Zitate von Honoré de Balzac
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Und schließlich erfahren auch nur die keine Enttäuschung, die überhaupt passiv sind.
Provinz bleibt Provinz, sie macht sich lächerlich, wenn sie Paris nachäffen möchte.
Die meisten Menschen haben bei ihrer Ehe nur die Fortpflanzung, den Besitz, das Kind im Auge. Aber weder die Fortpflanzung noch der Besitz noch das Kind stellen das Glück dar.
Der Mann, der die Abstufungen der Lust geschickt zu erkennen, sie zu entwickeln, ihnen einen neuen Stil, einen originalen Ausdruck zu verleihen weiß, hat das Zeug zu einem genialen Ehemann.
Die Einsamkeit ist eine schöne Sache, aber man braucht einen, der einem sagt, die Einsamkeit ist eine schöne Sache.
In Geldsachen ist alles in Ordnung zu bringen – aber die Gefühle sind unbestechlich.
Die Männer lieben jene Frauen am leidenschaftlichsten, die es verstehen, ihnen die leckersten Dinge vorzusetzen.
O ja, es gibt einen Gott, und er hat ein Paradies für uns bereit, denn sonst ist unsere Erde ein Unsinn.
Bei einem Liebhaber kommt stets die Geliebte zuerst und dann er selber; beim Ehemann ist es umgekehrt.
Zu den köstlichsten Freuden des Junggesellenlebens zählt jeder Mann die Unabhängigkeit des Aufstehens.
Die Kritik gleicht einer Bürste. Bei allzu leichten Stoffen darf man sie nicht verwenden; denn sonst bliebe nichts mehr übrig.
Es gibt Gedanken, denen wir gehorchen, ohne sie zu kennen. Sie sind in uns, ohne daß wir es wissen.
Echte Liebe schenkt tausendmal mehr Wonnen als die flüchtigen Leidenschaften, die wir erregen.
Im allgemeinen enthüllt eine junge Frau ihren wahren Charakter erst nach zwei oder drei Jahren der Ehe.
Welche Schande für unsere Zeit, daß sie Bücher herstellt, die nicht von Dauer sind!
Von allen Leiden, die ein innerer Krieg über ein Land bringen kann, ist es das größte, daß eine der beiden Parteien sich zuletzt stets um Hilfe an das Ausland wendet.
Bei der Wahl zwischen der Nichtigkeit der Männer, die sie umgaben, und dem Nichts musste eine so überlegene Frau das Nichts vorziehen.
Dachstubenlyrik lebt vom Luxus der Gefühle – was würde aus der Liebe ohne diesen Reichtum werden!
Wenn es überall Religionen gäbe, wären die Gesetze unnötig; religiöse Völker haben stets nur wenig Gesetze.
Ein kluger Mann sagt seiner Frau, er verstehe sie, und versucht dann nichts, um es ihr zu beweisen.
Die Philosophen haben die Bemerkung gemacht, daß die Gewohnheiten der Jugend im Greisenalter mit großer Stärke wiederkehren.
Wir gehen eher an den Folgen einer getäuschten Hoffnung zugrunde als an der Reue über eine bestimmte Tat.
Wenn der Geiz sich ein Ziel setzt, hört er auf ein Laster zu sein. Er ist dann das Mittel der Tugend; seine übertriebenen Entbehrungen werden zu beständigen Opfern; er hat, mit einem Wort, die Größe der Absicht, die sich unter seiner Niedrigkeit verbirgt.
Es ist leichter, Liebhaber als Ehemann zu sein, weil es schwerer ist, alle Tage Geist zu haben, als von Zeit zu Zeit eine hübsche Bemerkung zu machen.
Üppige Frauen sind ein herrlicher Anblick. Sie brauchen sich nur zu zeigen, so siegen sie.
Die soll unablässig ein Ungeheuer bekämpfen, das alles verschlingen will, was an ihr erhaben ist: Die Gewohnheit.
Wenn der Mensch glaubt, die Dinge vervollkommnet zu haben, hat er sie in Wahrheit nur an eine andere Stelle gerückt.
Man hat die sozialen Kräfte, die den verschiedenen Berufen zugrunde liegen, noch nicht genügend studiert.
Die Hand schwitzt gewissermaßen Leben aus, und überall, wo sie hingelegt wird, läßt sie die Spuren einer Zaubermacht zurück; daher kommt denn auch auf ihre Rechnung die Hälfte aller Wonnen der Liebe.
Wenn die öffentliche Meinung erst einmal in Bewegung geraten ist, ist es sehr schwierig, sie aufzuhalten.
Niemals wird ein Ehemann so gut gerächt werden wie durch den Liebhaber seiner Frau.
Er will nun mal irgend einen Erben haben, eine Dummheit, die in der menschlichen Natur begründet liegt.