Zitate von Gjergj Perluca
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Diejenigen Journalisten, die politische Phänomene, Verhaltensweisen, Stellungnahmen oder Reaktionen nicht zu deuten vermögen, sondern nur daran herumdeuteln, sind Feinde der Freiheit.
Völker, die aus der Geschichte nicht lernen, lassen Geschichte entstehen, die wegen dieses Defizits auch ihre Bestrafung enthält.
Gebildet zu sein bedeutet nicht nur, geschliffene Schlußfolgerungen formulieren zu können, sondern auch, sie als solche argumentativ wahrzunehmen.
Nationale und religiöse Zugehörigkeit oder Herkunft sind weder Verdienst noch Mangel, sie können aber wegen Vorurteilen zu Vorteilen oder Nachteilen werden.
Nur rationales Denken ermöglicht die Richtigkeit unserer Wahrnehmungen und bekräftigt die Intuition, ohne die Fortschritt unmöglich ist.
Die großartigsten Ideen sind diejenigen, die zu jeder Zeit aktuelle Faszination ausüben.
Bei Debatten ersetzen Menschen mit einem Defizit an rationalem Denken dieses oft mit Zynismus, stumpfer Ironie oder Wichtigtuerei.
Völker, die Helden brauchen, sind nicht glücklich; doch tief unglücklich sind jene, die Helden brauchen, aber keine haben.
Was sich in rechtlichen Urteilen als absurd oder unverständlich ergibt, sollte als Justizirrtum interpretiert werden.
Inkompetente Leute können mangels Kompetenz ihre Inkompetenz nicht erkennen; das ist nicht nur ihre persönliche Tragik, sondern oft auch eine große Belastung für die Gesellschaft.
Die Aufnahme eines aggressiven messianischen Programms ist das Unheilverkündendste, weil seine Anwendung erfordert, im Namen des Messianischen nie in moralische und humanitäre Dilemmata zu geraten.
Kunst ist die Möglichkeit, die gesamte Welt, einschließlich der Kunst selbst, positiv zu beeinflussen und zu verändern.
Amnestie ist Verzicht auf gerechte Urteile, damit das Wesentlichste der Justiz bestehe.
Reue ist ein unmißverständliches Zeichen für Selbstkorrektur, und wenn sie zu spät kommt, verursacht sie Trübsal.
Jede Diktatur regiert machiavellistisch, weil sie ihre Inhumanität heiligt, indem sie sie als eine sittliche Auferstehung darstellt.
Versuche, die Macht um jeden Preis zu erlangen und zu behalten, fördern verbrecherische Triebe, produzieren Mörder und brutalisieren die Gesellschaft.
Es ist eine Katastrophe, wenn die Justiz den Ungerechten nicht mehr gerecht zu werden imstande ist.
Weil das Schicksal unbestechlich ist, ist die Hoffnung ein ewiges Element der menschlichen Realität.
Ohne Kompetenz, Intuition und Mut kann es hingebungsvolles Engagement nicht geben. Der starke Wille allein genügt nicht dazu.
Es ist einer der entscheidensten Parameter der zivilisierten Politik, immer den Mut zu haben, auf Populismus zu verzichten.
Man braucht keinen Regenschirm für den gestrigen Regen, wohl aber Schutzmaßnahmen gegen die Ideen von gestern.
Nachgeben um des Friedens willen und Verharmlosung destruktiven Verhaltens und von Provokationen vergrößert die Dilemmata stetig und bringt den Krieg näher.
Die Geschichte wird verfälscht, wenn ihre patriotischen Aspekte zur Legende umgeformt werden.
Jeder schwelende Konflikt zerfrißt die Fundamente der Demokratie, solange er nicht akut wird.
Politiker, die Maßstäbe setzen und deswegen ihre politische Karriere aufs Spiel setzen, sind oft Propheten, die dazu beitragen, die Demokratie zukunftsorientiert weiterzuentwickeln.
Die Launen des Schicksals können die Pläne wahrer Staatsmänner vernichten, aber nicht ihre Botschaften.
Man hat auch dann mit Gesprächs-Boykott zu tun, wenn Gesprächspartner auf Empathie verzichten und stur Selbstgerechtigkeit demonstrieren.
Es ist egal, ob du vor oder nach dem gut durchdachten, ehrlichen und fleißigen Engagement betest, denn Gott hat immer Zeit, dein Gebet zu erhören, wenn auch das Schicksal es will.
Um einen gesunden Kompromiss schließen zu können, braucht man einen guten Verstand, Mut und Friedensbereitschaft, und zwischen denen gibt es keine Hierarchie.
Für jede Gesellschaft es ist lebenswichtig, dass das eherne Gesetz der Elitenbildung über egalitäre Ideale obsiegt. Die Eliten sind nicht alles, aber ohne sie wird alles nichts.
Wer vom Misstrauen besessen ist, der kann zu einem Selbstverständnis, das auf Freiheit und Demokratie beruht, nicht finden.
Der Tod kennt keine Günstlinge, wohl aber das Schicksal, das nicht selten auch den Tod regiert.
Inkompetenz oder Vorurteile sowie Mangel an Willen, der Wahrheit auf die Spur zu kommen, macht jede Sachdiskussion unmöglich.
Für visionäre Staatsmänner es ist heute eine Priorität, den Grenzen das Trennende zu nehmen; für politische Fanatiker ist die Unantastbarkeit der Grenzen ein Engagement von beispielloser Brisanz.
Wenn das Problem der kultivierten Kommunikation nicht stetig akut bleibt, verliert die Demokratie ihre Chancen.
Der Zweck heiligt die Mittel – für einen guten Zweck sind alle Mittel erlaubt, was oft zweckentfremdete Mittel heiligt, selbst das perfideste Zweckdenken.
Wenn beim Gesprächspartner kein Gespür für Nuancen und Doppeldeutigkeiten existiert, verlässt die Diskussion das Gebiet der seriösen und fruchtbaren Kommunikation.
Zerstörung von Werten und Missachtung von konstruktiven Beiträgen heißt Barbarei, und die Gleichgültigkeit ist ihr sehr förderlich.