Jeremias Gotthelf Zitate

seite 7

«45678»

Der Mensch ahnt, was er tut, aber weit über seinen Gesichtskreis hinaus wachsen die Folgen seiner Tat.

Jeremias Gotthelf

Die eigentliche Anspruchslosigkeit ist nichts anderes als der demütige, kindliche Sinn, dem, wie Christus selbst sagt, das Himmelreich gehört, der keiner Verdienste sich bewußt ist, aber ein inniges Danke hat für jede Gabe, jedes Zeichen der Liebe.

Jeremias Gotthelf

Im Trotze, der nimmt, erstarrt so gerne die Liebe, die gibt.

Jeremias Gotthelf

[...] [Das] Rechte beugt sich nicht nach den Umständen, es ist nicht ein Bohnenstecken, den man abbrechen kann, wenn er lang ist, auch nicht eine Summe Geldes, an der man märten kann.

Jeremias Gotthelf

Es gibt kein Ding auf der Welt, welches nicht zu etwas gut ist, so sagt ein altes Sprichwort, und richtig gefaßt, hat das alte Sprichwort recht.

Jeremias Gotthelf

Schöne Geschichten und liebliche Worte sind einem Kinde, was im Frühling der Tau. Wo dieser warme, weiche Tau fehlt, gehen die edelsten Keime nicht auf, verkümmern unendlich viele Kinder am Geiste.

Jeremias Gotthelf

Wenn unser Herrgott einem Menschen Unglück geordnet hat, so sind die anderen Menschen nicht dafür da, daß sie nun auch auf ihn losfahren und ihm vollends den Garaus machen, sondern um Geduld zu haben und nach Kräften zu helfen.

Jeremias Gotthelf

Aufs Herz kommt es an, ob man durch Geld glücklich oder unglücklich werde.

Jeremias Gotthelf

Das ist eine Merkwürdigkeit, daß echter Haß sich weit leichter zeigt, als echte Liebe. Der Liebe schämt man sich, des Hasses nicht.

Jeremias Gotthelf

Ausgelacht zu werden, ist schwachen Gemütern ebenso schrecklich als gehängt zu werden; die Furcht, ausgelacht zu werden, hat unendlich viel Böses getan und unendlich mehr Gutes verhindert.

Jeremias Gotthelf

Dieses Ziehen und Bilden des Menschen ist die Hauptsache, nicht das Umschaffen der Zustände der Erde zu einem Himmel.

Jeremias Gotthelf

Ruhe, ein Wort von wunderbarem Klang, welchen aber nur der recht empfindet, der müde gewesen ist bis ins Mark hinein.

Jeremias Gotthelf

Es gibt wenig Leute, welche statt zu besänftigen, nicht Öl ins Feuer gießen. Besänftigen ist eine rare Kunst; um sie zu üben muß man das Herz, welches man besänftigen will, vollständig kennen und aller seiner Schwingungen Meister sein.

Jeremias Gotthelf

Schafft man zur rechten Zeit das Schlechte nicht fort, so wird das Gute schlecht.

Jeremias Gotthelf

Es ist jedes Herz, auch das wüsteste, liebedurstig.

Jeremias Gotthelf

Leider bleiben auf der Welt die meisten Herzen sich fremde, sind doch die meisten Menschen sich fremde in den eigenen Herzen.

Jeremias Gotthelf

Unendliches vermag die Sonne über die Erde und über die Gemüter.

Jeremias Gotthelf

Es ist sehr kurios, wie verschieden man eine Sache ansehen kann, je nachdem, ob sie uns oder jemand anders angeht.

Jeremias Gotthelf

Welche Kraft kann einflußreicher, anspornender sein als die mütterliche Liebe - die sanfteste und zugleich unerschrockenste Kraft in der ganzen Naturordnung?

Jeremias Gotthelf

Es kömmt mancher auf der Welt unbevogtet davon, aber vor Gott wird er als ungetreuer Haushalter büßen müssen.

Jeremias Gotthelf

Die Liebe teilt das Los aller menschlichen Dinge, je fleischlicher etwas ist, desto rascher geht's vorüber, je mehr Geistiges ihm beigemischt ist, desto länger dauert es.

Jeremias Gotthelf

Ach, es möchten die Menschen so gerne unentbehrlich sein, und verstehen doch nicht, sich unentbehrlich zu machen.

Jeremias Gotthelf

So, wie man durch sein Tun sich inwendig eine Gewohnheit bereite, so mache man sich auswendig einen Namen. An diesem Namen, an dem Ruf, der Geltung unter den Menschen, arbeite ein jeder von Kindheit an bis zum Grabe. [...]

Jeremias Gotthelf

Das "dumm" ist ein gar seltsam Wort, es gleicht gar oft dem Stein, der den Schleuderer selbst ins Gesicht schlägt.

Jeremias Gotthelf

Das Wahren des Sieges ist oft schwerer als desselben Erringen.

Jeremias Gotthelf

Was kömmt, nimm immer mit Dank auf, daß es nicht härter ist.

Jeremias Gotthelf

Es ist wohl keine Stunde bitterer im Leben als die, in welcher der Glaube an die Menschheit bankrott werden will.

Jeremias Gotthelf

Bei wahrem Leid schlägt kein Worttrost an, aber das Kommen, das Nichtverlassensein erhebt, und ein einziger Blick, aus dem Liebe spricht, gibt der Seele Kraft.

Jeremias Gotthelf

Es geschieht oft im Leben, daß Gott einem das Liebste versagt, daß Verhältnisse die schönsten Kräfte zu binden scheinen; aber der Herr will es so, und seine Ratschläge sind unerforschlich, und wenn der Herr Kräfte zu binden scheint, so ist es nur, damit andere und bedeutsamere sich entfalten.

Jeremias Gotthelf

Ist das nicht eine große Gabe, wenn man die Kraft empfangen hat, dem Willen Gottes sich zu unterziehen, um das Genügen, welches übrighaben und Mangel leiden kann und beides unbeschwert?

Jeremias Gotthelf

Ansehen und Respekt müssen von selbst kommen; sie sind der Eindruck, den unsere Person auf andere macht.

Jeremias Gotthelf

Was ist aller Segen des Landes, wenn die Gemüter nicht gesegnet sind mit Frieden?

Jeremias Gotthelf

Wohl denen, welche in ihren Kindern den Sinn bewahren, daß kleine Dinge sie freuen; wohl denen, welche in ihren Herzen den Sinn bewahren, daß auch sie freut, was die Kinder freut.

Jeremias Gotthelf

Das Leben bildet den Charakter, die Schule gibt nur das Wissen, und weil man die Schule vergöttert, leidet man jetzt an dem schweren Übel, daß man wohl allerlei Wissen hat, aber schrecklichen Mangel an Charakter.

Jeremias Gotthelf

Ein wohltuendes, erwärmendes Gefühl sollte ein Mensch im andern bei dem Zusammensein erwecken; dann wäre es schön auf Gottes schöner Erde.

Jeremias Gotthelf

Es gibt in jeglichem Leben harte Schläge, wie es in jeglichem Sommer Gewitter gibt; und je schöner der Sommer ist, um so mächtiger donnern die einzelnen Gewitter über die Erde.

Jeremias Gotthelf

Sie sind selten, die Augenblicke im Menschenleben, wo in Weh und Wonne die heiligen Fluten weit über alles Denken gehen und den Menschen versenken in den tiefen Brunnen heiliger Andacht, süßen Bangens, heißen Sehnens.

Jeremias Gotthelf

Eine brave Mutter, die ihre Kind selber lehrt, ist immer das, was mich auf Gottes Boden das Schönste dünkt.

Jeremias Gotthelf

Über das Wissen geht Glauben und Willen.

Jeremias Gotthelf

Wen das eigene Licht blendet, sieht sich immer im Licht, Andere im Schatten.

Jeremias Gotthelf

In den meisten Fällen tut ein freundlich, zutraulich Wort mehr Wirkung und dringt tiefer ein, als ein strenges, hartes. So geht der Regen tiefer in den Boden hinein als der Hagel; darum läßt der liebe Gott auch mehr regnen als hageln.

Jeremias Gotthelf

Es ist gar wunderlich mit der sogenannten Bildung; sie ist oft gar nichts als ein simpler Kleister über rohe Natur.

Jeremias Gotthelf

Mensch, willst du, daß die Tränen dir versiegen, und es heiter werde in deinem Gemüt, so muß du deine Augen nicht in den Schoß der Erde drücken, du mußt sie aufwärts kehren.

Jeremias Gotthelf

Ist auch das Wirken wenig, so ist doch das Wollen mein, und dieses wird Gott auch ansehen.

Jeremias Gotthelf

Die Weisheit, die von innen heraus kommt, an vernünftigen Gedanken schafft und sie weiht mit höheren Gefühlen, ist aus der Mode gekommen.

Jeremias Gotthelf

Das ist groß und schön, von Kleinem glücklich zu werden.

Jeremias Gotthelf

Es giebt aber auch selten schönere, herzlichere Predigten, als die, welche quellen aus treuen Mutterherzen.

Jeremias Gotthelf

Wer blind ist, sieht auch die Sonne nicht, und wer taub ist, hört auch den Donner nicht.

Jeremias Gotthelf

Es gibt zwei Schlüssel zum Menschenherzen, die es vor allen andern auftun: Liebe und Zorn.

Jeremias Gotthelf

Mensch, wie wäre dir, wenn einst an einem Morgen keine Sonne aufstiege am Himmelsbogen, wenn es finster bliebe über der Erde? Wie wäre es dir ums Herz?

Jeremias Gotthelf
«45678»

anderen Autoren