Jeremias Gotthelf Zitate

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Die Freundlichkeit ist der Schlüssel zu allen Herzen; sie wird viel zu wenig beachtet und bei Kindern zu wenig darauf gesehen, tausendmal des Tages sollte man daran erinnern.

Jeremias Gotthelf

Aus dem Kerne, den die Menschen verworfen, läßt Gott oft emporwachsen die edelste Frucht.

Jeremias Gotthelf

Der Mensch ahnt, was er tut, aber weit über seinen Gesichtskreis hinaus wachsen die Folgen seiner Tat.

Jeremias Gotthelf

Es kömmt Angst, und über jedes eine andere.

Jeremias Gotthelf

Junge Liebe besonders ist gar gern empfindlich und reizbar; sie ist noch nicht in Wettersturm und Sonnenhitze fest und kompakt geworden.

Jeremias Gotthelf

Werde etwas demütiger; das ist die Hauptsache, welche dir fehlt, du leidest halt auch an einer Zeitkrankheit, bist zu hochmütig, nicht gegen die Menschen, sondern eigentlich gegen Gott, und das ist eben der Unsinn.

Jeremias Gotthelf

Der moralische Mensch hat so gut seine Respiration wie der physische, und nur durch diese bleiben wir lebendig.

Jeremias Gotthelf

Es ist eben die schwerste Lebensaufgabe, das Schwere auf sich zu nehmen, vor dem Schwersten nicht zu zagen und zittern. Das meiste Unglück der Menschen besteht eigentlich nur darin, daß sie sich mit Händen und Füßen gegen das Kreuz, das sie tragen sollen und tragen müssen, stemmen und wehren.

Jeremias Gotthelf

Je weniger man ist, desto wichtiger glaubt man sich machen zu müssen.

Jeremias Gotthelf

Die Welt wäre eigentlich voller Freuden, man könnte deren auflesen bei jedem Schritt und Tritt; aber man muß eigene Augen haben, sie zu sehen, man muß eine Art von Glückskind sein dafür.

Jeremias Gotthelf

Wo der Mensch das Gute will, da soll er handeln, den Erfolg aber Gott überlassen.

Jeremias Gotthelf

Eine einzige Handlung, unbedacht und leichtsinnig vollbracht, als unbedeutend geachtet, kann entscheidend für ein ganzes Leben werden.

Jeremias Gotthelf

So geht es: wenn man zu äußerlich wird, fängt es innerlich an zu fehlen, wer zu viel schießt, kömmt ums Pulver, und wer mit Liebesbriefen bombardiert, um die Liebe.

Jeremias Gotthelf

Das, was Eltern einander sagen, macht einen weit tieferen Eindruck auf Kinder, als die Eltern sich vorstellen.

Jeremias Gotthelf

Wenn jemand einen lieben Brief erhält, wie oft fährt seine Hand in die Tasche und liest ihn von neuem?

Jeremias Gotthelf

Im Trotze, der nimmt, erstarrt so gerne die Liebe, die gibt.

Jeremias Gotthelf

Zuviel auf einmal wollen, das ist vom Bösen.

Jeremias Gotthelf

Je mehr jemand zu Klagen Ursache gibt, desto mehr vermeint er, selbst Ursache zu Klagen zu haben.

Jeremias Gotthelf

Vor der rechten Kraft beugt sich alles, und die rechte Kraft ist es ja, welche der Mensch unwillkürlich verehrt in Liebe und Demut.

Jeremias Gotthelf

Wer nicht danken kann, kann auch nicht lieben.

Jeremias Gotthelf

Es ist sehr kurios, wie verschieden man eine Sache ansehen kann, je nachdem, ob sie uns oder jemand anders angeht.

Jeremias Gotthelf

Es ist schön, mit den kleinen Dingen glücklich zu sein!

Jeremias Gotthelf

Es ist kein Jammer entsetzlicher als der eines ganz plötzlich öde gewordenen Herzens.

Jeremias Gotthelf

Es ist traurig, wenn über einem Leben keine anderen Sterne stehen als Mahlzeiten.

Jeremias Gotthelf

Er trug bloß eine Krankheit davon, er erkältete sich das Herz und das ist hundertmal ärger als wenn man sich Füße, Kopf und über und über die ganze Haut erkältet.

Jeremias Gotthelf

Nur kein Mißtrauen gehabt, nur nicht alle Tage neue Liebesproben erdacht, jedenfalls soll immer der Grundsatz gelten, daß, was einer für sich fordert, er auch dem andern zu leisten willig und bereit sein soll.

Jeremias Gotthelf

[…] [Das] Rechte beugt sich nicht nach den Umständen, es ist nicht ein Bohnenstecken, den man abbrechen kann, wenn er lang ist, auch nicht eine Summe Geldes, an der man märten kann.

Jeremias Gotthelf

Deswegen hat uns Gott der Zukunft Schoß verdunkelt, den Vorhang gezogen vor die Herzen der Menschen, daß wir lernen in echtem Heldensinn und hingebendem Vertrauen das Rechte tun, ohne nach dem Gelingen zu fragen, ohne die Anstrengung mit dem Kampf zu messen.

Jeremias Gotthelf

Die Liebe wird durch nichts mehr erkältet und abgekühlt als durch die Selbstsucht und den Eigennutz, welcher auf die Liebe spekuliert.

Jeremias Gotthelf

Leider bleiben auf der Welt die meisten Herzen sich fremde, sind doch die meisten Menschen sich fremde in den eigenen Herzen.

Jeremias Gotthelf

Das „dumm“ ist ein gar seltsam Wort, es gleicht gar oft dem Stein, der den Schleuderer selbst ins Gesicht schlägt.

Jeremias Gotthelf

Zur Strafe, daß der Mensch das Paradies verloren, soll er an einem neuen Paradiese schaffen.

Jeremias Gotthelf

Die Menschen wissen nicht, wie schön es in Kinderherzen aussieht, in denen die Liebe aufblüht; sie wissen aber auch nicht, wie zart die Pflanze ist in ihrem Frühling, und wie leicht ein Frost sie lähmt oder tötet.

Jeremias Gotthelf

Wo der Geist des Betens fehlt, ist alles Beten eitel.

Jeremias Gotthelf

Jedes Kind ist ein Engel, der uns heiligen soll.

Jeremias Gotthelf

Wohl denen, die ihren Kindern den Sinn dafür bewahren, daß kleine Dinge sie freuen.

Jeremias Gotthelf

Der gütige Gott hat den Schlaf gegeben den Betrübten, damit sie ihre Last vergessen und mit jedem neuen Tag stärker werden, sie zu tragen.

Jeremias Gotthelf

Ansehen und Respekt müssen von selbst kommen; sie sind der Eindruck, den unsere Person auf andere macht.

Jeremias Gotthelf

Es soll der Mensch zuweilen erfahren, wie groß seine Kraft ist, und wie wenig ihm Gott gewöhnlich zum tragen gibt, wie wenig er ihm nimmt, wie viel er ihm läßt.

Jeremias Gotthelf

Wem Ruhe und Frieden lieb sind, der hüte sich vor den Wünschen, sie sind nimmer satt und quälen ärger als Hunger und Durst.

Jeremias Gotthelf

Es verliert die schwerste Bürde die Hälfte ihres Drucks, wenn man von ihr reden kann.

Jeremias Gotthelf

Gott wird sorgen, daß mit der Zeit die Erfahrung kömmt und mit der Erfahrung die Weisheit.

Jeremias Gotthelf

Irren ist menschlich, kein Sterblicher ist frei davon.

Jeremias Gotthelf

Wer die Gegenwart unzufrieden verachtet, dem kommen selten Tage des Friedens.

Jeremias Gotthelf

Die Unzufriedenheit, die lästerliche Zeitkrankheit, rührt meistens daher, daß die Menschen über ihrem Stande leben wollen, auf ihnen ungewohnte Weise, dadurch werden sie beides, unglücklich und lächerlich.

Jeremias Gotthelf

Darum soll das Herz bleiben feurig in der Liebe, und schöner ist wohl nichts auf Erden als ein grau Haupt über einem warmer Liebe vollen Herzen.

Jeremias Gotthelf

Was da innen in uns sich regte, das hat Gott nicht umsonst dem Auge anderer verborgen.

Jeremias Gotthelf

Freude und Angst sind Vergrößerungsgläser.

Jeremias Gotthelf

Wenn die Menschen wüßten, wie niedrig ein Mensch bleibt, der nichts im Kopfe hat als Begreifliches!

Jeremias Gotthelf

Wo keine Gewissen sind, aber kundige Hände, da lüpft man nicht bloß eine Geiß über Ort, sondern ein ganzes Volk.

Jeremias Gotthelf

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