Brieftauben kommen eher zurück als verliehene Bücher.

Die subjektive Wahrheit, die wir erfahren können, ist die subjektive Wirklichkeit.

Die Presse druckt und unterdrückt Meinungen.

Manchmal sind Gegenspieler nützlicher als Fürsprecher.

Die Hochsprache beschreibt, der Dialekt charakterisiert.

Der Glückliche genießt den Augenblick, der Zufriedene den Ablauf der Zeit.

Gelegenheit macht Opportunisten.

Sie füllte die innere Leere mit äußerer Eleganz.

Frustration ist die Migräne, die die ehrgeizigen Männer befällt.

Alles Erhabene ist etwas Sakrales.

Nicht alle Verrückten von gestern mutieren zu Genies von morgen.

Eine Henkersmahlzeit ist die ultima ration.

Der kritische Geist ist ein Kosmopolit.

Die Nähe schafft noch keine Intimität.

Jeder hält in einer Gesellschaft denjenigen für einen Trinker, der mehr als er selbst trinkt.

Nationale Geschichtsschreibung nähert sich nur tendenziell der Wahrheit.

Vor der Selbstverwirklichung kommt die Selbstermöglichung.

Spontane Bosheiten sind leichter zu verzeihen als wohlüberlegte.

In den Kindern hält uns Gott wie in einer Blumensprache ewige Wahrheiten vor Augen.

Mitleid ist wohlfeiler als tätige Nächstenliebe.

Ist ein Chef, der im Büro Sekretärinnen vernascht, ein Schreibtischtäter?

Es gibt die keusche Anmut des Ebenmaßes und die sinnliche Schönheit des Unregelmäßigen.

Jeder Realitätsverlust gebiert eine neue Scheinwelt.

Der ewige Krieg ist der gegen die Unvernunft.

Eitle Frauen verschweigen ihr Alter sogar in den Todesanzeigen.

Auf Kontinuität setzen vor allem die, denen noch nie etwas Neues eingefallen ist.

Boulevardzeitungen sind Frivolver-Blätter.

Ein Intellektueller ist ein Mensch, der sich vieles vorstellen und wenig anstellen kann.

Wenn der Wohlstand einzieht, nistet sich die Zwietracht als Untermieter sehr bald ein.

Er war so schweigsam, daß man zu sagen geneigt war: Er litt an chronischem Schweigefluß.

Abgesetze Politiker sind Fallobst, das nach oben fällt.

Gedanken waren stets Abtrünnige.

Mitleid ist die erste Stufe der Machtergreifung über einen anderen Menschen.

Nicht jeder Unsinn ist Schwachsinn.

Notorische Rechthaber sind Machthaber.

Früher war die Ehre das Maß aller Dinge, heute ist es das Geld.

Sehr gefährlich sind Politologen, die neben der Vergangenheit auch noch die Zukunft verfälschen.

Wer den guten Ton beherrscht, sollte sich nicht immer auf ihn berufen.

Viele sind willig, wenige fähig.

Das Meistzitierte ist selten das Meistgelesene.

oh tempora, oh zores!

Der Neid ist wie der Tod, auch er verschont weder Arm noch Reich.

Wer ein Exempel statuieren will, statuiert gleichzeitig eine Ungerechtigkeit.

Ein Unmensch trifft nur Untermenschen.

Was auf dem Wege liegt, liegt nicht immer auf der Straße.

Er handelte stets bona perfide.

Man will das besitzen, was andere haben, ohne zu wissen, unter welchen Entbehrungen Besitztümer angehäuft wurden.

Die Korruption beginnt schon, wenn man sich durch finanzielle Zuwendungen Gewogenheit erkauft.

Bildung ist ein Vehikel, das immer wieder neu gestartet werden muss.

Wahlenthaltung ist eine Art Stimmbruch.