Friedrich Schiller Zitate
seite 8
Der Dichtkunst heilige Magie Dient einem weisen Weltenplane; Still lenke sie zum Ozeane Der großen Harmonie.
Wahrheit Eine nur ist sie für alle, doch siehet sie jeder verschieden; Daß es eines doch bleibt, macht das Verschiedene wahr.
Ein Geist, der sich allein liebt, ist ein schwimmender Atom im unermeßlichen leeren Raume.
Sobald mir einer merken läßt, daß ihm in poetischer Darstellung irgendetwas näher anliegt, als die innere Notwendigkeit und Wahrheit, so gebe ich ihn auf.
Wer bei Soldaten sucht Gottesfurcht und Zucht, wird wenig finden, tät er auch hundert Laternen anzünden.
O selig der, dem aus Nachklang goldener Tage die Tröstung blühet für die Gegenwart.
Menschen! – Menschen! falsche heuchlerische Krokodilbrut! Ihre Augen sind Wasser! Ihre Herzen sind Erz! Küsse auf den Lippen! Schwerter im Busen!
Wir wissen den getreuen Freund zu ehren. Dem Falschen wehren, ist der Klugheit Pflicht.
Willst du dich selber erkennen, so sieh, wie die anderen es treiben, willst du die anderen verstehen, blick in dein eigenes Herz.
Jede Empfindung ist nur einmal in der Welt vorhanden, in dem einzigen Menschen, der sie hat; Worte aber muß man von tausenden gebrauchen, und darum passen sie auf keinen.
Warum kann der lebendige Geist dem Geist nicht erscheinen? Spricht die Seele, so spricht ach! schon die Seele nicht mehr.
Einsamkeit, Abgeschiedenheit von Menschen, äußere Ruhe um mich her und innere Beschäftigung sind der einzige Zustand, in dem ich noch gedeyhe.
Schnell knüpfen sich der Liebe zarte Bande, Wo man beglückt, ist man im Vaterlande.
Unaufhaltsam enteilet die Zeit! – Sie sucht das Beständ’ge. Sei getreu, und du legst ewige Fesseln ihr an.
Jedes Lob, auch wenn es noch so verdient ist, ist Schmeichelei, wenn man es an die Großen richtet.
Den Saamen legen wir in ihre Hände, ob Glück, ob Unglück aufgeht, lehrt das Ende.
Wo eine Entscheidung soll geschehen, da muß vieles sich glücklich treffen und zusammenfinden.
Der Mensch bedarf des Menschen sehr zu einem großen Ziele; nur in dem Ganzen wirket er, viel Tropfen geben erst das Meer.
Der raset, der den Tod herbeiwünscht! Besser in Schande leben, als bewundert sterben.
Es ist nicht wahr, was man gewöhnlich behaupten hört, daß das Publikum die Kunst herabzieht; der Künstler zieht das Publikum herab, und zu allen Zeiten, wo die Kunst verfiel, ist sie durch die Künstler gefallen.
Doch war das Leben auch finster und wild, So blieb doch die Liebe lieblich und mild.
Die Vernunft hat ihre Epochen, ihre Schicksale wie das Herz, aber ihre Geschichte wird weit seltner behandelt.
Warum soll es die ganze Gattung entgelten, wenn einige Glieder an ihrem Werte verzagen?
Wissen sie nichts Vernünftiges zu erwidern, schieben sie’s einem geschwind in das Gewissen hinein.
Meistens gelangen die Menschen nur durch die Folgen der Unordnung zur Einführung der Ordnung, und Gesetzlosigkeit führt gewöhnlich erst zu Gesetzen.
Ehrlicher Name! Wahrhaftig eine reichhaltige Münze, mit der sich meisterlich schachern läßt, wer’s versteht, sie gut auszugeben.