Friedrich Nietzsche Zitate
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Wie ganz anders nimmt sich ein von Freundeshand geschildertes Ereignis, selbst kleiner Art, aus als irgendwelche Großtaten, über denen der häßliche Dunst des Zeitungspapiers sich lagert.
Friedrich NietzscheGegen einen unabhängigen Menschen, welcher es verschmäht, Leithammel zu sein, nährt der europäische Mensch einen Verdacht, als ob er ein schweifendes Raubtier sei.
Friedrich NietzscheUnd nun nimm zum Danke eine kleine Wahrheit! Bin ich doch alt genug für sie! Wickle sie ein und halte ihr den Mund, sonst schreit sie, diese kleine Wahrheit. Gib mir, Wein, deine kleine Wahrheit! sagte ich. Und also sprach das alte Weiblein: Du gehst zu Frauen? Vergiß die Peitsche nicht!
Friedrich NietzscheMit Chopin verglichen, war mir selbst Beethoven ein halbbarbarisches Wesen, dessen große Seele schlecht erzogen wurde, so dass sie das Erhabene vom Abenteuerlichen, das Schlichte vom Geringen und Abgeschmackten nie recht zu unterscheiden gelernt hat.
Friedrich NietzscheWenn sich jemand vor uns entschuldigt, so muß er es sehr gut machen: sonst kommen wir uns selbst leicht als die Schuldigen vor und haben eine unangenehme Empfindung.
Friedrich NietzscheEitelkeit ist die Haut der Seele.
Friedrich NietzscheEs kommt in der Wirklichkeit nichts vor, was der Logik streng entspräche.
Friedrich NietzscheVergeh! Doch alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit.
Friedrich NietzscheSobald ich jetzt sagen muß: „Ich halte die Einsamkeit nicht mehr aus!“, so empfinde ich eine unsägliche Erniedrigung vor mir selber – ich bin dem Höchsten, das in mir ist, abtrünnig geworden.
Friedrich NietzscheDie Größe liegt nicht in der Richtung, sondern in der Kraft. Die Kraft seiner Bosheit ist die Größe des Verbrechers.
Friedrich NietzscheDer Erfolg war immer der größte Lügner.
Friedrich NietzscheIch bin der Antiesel par excellence und damit ein welthistorisches Untier.
Friedrich NietzscheBildung ist das Leben im Sinne großer Geister mit dem Zwecke großer Ziele.
Friedrich NietzscheAuch im Hasse gibt es Eifersucht: wir wollen unseren Feind für uns allein haben.
Friedrich NietzscheVorsicht In jener Gegend reist man jetzt nicht gut; und hast du Geist, sei doppelt auf der Hut! Man lockt und liebt dich, bis man dich zerreißt; Schwarmgeister sind’s -: da fehlt es stets an Geist.
Friedrich NietzscheDas tiefe Leiden macht vornehm; es trennt.
Friedrich NietzscheDenn viele Menschen… sind selber Intervalle und Pausen in der Symphonie des wirklichen Lebens.
Friedrich NietzscheSchlecht-Schreiben wird in Deutschland als ein nationales Vorrecht behandelt.
Friedrich NietzscheAlles Große wächst neben dem bösen Gewissen.
Friedrich NietzscheDer Glaube kann zwar keine Berge versetzen, aber er vermag Berge dorthin zu setzen, wo keine sind.
Friedrich NietzscheDas Gesetz, die gründlich realistische Formulierung gewisser Erhaltungsbedingungen einer Gemeinde, verbietet gewisse Handlungen in einer bestimmten Richtung, nämlich insofern sie gegen die Gemeinde sich wenden.
Friedrich NietzscheZufriedenheit schützt selbst vor Erkältung. […]
Friedrich NietzscheMan liebt nicht den Menschen, sondern die Vorstellung, die man von ihm hat.
Friedrich NietzscheMeine Humanität besteht nicht darin, mitzufühlen, wie der Mensch ist, sondern es auszuhalten, dass ich ihn mitfühle…
Friedrich NietzscheDie Deutschen sind von vorgestern und übermorgen – sie haben noch kein Heute.
Friedrich NietzscheMan sieht sich selber immer einige Schritte zu nah; und den Nächsten immer einige Schritte zu fern.
Friedrich NietzscheAlles am Weibe ist ein Rätsel, und alles am Weibe hat eine Lösung: sie heißt Schwangerschaft.
Friedrich NietzscheDer Witz ist das Epigramm auf den Tod eines Gefühls.
Friedrich NietzscheDie Einsamkeit mürbt, die Einsamkeit verdirbt.
Friedrich NietzscheDie Dummheit der Guten ist unergründlich klug.
Friedrich NietzscheErkenne dich selbst, ist die ganze Wissenschaft. Erst am Ende der Erkenntnis aller Dinge, wird der Mensch sich selber erkannt haben. Denn die Dinge sind nur die Grenze des Menschen.
Friedrich NietzscheDer Weise wird unwillkürlich mit den andern Menschen leutselig umgehen, wie ein Fürst, und sie, trotz aller Verschiedenheit der Begabung, des Standes und der Gesittung, leicht als gleichartig behandeln: was man, sobald es bemerkt wird, ihm sehr übel nimmt.
Friedrich NietzscheWir legen nicht eher besonderen Wert auf den Besitz einer Tugend, bis wir deren völlige Abwesenheit an unserem Gegner wahrnehmen.
Friedrich NietzscheVäter haben viel zu tun, um es wieder gut zu machen, daß sie Söhne haben.
Friedrich NietzscheMan kann nicht hoch genug von den Frauen denken: aber deshalb braucht man noch nicht falsch von ihnen zu denken.
Friedrich NietzscheMan ist ein Mann seines Faches um den Preis, auch das Opfer seines Faches zu sein.
Friedrich NietzscheEin Zeugnis der Liebe. Jemand sagte: Über zwei Personen habe ich nie gründlich nachgedacht: es ist das Zeugnis meiner Liebe zu ihnen.
Friedrich NietzscheDen Wert eines Menschen kann man daran ermessen, wieviel Einsamkeit zu ertragen er fähig ist.
Friedrich NietzscheDas verwundbarste Ding und doch das unbesiegbarste ist die menschliche Eitelkeit: ja, durch die Verwundung wächst seine Kraft und kann zuletzt riesengroß werden.
Friedrich NietzscheWenn man klug ist, tut man am besten daran, weise zu sein.
Friedrich NietzscheÄhnliche Qualitäten, sollten wir sagen, statt gleich.
Friedrich NietzscheWen nennst du schlecht? – Den, der immer beschämen will.
Friedrich NietzscheDu sollst dich der Sonne zuwenden, nicht dem Schatten.
Friedrich NietzscheDas Wort „Tugend“ ist in Deutschland altmodisch verrostet und ein wenig lächerlich geworden: Man bemerkt aber auch praktisch nichts mehr von der Strenge der Selbstzucht, von dem kategorischen Imperativ und einer bewussten Moralität.
Friedrich NietzscheIn der vergoldeten Scheide des Mitleids steckt mitunter der Dolch des Neides.
Friedrich NietzscheDer Erfolg gibt oft einer Tat den vollen ehrlichen Glanz des guten Gewissens, ein Misserfolg legt den Schatten von Gewissensbissen über die achtungswürdigste Handlung.
Friedrich NietzscheEs gibt etwas in mir, das ich Mut heiße: das schlug bisher mir jeden Unmut tot.
Friedrich NietzscheSonderlich die, welche sie „die Guten“ heißen, fand ich als die giftigsten Fliegen: sie stechen in aller Unschuld, sie lügen in aller Unschuld; wie vermöchten sie, gegen mich – gerecht zu sein!
Friedrich NietzscheIn dieser Woche habe ich dreimal die Matthäuspassion gehört, jedesmal mit demselben Gefühl der unermesslichen Verwunderung. Wer das Christentum völlig verlernt hat, der hört es hier wirklich wie ein Evangelium; es ist dies die Musik der Verneinung des Willens, ohne Erinnerung an die Askesis.
Friedrich NietzscheMan hat immer etwas Nötigeres zu tun, als sich zu verheiraten: Himmel, so ist mirs immer gegangen!
Friedrich Nietzsche