkarte: Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird.

Geschäftigkeit ist keine Tugend, sonst wäre der Mensch mit einem Ameisenhaufen erschaffen worden.

Es ist ein gewaltiger Irrtum zu meinen, deshalb, weil etwas gesagt worden ist, wurde es schon gehört.

Noch nie wurden so viele Worte gemacht wie heute – deshalb sind sie auch so billig geworden.

Es war zu allen Zeiten äußerst publikumswirksam, die Wahrheit kräftig zu bezweifeln.

Ein Prediger, der nicht mehr an die Kraft seiner Worte glaubt, ist wie ein Löwe mit falschen Zähnen.

Wir hoffen immer auf den nächsten Tag. Wahrscheinlich erhofft sich der nächste Tag einiges von uns.

Durch jedes Erlebnis, das uns zutiefst berührt, bringt Gott sich irgendwie in Erinnerung!

Bei Gefahr sieht man gern die gemeinsame Sache; nachher sieht jedoch alles ganz anders aus.

Die Übertreibungen mancher Politiker sind wie ein Streifenwagen, der immer mit Blaulicht fährt.

Viele Missverständnisse entstehen dadurch, dass ein Dank nicht ausgesprochen, sondern nur empfunden wird.

Der Fortschritt besteht auch darin, daß wir statt der Kanonenkugel des Mittelalters heute die Atombombe besitzen.