Johann Wolfgang von Goethe Zitate
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Was hilft mich’s, daß ich jetzt mit jedem Schulknaben nachsagen kann, daß sie [die Erde] rund sei? Der Mensch braucht nur wenige Erdschollen, um drauf zu genießen, weniger, um drunter zu ruhen.
Des Unerfahr’nen hoher, freier Mut verliert sich gleich in Feigheit und Verzweiflung, wenn sich die Not ihm gegenüberstellt.
Warum treibt sich das Volk so, und schreit: Es will sich ernähren. Kinder zeugen und die nähren so gut es vermag. Merke dir, Reisender, das, und tue zu Hause desgleichen! Weiter bringt es kein Mensch, stell‘ er sich wie er auch will.
„Was ist herrlicher als Gold?“ fragte der König. „Das Licht“, antwortete die Schlange. „Was ist erquicklicher als Licht?“ fragte jener. „Das Gespräch“, antwortete diese.
Wohl bin ich nur ein Wandrer, ein Waller auf der Erde! Seid ihr denn mehr?
Das Genie übt eine Art Ubiquität aus, ins Allgemeine vor, ins Besondere nach der Erfahrung.
Wir sehen oft Menschen die durch nichts außerordentliches bezeichnet sind, Schmerzen, Krankheit, Verlust der Ihrigen, mit stiller Standhaftigkeit ertragen, und selbst dem eigenen Tode als etwas bekannten und notwendigen entgegen gehen.
Du kannst dich also nach Belieben in der Welt umsehen: denn die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.
Die modernen Kriege machen viele Menschen unglücklich, solange sie dauern, und niemand glücklich, wenn sie vorüber sind.
Weiber, die in der Jugend Charakter haben, werden Schälke, wenn die Liebhaber sich verlieren.
Denn es ist nicht zu leugnen, dass die melodramatische Behandlung sich zuletzt in Gesang auflösen und dadurch erst volle Befriedigung gewähren muss.
Des echten Künstlers Lehre schließt den Sinn auf; denn wo die Worte fehlen, spricht die Tat.
Das Menschenpack fürchtet sich vor nichts mehr als vor dem Verstande; vor der Dummheit sollten sie sich fürchten, wenn sie begriffen was fürchterlich ist; Aber jener ist unbequem und man muss ihn beiseite schaffen, diese ist nur verderblich, und das kann man abwarten.
Der beste Rat, der zu geben sei, ist die Deutschen, wie die Juden, in alle Welt zu zerstreuen, nur auswärts seien sie noch erträglich.
Ehrfurcht ist der Angelpunkt der Welt, Ehrfurcht gegenüber der Natur, dem Mitmenschen und Gott.
Indessen darf man die Jugend nur gewähren lassen, nicht sehr lange haftet sie an falschen Maximen, das Leben reißt oder lockt sie bald davon wieder los.
Sie* haben mir eine zweite Jugend verschafft und mich wieder zum Dichter gemacht.
Schlägt mich ein Mächtiger, daß es schmerzt, So tu ich als hätt‘ er nur gescherzt; Doch ist es einer von meinesgleichen, Den weiß ich wacker durchzustreichen.
Das Drama macht bei den Franzosen einen viel stärkeren Gegensatz mit dem Leben, zum Zeichen, daß ihr gewöhnliches Leben ganz davon entfernt ist. Bei den Deutschen weniger, indem sie selbst schon im Leben wenigstens naiv, gemütlich und poetisch sind.
S ist ein Gesetz der Teufel und Gespenster, wo sie hereingeschlüpft, da müssen sie hinaus. Das erste steht uns frei, beim zweiten sind wir Knechte.
Reisetip Thüringen: Donnerstag nach Belvedere, Freitag geht’s nach Jena fort, Denn das ist, bei meiner Ehre, Doch ein allerliebster Ort. Samstag ist’s, worauf wir zielen; Sonntag rutscht man auf das Land; Zwätzen, Burgau, Schneidemühlen Sind uns wohlbekannt.
Halte das Bild der Würdigen fest! Wie leuchtende Sterne Teilte sie aus die Natur durch den unendlichen Raum.
Was zu wünschen ist, ihr unten fühlt es, Was zu geben sei, die wissen’s oben.
Drei Dinge werden nicht eher erkannt, als zu gewisser Zeit: Ein Held im Kriege, ein weiser Mann im Zorn, ein Freund in der Not.
Wüchsen die Kinder in der Art fort, wie sie sich andeuten, so hätten wir lauter Genies.
Welche Erziehungsart ist für die beste zu halten? Antwort: die der Hydrioten*. Als Insulaner und Seefahrer nehmen sie ihre Knaben gleich mit zu Schiffe und lassen sie im Dienste heran krabbeln.
Mir ist es jetzt so zu Mute, als wenn ich nie ein Gedicht gemacht hätte oder machen würde, es ist das beste, dass die Stimmung dazu unerwartet und ungerufen kommt.
Warum man doch ewige Mißreden hört? Sie glauben sich alle etwas zu vergeben, wenn sie das kleinste Verdienst anerkennen.
Wie aber der Mensch überhaupt ist, besonders aber im Kriege, daß er sich das Unvermeidliche gefallen läßt und die Intervalle zwischen Gefahr, Not und Verdruß mit Vergnügen und Lustbarkeit auszufüllen sucht…
Ich bin der Eimer, den das Schicksal in den Brunnen wirft, um euch herauszuziehen.
Glaube nur, es horcht ein stilles Herz auf jedes Tages, jeder Stunde Warnung und übt sich insgeheim in jedem Guten.
Jeden Nachklang fühlt mein Herz Froh- und trüber Zeit, Wandle zwischen Freud‘ und Schmerz In der Einsamkeit.