Franz Grillparzer Zitate

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Das Heidentum hielt den am höchsten, der die meisten Vorzüge, das Christentum den, der die wenigsten Fehler hat.

Franz Grillparzer

Von allen Tugenden die schwerste und seltenste ist die Gerechtigkeit. Man findet zehn Großmütige gegen einen Gerechten.

Franz Grillparzer

Geh einfach stets, denn viele Hüllen deuten auf Verhülltes.

Franz Grillparzer

Pöbelliteratur Glaubt ihr, man könne kosten vom Gemeinen? Man muß es hassen oder ihm sich einen.

Franz Grillparzer

Wohin seid ihr, goldne Tage? Wohin bist du, Feenland, Wo ich ohne Wunsch und Klage Lebte an der Unschulds Hand?

Franz Grillparzer

Ein schlechtes Lied verdirbt die reinste Kehle.

Franz Grillparzer

Das Genie bezieht sich auf die Auffassung, das Talent auf die Ausführung. Talent ohne Genie behält immer seinen Wert, Genie ohne Talent ist ein Wollen ohne Können. Niemand spricht mehr von Genie, als die Talentlosen.

Franz Grillparzer

Das Weib ist glücklich nur an Gattenhand.

Franz Grillparzer

Klar ist's, daß im Tun und Handeln, nicht im Grübeln, 's Leben liegt

Franz Grillparzer

Das Recht widerstreitet der moralischen Gesetzgebung, indem es das Prinzip des Egoismus über das der Liebe setzt; indes wir doch alle übereinstimmen, daß Gottes Wille doch gerade das Gegenteil sei.

Franz Grillparzer

Bin ich auch nichts geworden, Ich blieb doch, der ich war.

Franz Grillparzer

Juristen - schlechte Christen! Macht ihr einen zum Minister, wird ein guter Christ er.

Franz Grillparzer

Der Staat ist eine Anstalt zum Schutz, nicht zur Versorgung. Helfen sollen die einzelnen. Was der Staat den Verhungernden gibt, muß er den Hungernden nehmen

Franz Grillparzer

Wollt ihr Dinge vor Brand bewahren, die glimmend sind, so bitt ich euch vor allem: macht keinen Wind.

Franz Grillparzer

Der Dichtung vollen Köcher gabt ihr mir, Ein Herz, zu fühlen, einen Geist, zu denken, Und Kraft, zu bilden, was ich mir gedacht.

Franz Grillparzer

Wir aber mindern Pfundes Verwalter Was wir jung hatten, wünschen wir im Alter.

Franz Grillparzer

Der Minister des Äußeren Kann sich nicht äußern; Der Minister des Innern Kann sich nicht erinnern; Der Minister des Krieges Ist nicht der des Sieges; Nach dem Minister der Finanzen Muss alles tanzen.

Franz Grillparzer

Es zählt der Herr das Haar auf unserem Haupte; doch zählt Er nicht nur, Er bewacht.

Franz Grillparzer

Doch vergiß es nicht: die Träume, sie erschaffen nicht die Wünsche, die vorhandenen wecken sie.

Franz Grillparzer

Nichts ist so köstlich auf der Welt, als wenn eins das andere hält.

Franz Grillparzer

Ein Dichter läßt sich nicht übersetzten.

Franz Grillparzer

Fühlen und Denken, wenn man's erwägt, Sind der Blinde, der den Lahmen trägt.

Franz Grillparzer

Da kommt Rustan mit dem König, tut schon vornehm, blickt schon stolz. Ei, umgüldet's nur ein wenig, dünkt sich Edelstein das Holz.

Franz Grillparzer

Die Ehrfurcht vor fremdem Leid verlangt von uns, auf alles zu verzichten, was uns selbst Fülle und Behaglichkeit brächte.

Franz Grillparzer

Wer sich dem Dank entzieht, erniedrigt den Beschenkten.

Franz Grillparzer

Fahret wohl, ihr feigen Lügen! Ihr wart niemals meine Wahl.

Franz Grillparzer

Ästhetiker Nach Gründen suchen ist eure Schwäche, Die Kunst lebt im Vollen und Bunten, Der Grund ist auch eine Oberfläche, Nur nach unten.

Franz Grillparzer

Glücklich der Mensch, der fremde Größe fühlt und sie durch Liebe macht zu seiner eigenen.

Franz Grillparzer

Das edle Weib ist halb ein Mann, ja ganz, Erst ihre Fehler machen sie zu Weibern.

Franz Grillparzer

O schilt das goldne Jugendalter nicht, Der Kopf ist rasch, allein das Herz ist gut!

Franz Grillparzer

Der ist kein Bürger, der die eigene Sorge vergißt nicht in der Not des Allgemeinen.

Franz Grillparzer

Halt dich entfernt, teil dich nicht jedem mit, Und flieh die Schwätzer, Lungrer, Schmecker, Sieh nur, es ist ein kleiner Schritt Vom Teller- bis zum Speichel-Lecker.

Franz Grillparzer

Die Ärzte halten eine länger dauernde Reise, vorzüglich in südlichere Gegenden, für das einzige Mittel, meinem Körper und Geiste jene Spannkraft wiederzugeben, durch die allein alles Leben und Wirken bedingt wird...

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Am lautesten singen immer die, die falsch singen.

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Der Ungläubige macht mehr, als er meint, Der Gläubige weniger, als ihm scheint.

Franz Grillparzer

Hoffnung und Erinnerung sind Rosen, von einem Stamme mit der Wirklichkeit, nur ohne Dornen.

Franz Grillparzer

Was ist der Erde Glück? - Ein Schatten! Was ist der Erde Ruhm? - Ein Traum! Du Armer! Der von Schatten du geträumt! Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

Franz Grillparzer

Wen das Auge nicht überzeugen kann, überredet auch der Mund nicht.

Franz Grillparzer

Allzuviel geht gleich mit allzuwenig.

Franz Grillparzer

Willst du mit den Kinderhänden In des Schicksals Speichen greifen? Seines Donnerwagens Lauf Hält kein sterblich Wesen auf.

Franz Grillparzer

Nur die Künstler verderben die Kunst.

Franz Grillparzer

Auf die Masse soll und muss jeder Dichter wirken, mit der Masse nicht.

Franz Grillparzer

Geläng' es mir, des Weltalls Grund, somit auch meinen, auszusagen, so könnt' ich auch zur selben Stund mich selbst auf meinen Armen tragen.

Franz Grillparzer

Der Mann bracht' es auf siebzig gar; Das heißt: von seinem siebenten Jahr Hat all sein Wirken von Kind bis jetzt Nur eine Null ihm zugesetzt.

Franz Grillparzer

Die Poesie und die Theologie Sind eben beide Phantasie, Nur die eine erfindet ihre Gestalten, Die andere spielt mit den vorhandenen alten.

Franz Grillparzer

Was verworren war, wird helle, was geheim, ist's fürder nicht; die Erleuchtung wird zur Wärme, und die Wärme, sie ist Licht.

Franz Grillparzer

Musikalisch Ein Dilettant freut sich zu Haus An seinem eigenen Geklimper Doch tritt seine Kunst in die Welt hinaus Veredelt er sich zum Stümper.

Franz Grillparzer

Böses Wetter, böses Wetter! Es entladen sich die Götter, Reinigen ihr Wolkenhaus, Und die Menschen badens aus.

Franz Grillparzer

Wär' nur der Mensch erst wahr', er wär' auch gut. Wie könnte Sünde irgend noch bestehn, Wenn sie nicht lügen könnte, täuschen? Erstens sich, Alsdann die Welt, dann Gott, ging es nur an!

Franz Grillparzer

Drum ist der Österreicher froh und frank, trägt seinen Fehl, trägt offen seine Freuden, beneidet nicht, läßt lieber sich beneiden! Und was er tut, ist frohen Muts getan.

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