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Der Eltern Tugend ist große Mitgift.
HorazWenn das Herz nicht Untertan ist, herrscht es.
HorazKurz sei dein Rat, wann immer du einen solchen gibst.
HorazNichts bewundern ist die ganze Kunst, die ich weiß, den Menschen glücklich zu machen und zu erhalten.
HorazDenn es handelt sich um deine Habe, wenn das Haus des Nachbarn brennt.
HorazAllen Beifall gewinnt, wer das Nützliche unter das Angenehme mischt dadurch, dass er den Leser ebenso erfreut wie ermahnt.
HorazSuche im Unglück niemals die Fassung zu verlieren!
HorazDas Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.
HorazDa wir noch sprechen, ist schon entflohen die neidische Zeit: Greife den Tag, nimmer traue dem nächsten.
HorazWas zeigt Trunkenheit nicht an? Sie deckt Verborgenes auf.
HorazHelden lebten schon vor Agamemnon in großer Zahl. Vixere fortes ante Agamemnona multi.
HorazDenn wenn dein Buckel deinen Freund nicht kränkt, mußt du auch dessen Warzen übersehen, da, wer um Nachsicht bittet, sie auch üben soll.
HorazKürze ist erforderlich, um den Gedanken fortlaufen zu lassen.
HorazEst quaedam flere voluptas. Irgendwie tut es wohl, sattsam sich auszuweinen.
HorazLange vor den Hellenen war - ein Weibchen der Gegenstand und Zunder wilder Fehden.
HorazDenn nichts Vollkommenes gibt es auf Erden.
HorazLuft allein, nicht das Herz vertauscht, wer über das Meer rennt.
HorazMan kann die Natur mit einer Forke vertreiben, aber sie kehrt immer wieder zurück.
HorazDie Jahre rauben uns während ihres Ablaufs ein Glück nach dem anderen.
HorazIn der Liebe gibt es zweierlei Übel: Krieg und Frieden.
HorazDa gilt es zu feiern, recht lange zu schlafen und ganz ohne Tadel dann gemütlich beisammen die Sommernacht reizvoll zu verplaudern.
HorazDas Publikum mag mich auspfeifen, aber wenn ich zu Hause bin und an mein Geld denke, klatsche ich Beifall.
HorazLerne, großes Glück zu ertragen!
HorazSchuld verschandelt auch Wohlgeborene.
HorazEs macht Spaß, sich ab und zu gehen zu lassen. Dulce est desipere in loco.
HorazNutze den Tag und verlass dich möglichst wenig auf den folgenden.
HorazPhantasie ist die Kunst, aus Fehlern zu lernen, die man noch machen wird.
HorazDeines Reichtums wird sich ein Erbe bemächtigen.
HorazRichtiges Denken ist Quell und Bedingung richtigen Schreibens.
HorazWer ausreichend für seinen Bedarf hat, ist nicht arm.
HorazWas würde aus der Menschheit, wenn man nicht von Zeit zu Zeit Heldengeister auftreten, um ihr einen neuen Schwung zu geben, ihr aufzuhelfen, sie zu erfrischen? Gerade durch diese Heroen wird das Leben der Sittlichkeit immer wieder neu geboren.
HorazDie Tugend kommt nach den Talern.
HorazGemmen, Marmor, Elfenbein, Thyrrenersiegel, Gemälde, Silber, purpurgefärbte Gewänder haben viele Menschen nicht, und es gibt auch solche, denen nichts daran gelegen ist.
HorazWas suchen wir andere Länder unter anderer Sonne? Entkommt, wer sein Land hinter sich läßt, sich selber?
HorazInner- und außerhalb der Mauern wird gesündigt. Intra muros peccatur et extra.
HorazWende oft den Griffel.
HorazDie Tugend liegt darin, das Laster zu fliehen, und von Dummheit frei zu sein, ist der Beginn der Weisheit.
HorazEin Habgieriger leidet immer Mangel.
HorazForsche nicht, was morgen sein wird.
HorazDer verdient, daß man ihn glücklich preise, der der Götter milde Gaben weise nutzt und unverdientes Mißgeschick mutig trägt.
HorazLaß von Gefahr umdrängt, dich unerschrocken und standhaft sehn, doch bei zu gutem Wind versäume nicht, die aufgeblähten Segel aus kluger Vorsicht einzuziehen!
HorazEinmal ausgesprochen, fliegt ein Wort unwiderruflich davon.
HorazSinnlose Kraft stürzt unter der eigenen Wucht.
HorazDer wahrheitsliebende Bachus legt das umhüllende Herz bloß.
HorazDie Dichter wollen entweder Nutzen bringen oder Freude bereiten.
HorazEs gibt ein Maß in allen Dingen, es gibt es schließlich bestimmte Grenzen.
HorazDer Tod ist die äußerste Grenze alles Irdischen.
HorazWas nützt mir das Glück, wenn ich mich seiner nicht bedienen darf?
HorazWer etwas will, muß auch die Mittel wollen.
HorazWenn's zur Zeit schlecht läuft, wird es nicht auch in der Zukunft so sein.
Horaz